Klassiker: Die Endlose Armada

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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nanograinger
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Ich weiß nicht, an was du dich erinnerst, aber es sind ja gerade keine Gespenster, sondern es gibt für die Erscheinungen eine klare "perryverse" Erklärung.

Unabhängig davon war es ein schwacher Roman. Zwar kann man sich darüber amüsieren, wie sich die Diebe umsonst bemühen, die Kunstwerke aus dem Millenium-Museum zu klauen, und sich dabei so blöd anstellen, dass sie auf der Pseudoerde stranden. Aber dass man auf der RAKAL WOOLVER nicht früher auf die Idee kommt, jemanden von außerhalb des Solsystems (bspw. per Hyperfunk) zu fragen, was denn hier los war, fand ich schon sehr konstruiert. Und für einen Leser mir Erinnerungsvermögen ist fast der gesamte Roman eine Wiederholung bereits bekannter Geschichten.

Das einzig Gute am Roman war Taurec als Protagonist. Das hatten wir bisher noch nicht sehr oft. Hier fragt er die Menschen vor Ort, ob unter den "Gespenster" auch er dabei war. Das muss mir damals ziemlich mysteriös vorgekommen sein, aber heute ist natürlich klar, dass er damit
Spoiler:
Chthon
meint. Und da dieser ja selbst eine "Gespenst" ist (siehe der vorige Roman) gibt das den "Gespenstern" in diesem Roman auch einen gewissen Sinn.
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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

GESPENSTERWELT (Band 1152) – Ernst Vlcek

Als ich den Roman zum ersten Mal gelesen habe, habe ich ihm in meiner damaligen, rudimentären Wertungstabelle genervt eine Note 6 reingedonnert. :unschuldig: Später auf eine 5 hochgestuft, denn total schlecht war er nicht. ;)
Jetzt nach dem zweiten Lesen habe ich der ersten Hälfte eine 3+ gegeben. Tja, der zweiten Hälfte habe ich eine glatte 6 reingedonnert! :devil:

Der Anfang war recht passabel. Die Besatzung der RAKAL WOOLVER kommt im Sol-System an (eindeutig zu früh als sie es hätten erreichen können: https://www.perrypedia.de/wiki/Autorenf ... nik_PR1152) und entdeckt eine verlassene Erde. Da fühlte ich mich fast wie auf der „Welt ohne Menschen“. Und mit Asco Chipon, dem Kinesiker, hat man auch einen recht ungewöhnlichen Berufszweig miteingebracht (Kinesik gibt’s wirklich!), so wie es bereits im Vorband der Beruf des Sozialingenieurs war. Und Asco setzt Tauric zu, indem er ihn ständig nachahmt, um mehr über ihn zu erfahren. Und der erkennt so einiges!

Dann begannen aber die Probleme. Soweit ich mich erinnere, hieß es, dass nicht nur die Flora und Fauna, sondern auch die Technik jeglicher wissenschaftlichen Prüfung standhalte. Nur dass man halt die Technik nicht zum Laufen bringen kann. Was ich etwas eigenartig fand. Jetzt heißt es natürlich ständig: die per Geist geschaffenen Materie! :rolleyes: Bei sowas denke ich sofort den Film „Sphäre – Die Macht aus dem All“. Dort hatte die Erschaffung der Materie aus der Vorstellung der Menschen aber Grenzen, sie wurde nur so weit abgebildet, wie es die Vorstellung der Menschen zuließ. Wenn ich jetzt also versuchen würde mit meinem Geist einen Fernseher zu „erschaffen:D , dann würde er zwar äußerlich wie ein Flachbildschirmfernseher aussehen, aber mit Sicherheit würde er innendrin nicht so aussehen, wie ein echter Flachbildschirmfernseher innendrin aussehen sollte! :lol: Denn ich bin noch nie auf die Idee gekommen, meinen auseinanderzubauen, um anzusehen, wie er Innen aussieht! B-) Es kann sein, dass die nötigen Informationen für terranische Geräte natürlich in den Materietransmittern enthalten waren, aber dann hätten sie funktionieren müssen, wenn man sie an eine funktionierende Energiequelle angeschlossen hätte. Irgendwie widersprach sich das! :rolleyes:

