Blutrausch?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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GruftiHH
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Re: Blutrausch?

Beitrag von GruftiHH »

Laurin hat geschrieben: ... Ich glaube nicht, dass es sich ein zivilisierter Staat wirklich leisten kann, eine völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu züchten...
Das glaube ich wohl. Wenn man sich so manche Gräueltat anschaut (damit meine ich nicht nur Kriesengebiete mit "westlicher" Beteiligung. Schau Dich mal in Afrika um!). Es muss ja nicht immer Mord sein. So Fotos mit Totenköpfen in der Hand und Fotos von entwürdigten Gefangenen sagen leider auch schon viel aus.

Ich denke da werden so manche moralische Grenzen überschritten.

Jüngstes Beispiel: In Kenia war doch die Schießerei in der Shopping Mall im September. Da sind hinterher Videoaufnahmen aufgetaucht, wo die "Spezialtruppen" und die Polizisten sich erst einmal selbst bedient haben.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Laurin hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben:... Perry Rhodan war schon immer ein Kind seiner Zeit, und wenn die Tefroder-Mutanten als gefühlskalte und komplett skrupellose Einsatztruppe rüberkommen, dann frage dich mal, wieviel von der Sorte auf unserem Planeten im realen Leben rumrennen, und damit meine ich nicht nur fanatische Al-Kaida-Terroristen; du könntest die Russen-MAfia nennen, die Albaner, US-Neo-Nazis, Yakuza, oder einfach nur die Mitglieder auch vieler westlicher Geheimdienste; oder glaubst du, die hätten weniger Skrupel als ihre Gegner.
Ich weis zwar nicht, was 'die Albaner' in Deiner Liste zu suche haben (das ist ein Volk), aber der Rest sind Terroristen und/oder Verbrecher. Die 4 Tefroder sollen aber angeblich eine Spezial-Eliteeinheit sein und keine wilden Terroristen und Verbrecher.

Ich glaube nicht, dass es sich ein zivilisierter Staat wirklich leisten kann, eine völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu züchten.

Aber ok, nehmen wir mal an er kann und tut es auch - als gut begründete Ausnahmebeschreibung könnte ich damit ja durchaus leben. In PR erleben wir die 'Bösen' nun aber seit längerem meist nur als finstre Foltergesellen und Ähnliches - das ist mit einfach viel zu stark klischeehaft überzeichnet, und wird auch langweilig auf Dauer. Und wie Giffi schon sagte - was hätte man aus den Zwischentönen nicht alles machen können ...
Mit "Albaner" meine ich nicht das Volk, sondern die Albaner-Syndikate, die in Deutschland Mädchenhandel, Drogengeschäfte etc. betreiben (und nicht nur in Deutschland) - wenn sich jemand beleidigt gefühlt hat: es war so nicht gemeint.
Was deinen Satz angeht, den ich rot markiert habe: ziemlich naive Ansicht. Lebe weiter auf deinem Wolkenkuckucksheim. Mehr sage ich nicht dazu.

PS: Ergänzend zum Post von GruftiHH noch ein Beispiel: Die Tötung von Osama Bin Laden. Aus Sicht der USA (und des "ziviliserten" Westens) sicher gerechtfertigt. Fragst du den Hohen Tamrat der Tefroder nach seinen Moriven, dann wird er dir dasselbe sagen - und begründen, dafür ist er ja Cheffe des Tamamiums (hypothetisch natürlich).

Und, bevor ich es vergesse: zu Abu Ghraib oder My Lai hast du sinnigerweise keine Stellung genommen. Wohl doch keine Terroristen. Oder passen solche Vorkommnisse nicht in dein Weltbild?
Zuletzt geändert von Schnurzel am 13. November 2013, 15:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Laurin
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Laurin »

GruftiHH hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben: ... Ich glaube nicht, dass es sich ein zivilisierter Staat wirklich leisten kann, eine völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu züchten...
Das glaube ich wohl. Wenn man sich so manche Gräueltat anschaut (damit meine ich nicht nur Kriesengebiete mit "westlicher" Beteiligung. Schau Dich mal in Afrika um!). Es muss ja nicht immer Mord sein. So Fotos mit Totenköpfen in der Hand und Fotos von entwürdigten Gefangenen sagen leider auch schon viel aus.

