Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäfer

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Honor_Harrington
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Honor_Harrington »

@enerkos - hübsche Ausarbeitung. :st:
Honor_Harrington
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Honor_Harrington »

@Shyail - interessante Überlegungen.
Man mag über das Thema ZA denken wie man will und gewiss ist es spannend, dieses auszuloten.
Für mich bleibt bei allem Für und Wider der springende Punkt:
Jenseits vom persönlichen Gutmensch-Sein oder allgemeiner Korrumpierbarkeit
bleibt das Kleinod ZA eine ENTITÄT-Technologie, die selbst manipulierend wirken kann,
also auf unbewußter molekularer oder sonstiger Ebene (für Langzeitpläne formend)!
Das damit außerdem eine de fakto Abhängigkeit angesichts der (Leih-)Gabe relativer Unsterblichkeit besteht,
lässt sich ebensowenig leugnen
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Kurpfälzer
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Kurpfälzer »

Ich bin jedenfalls gespannt, wie FB das Dilemma Perrys löst, das mit dem Band 52 nun offen ansgesprochen wurde: "Wer mir die Unsterblichkeit schenkt, in dessen Abhängigkeit begebe ich mich, solange ich das Geschenk trage."
Für mich persönlich wäre das ein typisches Danaergeschenk, ganz im Stile des Paten: "Signor Rhodan, bitte, nehmen sie diese Unterblichkeit und besorgen sie mir dafür die Gefügigkeit ihrer kleinen Menscheit."
Es wird nicht einfach für FB, diesen Spagat besser zu lösen, als es in der EA geschehen ist, zumindest bis Heft 450.
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Torytrae
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Torytrae »

Ein guter Roman von Rüdiger Schäfer. Die Hinterfragungen Perrys sowie die Flucht Richtung Raumhafen. Eine exorbitante Steigerung RS zu seinem Vorgängerroman. Der Handlungsablauf spannend und ohne haarsträubende Zufälle, die nicht logisch schlüssig sind.

2-2-2 weiter so :st:
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Cybermancer
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Cybermancer »

enerkos hat geschrieben:Hallo Cybermancer

nun kommr ich zur versprochenen Antwort...

THEMENKOMPLEX ZELLAKTIVATOR
Du und Cassaloki erwägen die Möglichkeit, dass der Zellaktivator (und vielleicht auch Atlans Zellaktivatoren) lediglich Repliken sein könnten ohne objektive Wirkung (d.h. die Empfindungen der Träger wären dann nur Einbildung?).
Über den ZA des Regenten (ich nenne diese Intelligenz einfachheitshalber mal so, schliesse damit immer die Möglichkeit ein, dass es auch der Doppelgänger sein könnte) wissen wir schlicht nichts, ausser dass Ihin da Achram dieses Schmuckstück schon länger am Regenten aufgefallen ist (offenbar bis in ihre Kurtisanen-Zeit, wo sie mit dem Regenten sexuell verkehrte). Der Regent pflegte das Teil sogar während des Geschlechtakts anzubehalten (Band 50, Kapitel 4 - ich kürze fortan ab: 50:4). Da Teffron hat (erst) in 49:7 den ZA am Regenten erkannt - ich tendiere dazu, dass es um das selbe Modell handelt wie "sein" Aktivator - der Unterschied zwischen Hühnerei (ES) und Taubenei (Atlan) sollte ihm sonst aufgefallen sein, sonst wäre die Passage schlecht erzählt gewesen. Aber wirklich wissen tun wir da nichts - also alles offen ---
Atlans eigener ZA ist vermutlich "echt". Gesetzt, dass Atlan während der 10'000 Jahre auf Terra mindestens 153 mal wach gewesen sein muss (pei einer Weckperiode von 65 Jahren) und sicher einige Male auch länger als nur ein paar Wochen wach war, wenn es galt, die Geschichte zu beeinflussen, kommen schnell mal hundert Jahre zusammen, und da Atlan schon ein erfahrener Flottenkommandant war, als er auf Terra stiess, wäre er 2037 rein biologisch selbst für Arkonidenverhältnisse in einem fortgeschrittenen Alter. Nun hat man bei der Untersuchung der Unterwasserkuppel festgestellt, dass die Telomere der DNA, die in den Kälteliegen gefunden worden ist, in einem einwandfreien Zustand sind (müsste Ende erste Staffel sein - leider habe ich damals noch keine Notizen in den eBooks gemacht) - zudem ist Atlans Gefährte Gunor ja noch im Verlauf der Geschichte gealtert und gestorben. Hieraus schliesse ich, dass Atlans ZA eindeutig lebensverlängernd wirkt.
Nun der ominöse ZA, den Atlan Rhodan angeboten hat und ursprünglich als Zankapfel gedacht war: dieser wurde ja versuchshalber Saoyaard zu Testzwecken umgelegt, und prompt hatte dieser die Vision mit der wunderschönen Landschaft, deren Frieden durch einen Schuss zerstört wird (die Ermordung des Regenten) - als Rhoden den ZA umhängte, hatte er ja sofort die Vision, in der er die Szenen aus seinem Leben (2007-2032) durchlebte - diese Wirkungen übersteigt meines Erachtens auf jeden Fall mögliche Placebo-Effekte (36:13) - ob aber auch DIESER ZA lebensverlängernd wirkt, lässt sich aufgrund der vorhandenen Informationen in der Tat nicht nachweisen. Prüfpunkt Atlans Angebot: wäre der ZA tatsächlich zwar irgendwie wirksam, aber nicht lebensverändernd, dann wäre Atlans Tat eine absolute Niedertracht - Atlan erscheint zwar im Moment zwar schon recht unsympathisch, aber DAS würde ich im doch nicht zutrauen, zumal er im Gespräch im letzten Kapitel doch recht emphatisch mit Rhodan umging. Ich tendiere daher zur Annahme, dass auch dieser ZA echt sein muss.
Zum Schluss eine Randbemerkung, die ich nur streifen möchte: die Visionen mit der Landschaft - einerseits tauchen sie bei den am Virus erkrankten Mutanten auf, andererseits taucht die selbe Vision beim Umhängen des ZA bei Saoyaard auf. Fulkar ist zur These gekommen, dass es sich bei diesem Virus um ein künstlich erzeugtes Produkt handeln muss, der ausdrücklich auf Saoyaards Metabolismus zugeschnitten sei (37:5), später wurde festgestellt, dass der Virus vorher schon im Parallel-Universum auftrat (Brief von Haggard an Haggard, 47:9). Haben der Virus und die Atlan-ZA's den selben Ursprung? Dann würde in diesen Dunstkreis auch Ellert gehören, denn er äussert ja die selbe Vision in verbaler Form in genau dieser Landschaft und als Warnung - die Atlan dann missachtet. Ich vermute da einen Zusammenhang...