Tja, und dann kamen die „Geister“! „Geister“ und „Gespenster“ dürften wohl zu den häufigsten Wörtern im Roman gehören. Und diese Erscheinungen traten immer mehr auf, so dass die Terraner anfingen sie zu ignorieren, um weiter ihre „Nachforschungen“ fortzusetzen. :rolleyes:
Und irgendwie wurde alles immer lächerlicher. Was hauptsächlich an der Art lag, wie der Autor den Inhalt präsentierte. Tja, die beste Methode, ein SoW-Gefühl abzuwürgen und in einen SoW-Überdruss zu verwandeln, ist es, fantastische Inhalte auf zu billige Art zu präsentieren. Was Vlcek hier hervorragend schafft! :rolleyes: In der zweiten Hälfte musste ich reichlich Geduld aufbringen, um es nicht einfach abzubrechen. Dabei waren die „Bewusstseinssplitter“ in Band 1100 noch ein Element, dass für ein SoW-Gefühl gesorgt hat. Hier wäre es besser gewesen, wenn man die „Möchtegerngeisterstory“ komplett hätte sausen lassen. Und sich stattdessen mehr auf die Verbindung zwischen Taurec und dessen „Schatten“ konzentriert. Und natürlich auch auf die Venus, den Mars und alle anderen „belebten“ Orte im Sol-System! Tja, ich muss gestehen, dass ich mich nicht mehr erinnere, ob man diese Orte bei dieser Pseudo-Erde-Vishna-Story mitberücksichtigt hatte! :o(
Aber robotische/automatisierte Systeme aus diesen Orten hätten einiges mitkriegen können! B-)

Insgesamt ist es für mich neben dem Roman „Der Admiral und der Silberne“ von K. H. Sheers der bisher schwächste (bzw. stressigste) Roman im Zyklus. Der trotz der „Erklärungen“ wie eine billige Geisterstory wirkt.

Meine Wertung: 3,15 Punkte (Note: 4-)

Das TiBi passt, sind ja schließlich genug Geister drauf! :lol:
Auf der ersten Illustration ist die RAKAL WOOLVER zu sehen. Das sieht nach der gewohnten Qualität von Alfred Kelsner aus! Auf der zweiten Illustration sind die Geister ebenfalls zu sehen.

Letzte Woche hatte ich mir bereits das japanische TiBi angeschaut und war etwas verwirrt. Zuerst dachte ich, das Bild zeigt Vishna. Aber falsch gedacht, es ist Tanya Oycka, das wohl talentierteste „Medium“ des Psi-Trust. Also das körperliche Geistermädchen! ;)
Lumpazie
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

Hölle auf Erden

von H.G. Ewers

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Handlung:

Reginald Bull und Geoffry Waringer unternehmen in zwei TSUNAMIS den Versuch, die Wandung des Grauen Korridors mithilfe des ATG-Feldes zu überwinden, jedoch ohne Erfolg.

Nachdem Bull mit einer TSUNAMI wieder in Terrania gelandet ist, erscheint überraschend der vierdimensionale Schatten Chthon und warnt vor der zweiten Plage: Durch eine neue Perforation des Grauen Korridors müsse man mit den Parasitär-Enklaven rechnen.

Bei einem Waldspaziergang entdeckt der Seuchenspezialist Booker Tern einen seltsamen, halbkugelförmigen und faustgroßen pilzförmigen Stein, dessen Oberfläche von einem weißlich gelben Muster bedeckt ist. Eine oberflächliche Untersuchung ergibt, dass er eiskalt ist. Als er sich auf dem Rückweg von seinem Spaziergang entschließt, den Stein zu einer genaueren Untersuchung mitzunehmen, stellt er fest, dass der Stein mittlerweile auf über drei Meter Größe angewachsen ist. Unter der transparenten Oberfläche scheint sich etwas zu bewegen. Er beschließt, am nächsten Tag mit Laborinstrumenten anzurücken und die Sache genauer zu untersuchen.

In seiner Wohnung wartet bereits seine Lebensgefährtin Assaile Zimbalu. Sie bittet ihn darum, merkwürdige kleine gelbe Kügelchen in ihren Achselhöhlen zu untersuchen. Sie scheinen mit der Haut verwachsen.