Ich denke da werden so manche moralische Grenzen überschritten.

Jüngstes Beispiel: In Kenia war doch die Schießerei in der Shopping Mall im September. Da sind hinterher Videoaufnahmen aufgetaucht, wo die "Spezialtruppen" und die Polizisten sich erst einmal selbst bedient haben.
Meinen Satze habe ich schon im folgenden Satz doch schon relativiert und weitergeführt - also bitte nicht als Einzelaussage herausziehen. ;)

Und: Sicher werden überall moralische Grenzen überschritten. Das sind aber alles Auswüchse und in den seltensten Fällen speziell für solche Grausamkeiten staatlich ausgebildete Eliteeinheiten. Aber muss PR alles abbilden und vielleicht noch überhöhen was an negativen Schlagzeilen heute so durch die Medien gejagt wird? Ich möchte gut unterhalten werden - dazu gehören aber auch Zwischentöne und nicht immer nur ultraböse gefühllose Schurken, die vor nichts zurückschrecken. Wenn man sich schon aufs 'wirkliche Leben' beruft - das bitteschön gehört auch dazu!
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Laurin
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Laurin »

Schnurzel hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es sich ein zivilisierter Staat wirklich leisten kann, eine völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu züchten.

Aber ok, nehmen wir mal an er kann und tut es auch - als gut begründete Ausnahmebeschreibung könnte ich damit ja durchaus leben. In PR erleben wir die 'Bösen' nun aber seit längerem meist nur als finstre Foltergesellen und Ähnliches - das ist mit einfach viel zu stark klischeehaft überzeichnet, und wird auch langweilig auf Dauer. Und wie Giffi schon sagte - was hätte man aus den Zwischentönen nicht alles machen können ...
... Was deinen Satz angeht, den ich rot markiert habe: ziemlich naive Ansicht. Lebe weiter auf deinem Wolkenkuckucksheim. Mehr sage ich nicht dazu.
Danke, sehr freundlich - da lebt es sich übrigens sehr gut. :rolleyes:

Aber bitte auch im Gesamtkontext lesen.

Ich meine damit aber auch, ein Staat der einen Rechtsanspruch hat (und die meisten zivilisierten Staaten haben den), nimmt sich selbst die moralische Grundlage und verkommt, wenn er solche Dinge bewusst betreibt. Solche Sachen sind meist der Anfang vom Ende. Aber wie auch immer - ich möchte nicht auf Dauer von solchem *beeb* lesen, sondern möchte 'Menschen' mit Mitgefühl und Zweifeln auch bei den Gegnern erleben, sonst wird's nämlich irgendwann arg eintönig.

Ich erwarte in PR ja nicht die heile Welt, aber ein wenig mehr positive Utopien und weniger Blood & Slaughter könnte es durchaus sein.
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giffi marauder
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Re: Blutrausch?

Beitrag von giffi marauder »

Schnurzel hat geschrieben: PS: Ergänzend zum Post von GruftiHH noch ein Beispiel: Die Tötung von Osama Bin Laden. Aus Sicht der USA (und des "ziviliserten" Westens) sicher gerechtfertigt. Fragst du den Hohen Tamrat der Tefroder nach seinen Moriven, dann wird er dir dasselbe sagen - und begründen, dafür ist er ja Cheffe des Tamamiums (hypothetisch natürlich).
Hm, man mag von der zweifelhaften Moral hinter dieser Tat halten was man will,
aber diese Einsatzgruppe als völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu bezeichnen,
halte ich dann doch für falsch. :)
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GruftiHH
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Re: Blutrausch?