THEMENKOMPLEX KI - NI
Ich gehe völlig mit Dir überein, dass KI's, wie wir es im vorherigen Band erlebten, in der arkonidischen Kultur völlig zum Alltag gehören müssten, und nicht einfach plotdriven aus dem Hut gezaubert werden sollten.
Vorbemerkung: ich warte noch mit einer abschliessenden Beurteilung, bis wir wirklich auf Arkon "angekommen" sind und dort hautnah mit der arkonidischen Kultur in Berührung kommen. Bisher haben wir ja nur Aussenwelten erlebt - vergleichbar den Provinzen im Römischen Reich, welche je nach Geografie auch sehr verschieden geprägt waren - JETZT ist es für mich noch nicht notgedrungen ein schlechtes Zeichen, wenn das Arkon-Reich als Flickenteppich daherkommt mit verschiedenen Ausprägungen.
Inzwischen sind doch einige Techniken erkennbar, die schon mehrmals aufgetaucht sind:
AVATARE, die offenbar vor allem für repräsentatve Zwecke (Empfang und Bewirtung) oder Kommunikation eingesetzt werden, sie tauchen immer wieder auf.
TARKANCHARS, welcher die "Seele" einer NI speichern und handlungsfähig erhalten (Kosol ter Nidaar, Grek 695)
Robots, in welche die "Seele" eines NI "implantiert" wird (bisher nur einmal: Chergost, Band 48)
POSITRONIKEN, die ja auch eine Eigendynamik entwickeln und schon mehrmals vorgekommen sind (Terrania Orbital, zahlreiche Raumschiffe)
"ECHTE" KI's mit dem ganzen Spektrum einer NI: Tesma Rayare (Band 51) und wohl in höchster Vollendung: Homunk und Rico - eventuell auch der "Regent"?
Deine Gedanken hierzu sind wirklich sehr spannend und anregend: Warum eigentlich noch unterscheiden müssen sollen zwichen KI und NI, wenn es so perfekte KI's wie Rico, Homunk und Tesma gibt? Sollen diese nicht gleiche Rechte und gleiches Ansehen/Wertschätzung haben wie NI's? Das ruft Fragen auf, die mir geradezu mulmig machen aber die man vielleicht wirklich stellen sollte. Irgendwann müsste die Annäherung zwichen NI und KI dermassen nahtlos sein, dass jede Mauer dazwischen wirklich künstlich wäre. Spreche ich da gerade mit einer NI oder KI? Verliebe ich mich in eine KI, habe vielleicht sogar Sex mit ihr? Kann ich eine KI heiraten? Kann ich mich aufpeppen lassen mit einem Zusatzgehirn? Würde es nicht viel mehr bringen, meinen vergänglichen Biokörper durch Hitech zu ersetzen wie bei Chergost? Wie fühlt sich eine Gesellschaft an, bei der solche Fragen gar keine Rolle mehr spielen (sollten)? Bei den Arkoniden wird während der Adoleszenz der Extrasinn aktiviert - auch eine Art KI? Perry Rhodan NEO hätte eine megagrosse Chanse, diesen Fragenkomplex aufzugreifen und gerade in der Begegnung Terraner - Arkon auszuloten. Ich wünschte es mit Dir zusammen sehr, dass das noch kommt.