Als Booker Tern Roboter zur Absicherung der Fundstelle des Steines anfordert, wird seine Bitte aufgrund der Bedrohung durch die Parasitär-Enklaven abgelehnt. Plötzlich wird ihm klar, dass es sich bei seinem Fund um eben diese Enklaven handelt, und er informiert das HQ-Hanse.

Reginald Bull persönlich geht diesem Hinweis nach und besichtigt die Steine aus nächster Nähe. Als er die Vermutung äußert, dass sich Enklaven durchaus auch auf Lebewesen ausdehnen können, zieht Booker Tern den richtigen Schluss und berichtet von den Schleimklümpchen unter Assailes Achseln.

Mittlerweile werden von überall die wachsenden Steine gemeldet, die Zahl der Sichtungen beträgt auf Terra siebzigtausend und auf Luna – trotz fehlender Atmosphäre – viertausend. Zusätzlich sind aus Bulls Team siebzehn Personen von den merkwürdigen Klümpchen befallen.

Die Befallenen halten sich nicht mehr für Menschen und bezeichnen sich selbst als Dordon. Die Dordon beginnen damit, die nichtbefallenen Menschen zu bekämpfen. Bürgerkriegsähnliche Zustände brechen auf der Erde aus. Booker Tern unternimmt den Versuch, die Befallenen mit dem Gift des Traumkäfers zu behandeln. Es stellt sich allerdings als unwirksam heraus.

Auf die Bitte Bulls unternimmt Chthon den Versuch, in das Innere der Enklaven vorzudringen, da die Oberfläche nicht mit den Mitteln der Terraner zu durchdringen ist. Derweil wachsen die Kuppeln weiter und bilden Verbindungen untereinander aus. Als Bull und Tern von den Dordon eingekesselt und gefangen genommen werden, trifft Booker auf den vierzehnjährigen Imger Schrodh. Er scheint ebenfalls befallen, aber etwas ist anders. Seine fiebrigen Augen zeigen Booker, dass der Junge an einer Infektion leidet. Der Seuchenspezialist diagnostiziert die Röteln und stellt dabei fest, dass der Junge immun gegen die Parasiten ist. Damit ist das Gegenmittel gefunden!

Mithilfe eines hyperphysikalischen Zeitkokons transportiert Chthon den Siganesen Digitalis Aura in das Innere einer Enklave, um dort hochaktive Rötel-Viren freizusetzen. Der Versuch gelingt, und in der Folge sterben am 17. Januar 427 NGZ alle Enklaven sowie die Parasiten der befallenen Menschen ab. Die Bedrohung durch die zweite Plage ist abgewendet.

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nanograinger
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Der Roman erscheint mir beim Wiederlesen als ein Ausflug in das Horror-Genre. Die Parasitär-Enklaven wachsen, übernehmen die Menschen, die sich dann als Dordon fühlen, und von denen sie sich auch ernähren. Schnell bricht fast alles zusammen, es kommt weltweit zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Ein erster Versuch zur Abwehr mittels des Traumkäfer-Gift geht schief, aber dann kommt die Geheimwaffe zum Zuge: Röteln-Viren. Das erinnert doch sehr an Wells' Krieg der Welten und "Die Körperfresser kommen" (aus dem Jahre 1978).
Aber immerhin gibt Chthon hier nicht nur den Warner, er ist essentiell bei der Überwindung der Plage. Das fand ich sehr gut.

Die Nebenfiguren ("Bookie", Assaile und Digitalis Aura) sind auch ganz gut gestaltet. Insgesamt also nicht schlecht, wenn auch die Katastrophe im Roman etwas zu schnell überwunden wird. Und Bull lässt sich zum Schluss auf ein Date mit einer netten Dame (Ginger) ein. Happy End auf allen Ebenen B-)

P.S. Wenn ich es richtig sehe, wird hier erstmals nach Band 128 (von Voltz) wieder ein Trox erwähnt. Bis zum nächsten Trox in der EA dauert es dann bis Band 3134.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Die visuelle Ähnlichkeit sprach Bände: Für uns PR- und ATLAN-Leser war der Graue Korridor eindeutig ein Dimensionskorridor, der in dem erst zwei Jahre zuvor abgeschlossenen Atlantiszyklus der zentrale Transportweg gewesen war.* Eigenplagiat des Expokraten oder bewusstes Wiederaufgreifen? Willi Voltz leugnete auf der LKS offiziell den Zusammenhang, aber ungeachtet dessen stellte sich der Eindruck ein, dass das Neue Atlantis ihn nicht so ganz loslassen wollte. Im noch stark von seinen Entwürfen beeinflussten Chronofossilienzyklus wurden die Motivübernahmen sogar noch auffälliger.