Beitrag von GruftiHH »

Laurin hat geschrieben: Ich erwarte in PR ja nicht die heile Welt, aber ein wenig mehr positive Utopien .....
Da bin ich 100000000% bei Dir. So wie SF früher auch mal war..... :st:
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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Kapaun
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Kapaun »

Laurin hat geschrieben:
GruftiHH hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben: ... Ich glaube nicht, dass es sich ein zivilisierter Staat wirklich leisten kann, eine völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu züchten...
Das glaube ich wohl. Wenn man sich so manche Gräueltat anschaut (damit meine ich nicht nur Kriesengebiete mit "westlicher" Beteiligung. Schau Dich mal in Afrika um!). Es muss ja nicht immer Mord sein. So Fotos mit Totenköpfen in der Hand und Fotos von entwürdigten Gefangenen sagen leider auch schon viel aus.

Ich denke da werden so manche moralische Grenzen überschritten.

Jüngstes Beispiel: In Kenia war doch die Schießerei in der Shopping Mall im September. Da sind hinterher Videoaufnahmen aufgetaucht, wo die "Spezialtruppen" und die Polizisten sich erst einmal selbst bedient haben.
Meinen Satze habe ich schon im folgenden Satz doch schon relativiert und weitergeführt - also bitte nicht als Einzelaussage herausziehen. ;)

Und: Sicher werden überall moralische Grenzen überschritten. Das sind aber alles Auswüchse und in den seltensten Fällen speziell für solche Grausamkeiten staatlich ausgebildete Eliteeinheiten. Aber muss PR alles abbilden und vielleicht noch überhöhen was an negativen Schlagzeilen heute so durch die Medien gejagt wird? Ich möchte gut unterhalten werden - dazu gehören aber auch Zwischentöne und nicht immer nur ultraböse gefühllose Schurken, die vor nichts zurückschrecken. Wenn man sich schon aufs 'wirkliche Leben' beruft - das bitteschön gehört auch dazu!
Da muss ich Laurin tatsächlich mal Recht geben.

Und was PR angeht, so brauchen meines Erachtens auch Gegner eine glaubwürdige Motivation. Das Böse an sich ist ein Konzept, das in der Wirklichkeit nicht funktioniert, außer vielleicht bei einzelnen völlig durchgeknallten Typen. Die landen aber in einer entwickelten Gesellschaft in der geschlossenen Abteilung ihrer örtlichen Klapse. Glaubwürdige Motivation für die Gegner bedeutet nicht, dass es keine Gegner mehr sind, die auch gegebenenfalls kompromisslos bekämpft werden müssen, sondern dass das, was sie tun, einen nachvollziehbaren Sinn ergeben muss, und dass sie bei dem, was sie tun, auch als Gesellschaft funktionieren müssen.
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

giffi marauder hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben: PS: Ergänzend zum Post von GruftiHH noch ein Beispiel: Die Tötung von Osama Bin Laden. Aus Sicht der USA (und des "ziviliserten" Westens) sicher gerechtfertigt. Fragst du den Hohen Tamrat der Tefroder nach seinen Moriven, dann wird er dir dasselbe sagen - und begründen, dafür ist er ja Cheffe des Tamamiums (hypothetisch natürlich).
Hm, man mag von der zweifelhaften Moral hinter dieser Tat halten was man will,
aber diese Einsatzgruppe als völlig amoralische, skrupel- und gefühllöse Killertruppe zu bezeichnen,
halte ich dann doch für falsch. :)
Zumindest halte ich sie für skrupellos. Ich glaube nicht, dass Obama Zauderer nach Pakistan geschickt hätte, die beim ersten Schusswechsel mit einem Toten die Aktion abgebrochen hätten.
Und was die Amoralität und die Gefühllosigkeit angeht: Wenn ich z.B. an die Fälle Brunner (S-Bahn München) oder Jonny (Alexanderplatz) denke (nur zwei Beispiele von leider vielen, die -gefühlt- immer mehr zuzunehmen scheinen), das waren Jugendliche, denen ist es sch...egal, wenn bei ihren Attacken Leute draufgehen, da kann mir keiner was anderes erzählen: das ist in höchstem Maße amoralisch und gefühlskalt. Meiner Meinung nach schreitet die Verrohung der Gesellschaft immer weiter fort. Woran das liegt, darüber mögen andere diskutieren (und ist auch nicht Thema dieses Threads). Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass solche Tendenzen sicher nicht vor den Soldaten haltmachen, auch wenn ich sie nicht über einen Kamm scheren möchte (bevor mir das jemand zum Vorwurf macht). Diese Sorte Soldaten sind hundertpro in der Minderheit. Aber wenn du Mitglied bei solchen Special Forces bist, musst du mit Sicherheit ein dickes Fell haben, wie immer du dir das zugelegt hast und dir bewahrst. Die, die dieses dicke Fell nicht haben, landen dann mit einem ausgewachsenen Trauma beim Psychiater (wenn sie Glück haben) oder in der Gosse (wenn sie Pech haben).
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Laurin hat geschrieben:Ich meine damit aber auch, ein Staat der einen Rechtsanspruch hat (und die meisten zivilisierten Staaten haben den), nimmt sich selbst die moralische Grundlage und verkommt, wenn er solche Dinge bewusst betreibt. Solche Sachen sind meist der Anfang vom Ende.
Dazu sage ich nur: NSA. Hat jetzt nix mit Blood & Slaughter zu tun, aber doch ziemlich viel mit moralischen Grundlagen. Und das bei einem Staat, von dem wir bisher angenommen hatten (zumindest vor Bush Jr.), dass er diesen hohen Ansprüchen genügt.
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halut
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Re: Blutrausch?