THEMENKOMPLEX ABWEHRAPPARAT / UNFÄHIGKEIT DER ARKONIDEN:
Da antworte ich gerne auf DREI Ebenen:
Objektiv: einwandfreie Argumente, welchen ich nur zustimmen kann. Es ist fast schon beängstigend, wenn Du das Speziallager 45 skizzierst - ohne Zweifel wäre es ein funktionierender Hochsicherheitstrakt. Und dass sich der Regent nicht leisten sollte, ein Attentat ungesühnt zu lassen: bin ich voll dabei, und seit der Ausrufung des Kriegsrecht hat er sich ja sowieso noch etliche weitere Feinde geschaffen. Ganz klar: Du hast völlig recht. Jeder fähige Berater würde dem Regenten etwas in dieser Art sagen.
"Subjektiv": mir kommt es vor, als betrachte der Regent "sein" Imperium wie einen Privatzoo; es scheint ihm auf perverse Weise Vergnügen zu bereiten, seine Hand zu triezen und sich an dessen Unfähigkeit zu ergötzen. Wie er den ZA zückt und genüsslich fragt "Sie interessieren sich für das hier?" - mich schauert es, wenn ich diese Worte "höre". Jenseits von jeglicher Vernunft spielt im Regenten etwas hinein, das sich jedem Kriterium, ob er "vernünftig" regiert entzieht. Dasselbe Dreckspiel hat die Hand ja auch gegenüber Novaal angewendet, als er ihm seinen Sohn vorführte. Ist das die höchste und perverseste Ausprägung arkonidischer Arroganz? Was hat der Regent davon, sich seine Hand zum heimlichen Feind zu machen ausser der persönlichen Befriedigung? --- Eigentlich ein Regent, der gegen sich selbst arbeitet, schauerlich, gruselig - auf eine perverse Art faszinierend.
Erzähltechnik: nehmen wir dein Speziallager 45. Für jeden Autoren, der eine Geschichte erzählen will eine sehr hohe Anforderung. Im Grunde genommen funktioniert dieses Lager so perfekt, dass jeder Aufstand, jeder Ausbruchsversuch im Keim erstickt wird. Wenn Rhodan da hineingeraten würde (das müsste eigentlich ab Band 53 der Fall sein): wäre damit die Serie dann nicht bereits zu Ende, da der Namensträger keine Chanse mehr hat, davonzukommen? -
Ich sehe mit Schrecken auf die Uhr: 22:34! Das Bett ruft immer lauter ----
Ausdrücklich: ich will das nicht als Entschuldigun für eine allfällig schlechte Erzählung, die dich nicht befriedigt, anführen, sondern mal ganz abseits als genereller Gedanken unabhängig von NEO. Eine fortlaufende Geschichte eines Protagonisten ist nur zwischen der Skylla von völliger Unfähigkeit der Antagonisten und der Charybdis eines Speziallagers 45 möglich. Bei Skylla wirkt es gehirnamputiert, wie du so nett zu sagen plfegst, bei Charybdis geht der Protagonist vorzeitig an der Perfektion der Antagonisten zugrunde. Vielleicht ist die Latte der arkonidischen Technikpotenz im Vergleich zu den Terranern zu hoch, um damit einen Roman schreiben zu können, der dich überzeugt? Vielleicht dürfte Arkon sagen wir mal nur ein paar Jahrhunderte voraus sein?

So, jetzt muss ich aber wirklich!

Die Diskussion macht mir im Moment mega Freude

und jetzt: Laptop zu und ab ins Bett, auch wenn's schwerfällt... (auch wenn Kurpfälzer soeben ein weiteres, leckeres Feld zum Debattieren eröffnet hat)

PS: so ganz nebenbei, Cybermancer: du hast einerseits ein gewaltiges technisches und wissenschaftliches Flait, andererseits auch ein grosses Bewusstsein für historische und gesellschaftliche Phänomene - was ist dein Beruf (wenn Du Lust hast, es zu verraten?)
vorläufige Antwort unter: viewtopic.php?p=171194#p171194
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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Papageorgiu
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Papageorgiu »

Kurpfälzer hat geschrieben:Ich bin jedenfalls gespannt, wie FB das Dilemma Perrys löst ...
Das kommmt wohl ganz darauf an wie lange sich Neo hält und wieviel Handlungszeit dabei vergeht.
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Kurpfälzer
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Kurpfälzer »