In den folgenden Wochen spekulierten wir eifrig untereinander, wo der Graue Korridor denn wohl enden würde. Die am häufigsten vorgebrachte Vermutung lautete: in M82! Da würde Perry aber schauen, wenn Vishna ihm Erde und Mond auf die Füße warf. Und Seth-Apophis zum Fraß vor.

* Und seitdem? Warum hat man nach der Erhöhung der Hyperimpedanz nicht mal auf die Dimensionskorridore zurückgegriffen, bzw. nachgesehen, ob sie noch funktionieren? Sie wurden ja nicht nur von den Dimensionsfahrstühlen genutzt, sondern von allen möglichen Zivilisationen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Eventhorizon
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Eventhorizon »

Andreas Möhn hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 08:43 In den folgenden Wochen spekulierten wir eifrig untereinander, wo der Graue Korridor denn wohl enden würde. Die am häufigsten vorgebrachte Vermutung lautete: in M82! Da würde Perry aber schauen, wenn Vishna ihm Erde und Mond auf die Füße warf. Und Seth-Apophis zum Fraß vor.
Also bei allem was recht ist, davon habe ich noch nie gehört, noch war das mein Leseeindruck. Vishnas Probleme waren nicht Seth Apophis Probleme und umgekehrt. Der einzige Berühungspunkt zwischen beiden ist Gesils Aufenthalt in M82. Das wird ja dann in ein paar Heften kurz eine Rolle spielen.
Zu 1152: Dieses Heft war von den Schilderungen her einer der besseren Ewersromane, aber der Plot - wie bei vielen Plagen-Romanen - eher eine Parodie auf "klassische" Science Fiction. Rötelviren - Das lief irgendwo zwischen Vollveralberung und Fremdscham, hatte aber auf merkwürdig verquere Weise dann auch wieder was für sich .
Wenn man Zieglers Einfluss auf den späten Voltz im Armada-Zyklus überhaupt direkt fassen kann, dann bei den bizarren "Sieben Plagen". Das war von der Tonlage her schon mehr Ziegler als Voltz.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 Vishnas Probleme waren nicht Seth Apophis Probleme und umgekehrt.
Das wussten die Leser damals ja noch nicht. Zu diesem Zeitpunkt war völlig offen, ob und wie die beiden Handlungsebenen noch zusammenlaufen würden. Manche erwarteten ein Bündnis zwischen Vishna und Seth-Apophis, sobald die Letztere wieder wach wäre. "Wisst ihr, wohin der Graue Korridor führt?", hätte Eric Weidenburn wohl ausgerufen.
Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 Zu 1152: Dieses Heft war von den Schilderungen her einer der besseren Ewersromane, aber der Plot - wie bei vielen Plagen-Romanen - eher eine Parodie auf "klassische" Science Fiction. Rötelviren -
Man denkt natürlich sofort an H.G.Wells und den Kampf der Welten.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Tell Sackett
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Tell Sackett »

Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 (...)
Wenn man Zieglers Einfluss auf den späten Voltz im Armada-Zyklus überhaupt direkt fassen kann, dann bei den bizarren "Sieben Plagen". Das war von der Tonlage her schon mehr Ziegler als Voltz.
Sehe ich auch so, aber positiv...
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nanograinger
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 Zu 1152: Dieses Heft war von den Schilderungen her einer der besseren Ewersromane, aber der Plot - wie bei vielen Plagen-Romanen - eher eine Parodie auf "klassische" Science Fiction. Rötelviren - Das lief irgendwo zwischen Vollveralberung und Fremdscham, hatte aber auf merkwürdig verquere Weise dann auch wieder was für sich .
Wenn es für Wells "Krieg der Welten" gut genug war, muss man sich nicht schämen... B-)
Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 Wenn man Zieglers Einfluss auf den späten Voltz im Armada-Zyklus überhaupt direkt fassen kann, dann bei den bizarren "Sieben Plagen". Das war von der Tonlage her schon mehr Ziegler als Voltz.
Ich glaube eigentlich nicht, dass Ziegler bei den Plagen schon wesentliche Ideen beisteuerte, alleine schon wegen der Vorlaufzeit der Zyklusplanung. Aufgrund der Horror-Aspekte sehe ich hier eher den Einfluss von Vlcek.