Beitrag von halut »

Lord Valium hat geschrieben:Täusche ich mich,oder wird die Erstauflage gerade etwas zu blutig?
In Summe? Nein.
Ein Profikiller,der mit seinen Händen und Armen alles zerfleischt,was ihn in die Quere kommt!
Mein Misshagen bezieht sich mehr auf die Hand- und Schwertarbeit, die in letzter Zeit einzieht.
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halut
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Re: Blutrausch?

Beitrag von halut »

GruftiHH hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben: Ich erwarte in PR ja nicht die heile Welt, aber ein wenig mehr positive Utopien .....
Da bin ich 100000000% bei Dir. So wie SF früher auch mal war..... :st:
Sogar KHS schaffte es, die Gewalt mit Utopien zu verbinden. Die derzeitige dystopische Grundhaltung motiviert mich nicht gerade.
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Ziska
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Ziska »

halut hat geschrieben:
GruftiHH hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben: Ich erwarte in PR ja nicht die heile Welt, aber ein wenig mehr positive Utopien .....
Da bin ich 100000000% bei Dir. So wie SF früher auch mal war..... :st:
Sogar KHS schaffte es, die Gewalt mit Utopien zu verbinden. Die derzeitige dystopische Grundhaltung motiviert mich nicht gerade.
So geht es mir auch. :(
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Ziska
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Ziska »

nanograinger hat geschrieben:So wie "graphic violence" jetzt eingesetzt hat es noch den Effekt, dass es abstößt (zumindest mich, das liegt ja auch im Auge des Betrachters).
Meist finde ich es nicht mal abstoßend, sondern einfach nur überflüssig (will sagen, es erfüllt für mich keinen Zweck in der Handlung, sondern fühlt sich an wie Effekthascherei). Und dann wirft's mich jedes Mal aus der Story, weil ich die Augen verdrehe und mir denke, dass sich der Autor das auch hätte sparen können.
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Atlantis
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Atlantis »

Mit den Blutorgien wird der Verlag eine neue Käuferschicht ansprechen wollen!
Schade :(
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Kapaun
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Kapaun »

Schnurzel hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben:Ich meine damit aber auch, ein Staat der einen Rechtsanspruch hat (und die meisten zivilisierten Staaten haben den), nimmt sich selbst die moralische Grundlage und verkommt, wenn er solche Dinge bewusst betreibt. Solche Sachen sind meist der Anfang vom Ende.
Dazu sage ich nur: NSA. Hat jetzt nix mit Blood & Slaughter zu tun, aber doch ziemlich viel mit moralischen Grundlagen. Und das bei einem Staat, von dem wir bisher angenommen hatten (zumindest vor Bush Jr.), dass er diesen hohen Ansprüchen genügt.
Das belegt nur, dass Moral eine Frage des Standpunktes ist.
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Dennis Mathiak
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Dennis Mathiak »

Atlantis hat geschrieben:Mit den Blutorgien wird der Verlag eine neue Käuferschicht ansprechen wollen!
Schade :(
Ich knüpfe hier mal an, beziehe mich aber auch auf Ziskas Kommentar, dass die fraglichen Szenen keinen Zweck erfüllen würden.