Papageorgiu hat geschrieben:
Kurpfälzer hat geschrieben:Ich bin jedenfalls gespannt, wie FB das Dilemma Perrys löst ...
Das kommmt wohl ganz darauf an wie lange sich Neo hält und wieviel Handlungszeit dabei vergeht.
Als ich damals die EA gelesen habe, wurde dieses Dilemma mindestens bis Heft 450 (=9 Jahre) nicht gelöst. Ja, es wurde nicht einmal ansatzweise angeklingelt.
Aber damals war auch eine andere Zeit. Man wusste, wo man hingehört (West oder Ost) und da waren immer die Guten und sonst nix. ;) Erst 67 begann man wieder darüber zu Grübeln, ob man von seinen "Freunden" vielleicht auch manchmal betrogen wird.
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Honor_Harrington »

@Kurpfälzer - wow, ein neues avatar. :o
Vermutlich selbst gewerkelt? :rolleyes:
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Kurpfälzer
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Kurpfälzer »

Honor_Harrington hat geschrieben:@Kurpfälzer - wow, ein neues avatar. :o
Vermutlich selbst gewerkelt? :rolleyes:
Jo, ein Abfallprodukt. ;) Ich konnt mich nicht mehr sehen.
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von fungi »

Rüdigers zweiter Beitrag zu NEO hat mir diesmal gut gefallen. Es waren vor allem die "kleinen" Details, die seinem Roman eine gewisse Tiefe geben.

Gut war:
- Die Darstellung der Arkoniden. Je mehr man von ihnen erfährt, umso unsympathischer werden sie. Da wird ohne jegliche Skrupel zum puren Vergnügen Jagd auf die Missk gemacht. Sergh da Teffron verbietet dies, aber nur, weil er Arbeiter in den Minen braucht.
- Die Figur Shy. In ihrer naiven Art wurde ich ein wenig an "Dobby" aus Harry Potter erinnert. Ein Sympathieträger, der sich am Ende für Perry opfert.
- Die Beziehung zwischen Sergh und Theta. Als sie sich zunächst begegnen findet Sergh sie überhaupt nicht anziehend: " Mit ihren kurzen silbernen Haaren, der schmalen Nase und denen in einem ungewöhnlich hellen Rosa schimmernden Augen war sie nicht unbedingt das, was er eine Schönheit genannt hätte" Im Laufe von Kapitel 8 ändert sich die Sichtweise Serghs Stück für Stück, bis er am Ende des Kapitels bemerkt:"Warum sah er erst jetzt, wie unglaublich schön diese junge Frau war?..." Beim Lesen lief mir dann ein Schauer über den Rücken. Wie kann Theta die Hand des Regenten innerhalb kürzester Zeit so becircen, dass er ihr mehr und mehr verfällt? :st:
- Die Anekdote mit dem Fantan der Sergh zweifellos die Position der Erde verraten wollte und den er aus Arroganz und Rassismus nicht anhören will.
- Die Feindschaft und das gegeneinander Arbeiten des engsten Kreises um den Regenten. Sergh und Ihin da Achran teilen eine heftige Abneigung untereinander, rivalisieren um die Gunst des Regenten und sabotieren einander. Dies zeigt wie schwach und wackelig das jahrtausendealte Imperium der Arkoniden zurzeit ist.
- Die auffallend gute Laune des Regenten. Hat er den ZA erst kürzlich erhalten und ist nun ebenfalls eine Marionette, die ihre eigenen Stimmungen und Entscheidungen nicht mehr beeinflussen kann?

Zwiespältig fand ich:
- Rhodan als Held. Ich finde es schön, wenn er ( endlich) als Held agiert und versucht Schwächeren zu helfen. Nicht gut ist hingegen, wenn er sich planlos in ein Abenteuer stürzt, seine Ergreifung riskiert und in Situationen kommt, die er ohne Hilfe Dritter nicht bewältigen kann. Immerhin wird durch Shys Tod die Sinnlosigkeit seines Unterfangens deutlich. Es wäre zu wünschen, dass er langsam daraus lernt.
- Rhodan lehnt den Zellaktivator ab. Wenn man sich ansieht wie sich Crest und Stiqs nach Erhalt verhielten ist seine Entscheidung durchaus nachvollziehbar und doch hatte ich gehofft, dass er ihn annehmen würde und sei es nur, damit die Handlung hier weiter geht.

Schlecht war:
- Nicht einmal die engsten Berater wissen über den Angriff der Methans Bescheid???? Das macht für mich überhaupt keinen Sinn, außer den Leser mit einem weiteren Rätsel quälen zu wollen. Man kann auch alles übertreiben. :rolleyes:
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Klaus N. Frick
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Klaus N. Frick »

fungi hat geschrieben: - Die Figur Shy. In ihrer naiven Art wurde ich ein wenig an "Dobby" aus Harry Potter erinnert. Ein Sympathieträger, der sich am Ende für Perry opfert.
Falls es irgendjemand interessant: Shy war auch meine Lieblingsfigur in diesem Roman.
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Rüdiger Schäfer
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Rüdiger Schäfer »

Nach einer Woche lebhafter Diskussion über meinen NEO 52 möchte ich mich kurz melden und mich für die vielen interessanten Beiträge bedanken. Besonders die ausführliche Analyse von enerkos habe ich mit großem Interesse gelesen. Dass der Roman insgesamt so gut angekommen ist, freut mich natürlich sehr.
Ich will hier gar nicht groß auf Details eingehen, weil da immer auch der persönliche Geschmack eine Rolle spielt. Eingehen möchte ich lediglich in aller gebotenen Kürze auf den oft erwähnten Aspekt der Handlungslogik.