Den Einfluss Zieglers würde ich erst beim Dekalog der Elemente festmachen. Sicher nicht zufällig schrieb er den ersten (1185) und letzten (1246) Roman zu Kazzenkatt.
Andreas Möhn hat geschrieben: 12. Dezember 2023, 08:41
Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 Vishnas Probleme waren nicht Seth Apophis Probleme und umgekehrt.
Das wussten die Leser damals ja noch nicht. Zu diesem Zeitpunkt war völlig offen, ob und wie die beiden Handlungsebenen noch zusammenlaufen würden. Manche erwarteten ein Bündnis zwischen Vishna und Seth-Apophis, sobald die Letztere wieder wach wäre. "Wisst ihr, wohin der Graue Korridor führt?", hätte Eric Weidenburn wohl ausgerufen.
Ich bin da eher bei Eventhorizon. Ich weiß zwar nicht mehr, was ich 1983 zu dieser Frage dachte, aber die Motivationen von Seth-Apophis und Vishna waren völlig verschieden. Es war eher zu erwarten, dass sie sich gegenseitig um die "Beute" streiten würden.
Aber sowieso erwartete ich nicht, dass Seth-Apophis sich schnell wieder der Milchstraße zuwenden würde, da sie nun die Armada und die Galaktiker "im eigenen Hause" hatte. Theoretisch hätte Seth-Apophis zwar die Armada übernehmen können und einen Angriff auf die MS, bzw. die gesamte MB von ES starten können, gegen den der Sturm der Horden von Garbesch ein laues Lüftchen gewesen wäre. Aber Vishna hätte sich das sicher nicht gefallen lassen, von ES ganz zu schweigen.

Bekanntlich kam es völlig anders.
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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Hölle auf Erden (Band 1153) – H. G. Ewers

Die zweite Plage ist da! Nur ist es bei dieser Plage nicht so direkt ersichtlich, was Vishna damit beabsichtigt hatte.
Was die erste Plage betrifft, da ist die Sache klar, es ging darum, die Terraner daran zu hindern, mögliche Gegenmaßnahmen gegen die Entführung der Erde und des Mondes zu ergreifen. Ich glaube, in diesem Roman wurde sogar spekuliert, dass die „Umwandlung“ der Terraner in Dordonen möglicherweise die Menschen zu einem Kollektivwesen umformen soll. Und tatsächlich wirkt es auf gewisse so, als wolle Vishna hier die Terraner unter ihrer Kontrolle bringen, nur dass die Darstellung der Dordonen, die hier Ewers einbringt, etwas zu lächerlich wirken und kaum was verraten.

Die Zeitreisestory am Anfang hätte nicht unbedingt sein müssen. War auch nicht wirklich meins. Ganz anders war es mit den nächsten Kapiteln (bis ungefähr zur Mitte). Sehr schön zeichnet hier Ewers den Protagonisten Booker Tern und dessen Persönlichkeit, sowie das Phänomen der Parasitär-Enklaven. Leider verwandelte sich der Roman nach der ersten Hälfte etwas zu sehr in einen trashiges Weltuntergangsszenario. Wie erwähnt, wirkten die Auftritte der Dordonen auf mich etwas zu lächerlich mit ihren Sprüchen. Als würde ich einen Groschenroman lesen! :mrgreen: Und als Booker mit dem betäubten Bully und Assaile seine Odyssee begann, wirkte alles auf mich wie ein zu schnell ablaufendes Szenario. So dass mir hier glatt die Zeitorientierung flöten ging. Ich fragte mich, sind es jetzt Tage oder eher Wochen vergangen? Bzw. sind während der Reise vergangen. Irgendwie war das Ganze dann mehr ein Weltuntergang im Schnelldurchlauf. :rolleyes:

Und was das Ende betrifft: Ach, was für ein Glück, dass sie Chthon hatten! :D Oh, und auch den Jungen mit den Röteln! :lol: Und natürlich, dass die Röteln im Gegensatz zu allen anderen Maßnahmen eine Wirkung zeigten! :pfeif:
Das erinnert mich nicht bloß an „Krieg der Welten“, sondern auch irgendwie an das Ende der Aphilie-Staffel bei Neo, da waren auch ein paar glückliche Zufälle am Geschehen beteiligt. Wo ebenfalls einige Dinge kombiniert werden, um ein ansonsten unzerstörbares Ding zu Fall zu bringen.