Ich finde, dass sie es sehr wohl tun. Ich verfolge nicht jeden einzelnen Beitrag hier im Forum , das wäre mir zu viel des Guten, aber mein Eindruck ist es, dass sich niemand derart über die Abermilliarden Toten echauffiert hat, die z.B. QIN SHI verursachte. Klar, das war ja sauber und unblutig. In Hinblick darauf, finde ich es sehr sinnvoll, dass der Tod aktuell auch einmal blutig und direkt geschildert wird. Da gibt es die Aufregung schon nach ein bis zwei Todesopfern.
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Dennis Mathiak hat geschrieben:
Atlantis hat geschrieben:Mit den Blutorgien wird der Verlag eine neue Käuferschicht ansprechen wollen!
Schade :(
Ich knüpfe hier mal an, beziehe mich aber auch auf Ziskas Kommentar, dass die fraglichen Szenen keinen Zweck erfüllen würden.

Ich finde, dass sie es sehr wohl tun. Ich verfolge nicht jeden einzelnen Beitrag hier im Forum , das wäre mir zu viel des Guten, aber mein Eindruck ist es, dass sich niemand derart über die Abermilliarden Toten echauffiert hat, die z.B. QIN SHI verursachte.
Doch, ich. Aber das Argument interessiert manche nicht.
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Kapaun
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Kapaun »

Dennis Mathiak hat geschrieben:
Atlantis hat geschrieben:Mit den Blutorgien wird der Verlag eine neue Käuferschicht ansprechen wollen!
Schade :(
Ich knüpfe hier mal an, beziehe mich aber auch auf Ziskas Kommentar, dass die fraglichen Szenen keinen Zweck erfüllen würden.

Ich finde, dass sie es sehr wohl tun. Ich verfolge nicht jeden einzelnen Beitrag hier im Forum , das wäre mir zu viel des Guten, aber mein Eindruck ist es, dass sich niemand derart über die Abermilliarden Toten echauffiert hat, die z.B. QIN SHI verursachte.
Ich schon.
Dennis Mathiak hat geschrieben: Klar, das war ja sauber und unblutig.
Das war alles andere als sauber und unblutig. Wenn ich mich recht entsinne, musste die Bevölkerung erst durch puren Terror in einen absorbierbereiten Zustand versetzt werden. Da floss das Blut knöcheltief.
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Dennis Mathiak »

Kapaun hat geschrieben:Das war alles andere als sauber und unblutig. Wenn ich mich recht entsinne, musste die Bevölkerung erst durch puren Terror in einen absorbierbereiten Zustand versetzt werden. Da floss das Blut knöcheltief.
Meiner Erinnerung nach in wenigen Heften, ja. Danach wusste man das ja und es wurde nur noch nebenbei erwähnt, dass wieder mal ein Sonnensystem entvölkert wurde. Das fand ich viel schlimmer, weil es uns das Geschehen in einer gehörigen Distanz erleben und nicht mitfühlen lässt.

QIN SHI war auch nur ein Beispiel. In den Zyklen davor ging es nicht weniger zur Sache, aber meinem Gefühl nach, immer mit einer zu großen Distanz. Kein Vorwurf an die Autoren; diesem milliardenfachen Tod kann man einfach nicht mit seinen Schilderungen gerecht werden. Daher ist es mir lieber, wenn Einzelschicksale beleuchtet werden. Das darf für meinen Geschmack dann auch mal blutiger sein. Splatter will ich auch nicht lesen, aber davon sind wir ja Lichtjahre weit entfernt.
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Ziska »