Fakt ist, dass weder Perry Rhodan noch seine Gefährten die TIA'IR jemals erreicht hätten, wenn das zugrunde gelegte Szenario zu 100 Prozent realistisch durchgespielt worden wäre. Selbst mit der Rudergängerin Ihin da Achran in der Hinterhand, die das System manipuliert und als Graue Eminenz im Hintergrund agiert, könnte niemand auf einer vergleichsweise winzigen Insel wie Ghewanal durch die Maschen eines hochtechnisierten Fahndungsnetzes schlüpfen.
Allerdings bewegen wir uns im Bereich der Unterhaltung. Nehmt ein beliebiges Buch, oder einen beliebigen Film, der eine möglichst spannende und wendungsreiche Geschichte erzählen will - sobald ihr mit Logik und Realismus an die Handlung herangeht, zerfällt die Story in ihre Einzelteile. Nehmen wir an, dass Perry & Co. unbemerkt in den Kristallpalast auf Arkon I eindringen wollen. Das wäre genauso, als wollte ich unbemerkt ins Büro unserer Bundeskanzlerin gelangen. Es ist schlicht und ergreifend UNMÖGLICH. In einer fiktiven literarischen Geschichte, die unterhalten soll, setzen wir uns jedesmal über die Realität hinweg, arbeiten mit mehr oder weniger genialen Tricks, unglaublichen Zufällen und getackteter Dramaturgie, damit am Ende möglichst alles passt. Genau deshalb lesen wir ja. Das Alltägliche, das Realistische und Logische haben wir im normalen Leben genug.
Ich will hier nicht behaupten, dass uns das bei NEO zu jedem Zeitpunkt gelingt, aber wir geben uns Mühe. Wir müssen unsere Helden immer wieder in möglichst gefährliche Situationen bringen und dann auf möglichst originelle Weise heraushauen. Das ist unglaublich schwer, aber wir jammern nicht, sondern probieren es immer wieder, und hoffen, dass die Leser zufrieden sind. Der Erfolg von NEO, und die Tatsache, dass wir inzwischen über Band 100 nachdenken, zeigen, dass wir dabei nicht alles falsch machen.

Eure Beiträge zum Thema Unsterblichkeit beweisen, wie unterschiedlich man über dieses Thema denken kann. Wer Perry Rhodan ob seiner erneuten Absage an das ewige Leben Inkonsequenz oder gar Dummheit vorwirft, verkennt womöglich die Komplexität der von ihm verlangten Entscheidung. Unsterblichkeit ist etwas ungemein verlockendes, vielleicht sogar das Verlockendste, was man einem sterblichen Wesen anbieten kann. Vor einigen Jahren hat man ein Experiment in Berlin durchgeführt und versucht, beliebigen Passanten 10-Euro-Scheine zu schenken. Einfach so, auf der Straße. Über die Hälfte der Menschen haben sie nicht angenommen. Warum? Weil sie insgeheim die Befürchtung hatten, dass damit eben DOCH eine Bedingung verbunden war. Und nun bekommt Perry die Unsterblichkeit angeboten. Wollt ihr ihn ernsthaft dafür kritisieren, dass er misstrauisch ist?
Er glaubt, dass er mit der Akzeptanz des Aktivators seine Freiheit verliert - und das glaube ich auch! Unsterblichkeit ist etwas Unnatürliches; sie verstößt gegen fundamentale physikalische und biologische Grundlagen. Perry hat in den letzten 50 Bänden mehr erfahren und gesehen, als die meisten Menschen auf der Erde ihr ganzes Leben. Die Unsterblichkeit - das erkennt er auf Artekh 17 - wäre für ihn eine nicht zu schulternde Belastung. Er WEISS, dass niemand Unsterblichkeit einfach verschenkt. Das widerspricht jeglicher Vernunft. Sie anzunehmen, hieße eine Verpflichtung einzugehen, von der er nicht weiß, wie sie aussieht. Also lehnt er das "Geschenk" ab - und behält seine Freiheit. Ich finde, dass das nicht nur eine sehr mutige, sondern vor allem eine immens kluge Entscheidung ist.

So, das waren mal wieder ein paar kurze Gedanken zu euren Diskussionen. Dass mein Roman - respektive sein Thema - euch so sehr beschäftigt, hat mich gefreut. Im Moment sitze ich am dritten Streich - und da spielt die Handlung bereits mitten im Herzen des Großen Imperiums. Hat jemand etwa daran gezweifelt, dass unsere Helden das große Ziel erreichen? Hoffentlich nicht!
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Schnurzel »

Ruuudi007 hat geschrieben: Hat jemand etwa daran gezweifelt, dass unsere Helden das große Ziel erreichen? Hoffentlich nicht!
Danke für dein langes Statement. Sowas würde ich mir öfter wünschen auch von den anderen Autoren, nicht nur bei NEO, sondern auch bei der EA (Christian ist da eine rühmliche Ausnahme - und du sowie Alexander bei NEO). Nicht bei jedem Roman, das verlangt niemand, aber halt öfter.

