Kapaun hat geschrieben:Am besten finde ich ja immer, wenn die Autoren bzw. der Expokrat selber mal draufgestoßen sind, was sie da in einem früheren Heft für einen Quatsch verzapft haben und dann einen inneren Monolog zur nachträglichen Erläuterung der Handlung einflechten - was regelmäßig in die Hose geht, weil man natürlich Quatsch auch im Nachhinein nicht rechtfertigen kann ...
Wie so oft kippt die totale Radikalität um und verkehrt sich ins Gegenteil.
1) Interessant finde ich das Phänomen, dass einerseits die Leserschaft zwar anspruchsvoller geworden ist und auch komplexere Handlungsverläufe serviert bekommen möchten.
Andererseits auch etliche lesende Konsumenten darunter sind, die schlicht die Subtexte nicht mitlesen und verstehen - und darum die Autoren ab und an mit ein Löffelchen den Brei Sinn-Kontext nachreichen müssen. Man kann sich ja auch ganz blöd stellen und sagen: äh wie komm ich jetzt von a nach c - aja, ein Schritt B muss ich auch noch dazwischen machen. Steht aber nicht da.
2) Quatsch bleibt Quatsch - trotz Erklärung. Sicher - aber vielleicht war es kein Quatsch, sondern "man" hat es bloß nicht a) verstanden oder b) sieht es aus der eigenen Perspektive anders.
Von daher habe ich zumindest eine Abneigung gegen jene "Argumente", die mit der Universalkanone "Quatsch" und "Quark" um sich herumballern. Für jeden einzelnen "Quatsch" hätte ich dann schon genau gewusst: was ist jetzt dieses; und was bleibt es auch nach einer nachgelieferten Begründung so? Es könnte sich ja auch ganz nebenbei erweisen, dass man bloss subjektiv unterschiedlicher Meinung ist - und für andere sich durchaus einen Sinn ergibt.
So wie jener Forist, der ganz treuherzig von sich sagt: "Ich sage die Wahrheit" und damit ganz nebenbei alle Andersdenkende als "Lügner" denunziert.
Daher bitte doch etwas relativierender: Ich bin der Meinung, dass ist Quatsch - oder: auch dieser nachgereichten Begründung hat mich nicht überzeugen können.
Fundamentalistische gottgewisse Wahrheitsverkünder und immerwährende Unfehlbarkeit gepachtete Rechthaber haben wir wahrhaftig schon genügend auf dieser einen Welt.