Dennis Mathiak hat geschrieben:QIN SHI war auch nur ein Beispiel. In den Zyklen davor ging es nicht weniger zur Sache, aber meinem Gefühl nach, immer mit einer zu großen Distanz. Kein Vorwurf an die Autoren; diesem milliardenfachen Tod kann man einfach nicht mit seinen Schilderungen gerecht werden. Daher ist es mir lieber, wenn Einzelschicksale beleuchtet werden. Das darf für meinen Geschmack dann auch mal blutiger sein. Splatter will ich auch nicht lesen, aber davon sind wir ja Lichtjahre weit entfernt.
Einem Plädoyer für mehr Einzelschicksale würde ich mich anschließen, aber das hat für mich rein gar nichts mit der Diskussion um die Gewaltdarstellung zu tun. Spritzende Körperflüssigkeiten bringen mir eine Figur oder ihr Leiden nicht näher.
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Kardec »

Einige kritisieren am aktuellen Zyklus ja, dass die Flotten der Terraner, Arkoniden usw. nicht mit milllionenfachem Transformfeuer den Onryonen zeigen was eine Harke ist. Das dabei Hunderttausende bis Millionen Leben vernichtet würden, schön anonym halt, juckt nicht - ein von einem Telepsimaten entferntes Gehirn löst eine Blutrauschdiskussion aus.

Seltsam, oder?
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Dennis Mathiak
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Dennis Mathiak »

Ziska hat geschrieben: Einem Plädoyer für mehr Einzelschicksale würde ich mich anschließen, aber das hat für mich rein gar nichts mit der Diskussion um die Gewaltdarstellung zu tun. Spritzende Körperflüssigkeiten bringen mir eine Figur oder ihr Leiden nicht näher.
Meine Meinung ist, dass man den Tod nicht aseptisch schildern sollte. Ich brauche auch nicht in jedem Roman spritzendes Blut. Aber es gehört eben auch dazu und sollte eine Rolle spielen dürfen. Besser so als verharmlosend zu sein. Wie gesagt: Meine Meinung.
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Dennis Mathiak »

Kardec hat geschrieben:Einige kritisieren am aktuellen Zyklus ja, dass die Flotten der Terraner, Arkoniden usw. nicht mit milllionenfachem Transformfeuer den Onryonen zeigen was eine Harke ist. Das dabei Hunderttausende bis Millionen Leben vernichtet würden, schön anonym halt, juckt nicht - ein von einem Telepsimaten entferntes Gehirn löst eine Blutrauschdiskussion aus.

Seltsam, oder?
Mein Reden ... :unsure:
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Ziska »

Dennis Mathiak hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Einem Plädoyer für mehr Einzelschicksale würde ich mich anschließen, aber das hat für mich rein gar nichts mit der Diskussion um die Gewaltdarstellung zu tun. Spritzende Körperflüssigkeiten bringen mir eine Figur oder ihr Leiden nicht näher.
Meine Meinung ist, dass man den Tod nicht aseptisch schildern sollte. Ich brauche auch nicht in jedem Roman spritzendes Blut. Aber es gehört eben auch dazu und sollte eine Rolle spielen dürfen. Besser so als verharmlosend zu sein. Wie gesagt: Meine Meinung.
Ja, wie ich oben schon sagte, momentan wirken die Gewaltdarstellungen für mich eben gerade nicht zuträglich zur eindringlicheren Schilderung, sondern abträglich. Da werden wir wohl nicht zusammenfinden ...
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Re: Blutrausch?

Beitrag von dandelion »

Indergutenaltenzeit war PR eher klinisch rein. Es gab Tod, aber selten Blut und Geifer. Gefiel mir sehr viel besser. In dieser entschwundenen Zeit war vordergründige Ekelerregung das Markenzeichen einer Sparte von Heftromanen, denen ich lieber aus dem Weg gegangen bin. Die Verwendung dieser Handlungselemente hatte aber auch mit der nicht ganz so tollen Qualität zu tun, die man irgendwie kaschieren musste.

Und ja, es ist richtig, Zahlen von anonymen Toten sind leichter zu verkraften als übergenaue Schilderungen von Einzelfällen. Der selbst miterlebte Unfalltod eines Einzelnen berührt mich (uns) mehr als die tausend Toten einer Naturkatastrophe.
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