Zu dem Satz oben: Zwischendrin kamen mir echt Zweifel! :devil: :devil:
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Kurpfälzer
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Kurpfälzer »

Gutes Statement, Rudi! :st: :st: Die #52 ist für mich 'n echtes Highlight! ... Oder sagt man besser "Lichtblick" dazu? ;)
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Rüdiger Schäfer »

Noch ganz kurz zum Thema "Autoren posten im Forum": Das Problem ist in den meisten Fällen einfach die fehlende Zeit. Die meisten Kollegen sind derart im Terminstress (und das andauernd), dass für zusätzliche Aktivitäten (wie z. B. im Forum) praktisch keine Zeit übrig ist. Mit den ATLAN-Taschenheften, NEO und meinem regulären Job, durfte ich das dieses Jahr am eigenen Leib erfahren. So etwas kann an die Substanz gehen.
Hinzu kommt, dass man ja nicht nur etwas schreiben, sondern die anderen Beiträge auch erst einmal lesen muss. Ihr dürft aber versichert sein, dass die Autoren tendenziell alles mitkriegen, was hier so diskutiert wird. Dafür sorgt schon KNF, der alle Debatten verfolgt und uns über wichtige Dinge informiert.
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Schnurzel »

Ruuudi007 hat geschrieben:Noch ganz kurz zum Thema "Autoren posten im Forum": Das Problem ist in den meisten Fällen einfach die fehlende Zeit. Die meisten Kollegen sind derart im Terminstress (und das andauernd), dass für zusätzliche Aktivitäten (wie z. B. im Forum) praktisch keine Zeit übrig ist. Mit den ATLAN-Taschenheften, NEO und meinem regulären Job, durfte ich das dieses Jahr am eigenen Leib erfahren. So etwas kann an die Substanz gehen.
Hinzu kommt, dass man ja nicht nur etwas schreiben, sondern die anderen Beiträge auch erst einmal lesen muss. Ihr dürft aber versichert sein, dass die Autoren tendenziell alles mitkriegen, was hier so diskutiert wird. Dafür sorgt schon KNF, der alle Debatten verfolgt und uns über wichtige Dinge informiert.
Ok, Argument akzeptiert. Es mag aber auch Autoren geben, denen ist das Forum unabhängig von der Zeitfrage mit Sicherheit nicht ihr Ding. Frank Borsch unterstelle ich das mal (ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren). Deswegen rechne ich es dir hoch an (Job, Atlan, NEO), dass du dir die Zeit nimmst. Auch ein Lob an Christian, der ja nicht nur die Baustelle "PR-Autor" hat (auch Expokrat, ??? etc.) und sich trotzdem hier und da in die Diskussion einschaltet.
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von bmc »

Danke für die Aufklärung. Damit ist die Katze aus dem Sack!
Ruuudi007 hat geschrieben: Er [Perry] glaubt, dass er mit der Akzeptanz des Aktivators seine Freiheit verliert - und das glaube ich auch! Unsterblichkeit ist etwas Unnatürliches; sie verstößt gegen fundamentale physikalische und biologische Grundlagen. Perry hat in den letzten 50 Bänden mehr erfahren und gesehen, als die meisten Menschen auf der Erde ihr ganzes Leben. Die Unsterblichkeit - das erkennt er auf Artekh 17 - wäre für ihn eine nicht zu schulternde Belastung.
Daraus folgt für mich zwingend, dass NEO nie über die ersten Jahre der Terranischen Union hinauskommen wird. Denn wenn der Verzicht auf die Unsterblichkeit eine „kluge“ Entscheidung ist, gibt es kein zurück. NEO wird so immer zeitlich auf der Stelle treten, nicht einmal ein 22. Jahrhundert wird erreicht werden! Die Geschichte einer zukünftigen Entwicklung der Menschheit ist von den Machern also nicht geplant. Oder anders formuliert: Das, was Frank Borsch in den ersten 50 Bänden als Handlung geboten hat, ist paradigmatisch für alle zukünftigen Bände. :devil:
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Kurpfälzer »