Auch wenn mir an der Story nicht alles zusagte, war es ein gut verfasster, routinierter Ewers. Bei dem nicht nur ein Trox, der mit seinem „Verhandlungsgeschick“ immerhin für Spaß sorgte, sondern auch der „potentielle“ Ritter der Tiefe hier seinen Auftritt hatte. Wenn er auch bloß zum Ende hin persönlich auftauchte. Was mir nicht entging, war, dass er erwähnte, sollte er beim Einsatz abkratzen, würde man ihn immerhin postum zum Ritter der Tiefe ernennen! :lol:

Meine Wertung: 5,00 Punkte (Note: 2-)


Das TiBi ist ein wenig irritierend. Aber immerhin es sind große Steine drauf! Passt also!
Auf der ersten Illustration sind diese Steine noch viel kleiner. Und wie es aussieht, sind diese hier auf dem Mond. Aber was sollen die Sterne? :???: Ich dachte die Erde und der Mond wären im Grauen Tunnel! Kann man da die Sterne sehen? :gruebel:
Ich nehme mal an, auf der zweiten Illustration hat der Kerl die Röteln und nicht das Lashat-Fieber! :lol:
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Eventhorizon
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Eventhorizon »

nanograinger hat geschrieben: 12. Dezember 2023, 18:59 Wenn es für Wells "Krieg der Welten" gut genug war, muss man sich nicht schämen... B-)
Mir ist schon klar, dass es sich um ein alterwürdiges Wells-Zitat handelt, nur: Was hier umgesetzt wird, ist keine pfiffige Neuinterpretation von Wells, sondern die Reproduktion des zum Klischee geronnenen Plot-Twists, den schon in den 1970er oder 1980er Jahren keiner mehr ersthaft wie Wells verwenden konnte. Wie gesagt, auf merkwürdig schräge Art mag ich das hier sogar. Ziegler hat dann die Klamauk- und Ironie-Schraube selbst deutlich weiter gedreht.
Eventhorizon hat geschrieben: 11. Dezember 2023, 22:44 Wenn man Zieglers Einfluss auf den späten Voltz im Armada-Zyklus überhaupt direkt fassen kann, dann bei den bizarren "Sieben Plagen". Das war von der Tonlage her schon mehr Ziegler als Voltz.
nanograinger hat geschrieben: 12. Dezember 2023, 18:59 Ich glaube eigentlich nicht, dass Ziegler bei den Plagen schon wesentliche Ideen beisteuerte, alleine schon wegen der Vorlaufzeit der Zyklusplanung. Aufgrund der Horror-Aspekte sehe ich hier eher den Einfluss von Vlcek.

Den Einfluss Zieglers würde ich erst beim Dekalog der Elemente festmachen. Sicher nicht zufällig schrieb er den ersten (1185) und letzten (1246) Roman zu Kazzenkatt.
Das stand explizit irgendwo in der LKS, im Report oder sonst einem Nebentext nach dem Tod von Voltz zu lesen, dass Ziegler die Vishna-Ebene mit dem Grauen Korridor (und später den Dekalog) maßgeblich mitkonzipiert hat.

Im folgenden Artikel findet man ein Echo auf diese Aussage in der Serie selbst:

https://www.exodusmagazin.de/who-is-who ... ainer.html

Die Stelle ist im siebten Absatz zu finden.