Ruuudi007 hat geschrieben: Er [Perry] glaubt, dass er mit der Akzeptanz des Aktivators seine Freiheit verliert - und das glaube ich auch! Unsterblichkeit ist etwas Unnatürliches; sie verstößt gegen fundamentale physikalische und biologische Grundlagen. Perry hat in den letzten 50 Bänden mehr erfahren und gesehen, als die meisten Menschen auf der Erde ihr ganzes Leben. Die Unsterblichkeit - das erkennt er auf Artekh 17 - wäre für ihn eine nicht zu schulternde Belastung.
Für mich folgt daraus, dass Perry Rhodan NEO vielleicht, mit zumindest reduziertem, Unsterblichkeitsgedöns auskommt und so eine etwas "realistischere" Geschichte - was diese Sache betrifft - erzählt wird. Schaun wir mal.
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Schnurzel »

bmc hat geschrieben:Danke für die Aufklärung. Damit ist die Katze aus dem Sack!
Ruuudi007 hat geschrieben: Er [Perry] glaubt, dass er mit der Akzeptanz des Aktivators seine Freiheit verliert - und das glaube ich auch! Unsterblichkeit ist etwas Unnatürliches; sie verstößt gegen fundamentale physikalische und biologische Grundlagen. Perry hat in den letzten 50 Bänden mehr erfahren und gesehen, als die meisten Menschen auf der Erde ihr ganzes Leben. Die Unsterblichkeit - das erkennt er auf Artekh 17 - wäre für ihn eine nicht zu schulternde Belastung.
Daraus folgt für mich zwingend, dass NEO nie über die ersten Jahre der Terranischen Union hinauskommen wird. Denn wenn der Verzicht auf die Unsterblichkeit eine „kluge“ Entscheidung ist, gibt es kein zurück. NEO wird so immer zeitlich auf der Stelle treten, nicht einmal ein 22. Jahrhundert wird erreicht werden! Die Geschichte einer zukünftigen Entwicklung der Menschheit ist von den Machern also nicht geplant. Oder anders formuliert: Das, was Frank Borsch in den ersten 50 Bänden als Handlung geboten hat, ist paradigmatisch für alle zukünftigen Bände. :devil:
Es kommt, ohne dass ich den Roman gelesen habe, meines Erachtens darauf an, wer und aus welchen Motiven Perry dieses Geschenk macht. Da Perry Atlan noch nicht hundertprozentig traut... Möglicherweise ändert sich das ja noch im Laufe der Handlung. (Dauert halt ein wenig länger, wie in PR Classic - wie so manches andere auch...).
Oder ES händigt ihm irgendwann einen ZA aus (den ersten hätte er, denke ich, genommen, wenn Crest nicht gewesen wäre). Ich sehe jedenfalls in Sachen Zellaktivator keinen "point of no return".
Thrawn
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Thrawn »

bmc hat geschrieben:Danke für die Aufklärung. Damit ist die Katze aus dem Sack!
Ruuudi007 hat geschrieben: Er [Perry] glaubt, dass er mit der Akzeptanz des Aktivators seine Freiheit verliert - und das glaube ich auch! Unsterblichkeit ist etwas Unnatürliches; sie verstößt gegen fundamentale physikalische und biologische Grundlagen. Perry hat in den letzten 50 Bänden mehr erfahren und gesehen, als die meisten Menschen auf der Erde ihr ganzes Leben. Die Unsterblichkeit - das erkennt er auf Artekh 17 - wäre für ihn eine nicht zu schulternde Belastung.
Daraus folgt für mich zwingend, dass NEO nie über die ersten Jahre der Terranischen Union hinauskommen wird. Denn wenn der Verzicht auf die Unsterblichkeit eine „kluge“ Entscheidung ist, gibt es kein zurück. NEO wird so immer zeitlich auf der Stelle treten, nicht einmal ein 22. Jahrhundert wird erreicht werden! Die Geschichte einer zukünftigen Entwicklung der Menschheit ist von den Machern also nicht geplant. Oder anders formuliert: Das, was Frank Borsch in den ersten 50 Bänden als Handlung geboten hat, ist paradigmatisch für alle zukünftigen Bände. :devil:
Das würde ich jetzt so nicht sagen... Rhodan kann ja nochmal nach Wanderer oder ES kommt zu ihm und spricht mit ihm darüber, offenbart ihm vielleicht welche Absichten und Erwartungen er an Rhodan hat - vielleicht ähndert er dann unter neuen Gesichtspunkten seine Meinung? Oder Rhodan erkennt, dass er vor sich eine Aufgabe hat die mehr als ein Menschenleben erfordert und greift doch noch zu, nicht weil er davon begeistert ist sondern sich dazu verpflichtet fühlt. Wege gibt es dafür jedenfalls unendlich viele...
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von bmc »

Thrawn hat geschrieben:Das würde ich jetzt so nicht sagen... Rhodan kann ja nochmal nach Wanderer oder ES kommt zu ihm und spricht mit ihm darüber, offenbart ihm vielleicht welche Absichten und Erwartungen er an Rhodan hat - vielleicht ähndert er dann unter neuen Gesichtspunkten seine Meinung?
Wäre das glaubhaft? Perry stellt ja hohe moralische Ansprüche an seine Förderer. Spätestens wenn Perry erfährt, dass ein Helfer von ES seinen Onkel Karl ermordet hat („verschwinden“ ließ), nur um an dessen Stelle zu treten, sollte doch ein ZA aus diesem Dunstkreis ein absolutes No-Go sein.

Im Übrigen langt es ja nicht, dass Perry von irgendwoher die Unsterblichkeit zwangsweise verliehen bekommt, sie muss auch für seine Freunde möglich sein. Und irgendwie muss auch die Story dazu stimmig sein. Herbst 2036 lehnt Perry den ZA ab, Frühjahr 2037 schon wieder. Und im Spätsommer 2037 soll Perry das „Geschenk“ dann plötzlich annehmen? So einen „Stilbruch“ traue ich nicht einmal Frank Borsch zu. Wenn, dann muss zumindest eine gewisse „Schamfrist“ vergehen, sagen wir zehn Jahre im Leben unseres bis dahin unsterblichkeitsresistenten Serienhelden. Und zehn Jahre im Neo-Kosmos, das lehren die ersten 50 Bände, bedeuten 20 Jahre im Leben der Leser.
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old man
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von old man »

bmc hat geschrieben:Wenn, dann muss zumindest eine gewisse „Schamfrist“ vergehen, sagen wir zehn Jahre im Leben unseres bis dahin unsterblichkeitsresistenten Serienhelden. Und zehn Jahre im Neo-Kosmos, das lehren die ersten 50 Bände, bedeuten 20 Jahre im Leben der Leser.
Aber das ist doch reine Science Fiction B-) !
Weisst Du, was in 20 Jahren alles passieren kann? Ich sehe das alles nicht in Stein gemeißelt, und "zwingend", im Gegenteil, ich bin mir ziemlich sicher, dass die terranische Frühphase nicht 20 Jahre lang erzählt wird, sondern relativ bald auserzählt ist. Ich finde, Du spekulierst hier ziemlich wild, und unlogisch. In einer SF-Serie kann ich mir nahezu alles vorstellen. Nur sehr wenig ergibt sich da für mich "zwingend". "Zwingend" ist für mich eher, dass sich diese Erzählweise, ohne jeden Zeitsprung, sich eben nicht sehr wahrscheinlich 20 Jahre lang durchhalten läßt. :devil:
Zu den Sternen !
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Casaloki »

bmc hat geschrieben:
Daraus folgt für mich zwingend, dass NEO nie über die ersten Jahre der Terranischen Union hinauskommen wird. Denn wenn der Verzicht auf die Unsterblichkeit eine „kluge“ Entscheidung ist, gibt es kein zurück. NEO wird so immer zeitlich auf der Stelle treten, nicht einmal ein 22. Jahrhundert wird erreicht werden! Die Geschichte einer zukünftigen Entwicklung der Menschheit ist von den Machern also nicht geplant. Oder anders formuliert: Das, was Frank Borsch in den ersten 50 Bänden als Handlung geboten hat, ist paradigmatisch für alle zukünftigen Bände. :devil:
Oder es wird eine Familiensage mit Perry und seinen Nachfahren. :st:
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„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben.“ Blade Runner, Roy Batty (gespielt von Rutger Hauer).
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von bmc »

old man hat geschrieben: (...) ich bin mir ziemlich sicher, dass die terranische Frühphase nicht 20 Jahre lang erzählt wird, sondern relativ bald auserzählt ist.
… was implizieren würde, dass „relativ bald“ für Perry die Lebensverlängerung kommen muss. Das aber beißt sich mit dem gerade eben zum zweiten Mal verkündeten heroischen Verzicht auf den ZA. Ohne ZA (oder alternative Formen der Lebensverlängerung) kein Zeitsprung, ohne Zeitsprung kein Entkommen aus der Anfangsgeschichte.

Ich denke, die Autoren haben sich da ein Ei ins Nest gelegt, das sich nur mit argen Hilfskonstruktionen ausbrüten lässt. Welche Hilfskonstruktionen können das sein? Perry könnte zum Beispiel per Dilatationsflug in die Zukunft düsen. Oder – noch übler – unser Held wird von ES moralisch dazu gezwungen, immer gesund und jung zu bleiben, alldieweil sonst, wie para-reale Zukunftsentwürfe beweisen sollen, sonst das ganze Universum den Bach herunter gehe und nur er, der Einzige, der Auserwählte, daran etwas ändern könne.

Wilde Spekulationen, zugegeben! Und unlogisch!

Aber mit Logik kommt man Frank Borschs Serie nicht bei! :devil:
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Re: Spoiler Nr. 52 Eine Handvoll Ewigkeit, von Rüdiger Schäf

Beitrag von Kurpfälzer »

bmc hat geschrieben:Ich denke, die Autoren haben sich da ein Ei ins Nest gelegt, das sich nur mit argen Hilfskonstruktionen ausbrüten lässt. ...
Es waren Scheer und Ernstig, die diese Unsterblichkeit sich selbst und allen folgenden Autorengenerationen ins Nest gelegt haben.
Die Beiden haben sich nicht um eine logische und menschlich nachvollziehbare Erklärung gekümmert. Frank Borsch versucht es wenigstens mal.
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