Leider habe ich den den Ort des Originaltextes nicht parat, da ich den Armadazyklus damals nicht von 1100 bis 1199 mitgelesen, sondern ihn mir aus verschiedenen Quellen zusammengekauft habe und in entsprechend wilder Reihenfolge später über einen längeren Zeitraum zur Kenntnis nahm. Die 1140er- und 1150er-Bände las ich etwa viel früher als den Zyklusbeginn.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Scrooge »

Eventhorizon hat geschrieben: 13. Dezember 2023, 19:15 Das stand explizit irgendwo in der LKS, im Report oder sonst einem Nebentext nach dem Tod von Voltz zu lesen, dass Ziegler die Vishna-Ebene mit dem Grauen Korridor (und später den Dekalog) maßgeblich mitkonzipiert hat.
Ja, daran kann ich mich auch erinnern, ich weiß aber leider nicht mehr, wo das stand. Im Werkstattband habe ich einmal nachgesehen aber nicht gefunden. Ich vermute, es handelt sich sich um eine LKS in den 1190er Bänden, als Horst Hoffmann sch als neuer LKS-Betreuer "outete" und dabei die neue Aufgabenverteilung bei PR darlegte. Ich habe die Hefte aber gerade nicht zur Hand.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

Flucht aus dem Grauen Korridor

von Clark Darlton

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Handlung:

Als am 20. Januar 427 NGZ auf Terra die zweite Plage, die Parasitär-Enklaven, vorüber ist, werden von Seuchensuchtrupps die Toten eingesammelt. Ein besonderer Toter ist der Springer Merg Coolafe, denn er diente Ernst Ellert als Wirtskörper. Bei seinem Leichnam wird ein Brief für Reginald Bull gefunden. In diesem Schreiben teilt Ellert mit, dass er die Erde verlassen und versuchen wird, den Grauen Korridor zu durchdringen, um Hilfe für die Menschheit zu organisieren.

Ellerts Bewusstsein verlässt die Erde und nimmt Kurs auf die graue Wandung. Er versucht einen Weg zu finden, das Hindernis zu überwinden. An einer in mattem Silber schimmernden Stelle gelingt ihm der Durchbruch. Er landet jedoch nicht wie erwartet im Standarduniversum, sondern ist in einer Art Zwischenzone gefangen. Dort beobachtet er transparente, bewegliche Rüssel, die in diese Zone hineinragen. Sie scheinen nach etwas zu angeln.

Er empfängt einen ängstlichen Gedankenimpuls eines medusenähnlichen, halbstofflichen Wesens und dringt in dessen Geist ein, um Kontakt aufzunehmen. Das Wesen nennt sich Nanude und wurde durch einen Dimensionssturm in diese Zwischenzone geschleudert. Es versucht schon lange, einen Weg zurück zu finden. Ellert schlägt ihm eine Zusammenarbeit vor: Sie wollen sich von einem dieser Rüssel einfangen lassen, um in das Standarduniversum zu gelangen.

Um den Weg über die Rüssel zu erkunden, versucht Ellert nun, eines dieser Wesen zu übernehmen, stößt jedoch auf heftigen Widerstand. Die Wesen nennen sich Karzitanen und sind freiwillig in der Zone, um jagen zu können. Um ihren Fluchtplan in die Tat umzusetzen, benötigt Ellert ein schwächeres Exemplar.

Er findet abseits der Gruppe einen kleineren und mutmaßlich schwächeren Karzitanen. Ellert dringt in dieses Bewusstsein vor, doch der Karzitane ist anders. Er ist kein Jäger, sondern nur hier, um seinem Volk zu helfen. Ellert überzeugt ihn davon, Nanude und ihm zu helfen, die Zwischenzone zu verlassen.

Der Plan gelingt und Ellert und Nanude befinden sich im Standarduniversum. Nachdem Ellert der Meduse geholfen hat, ihre Heimat zu finden, macht er sich auf die Suche nach EDEN II, um ES um Hilfe zu bitten. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig. Ellert hat keine Ahnung, wo er die Heimat der Superintelligenz finden kann. Plötzlich empfängt er einen Geistesimpuls, der ihm den Weg weist.

Ellert findet EDEN II und wird auf der Oberfläche von den Altmutanten, die von ES für diesen Zweck einen Pseudokörper erhalten haben, empfangen. Auch Ellert erhält seinen alten Körper. Balton Wyt ist der Sprecher der Gruppe der Mutanten. Er deutet an, dass ES selbst nichts für Terra tun kann, ihm aber einen visionären Blick gestatten wird. Ellert wird von ihm zu einem Felsenlabyrinth geführt, an dessen Ende Harno wartet. Das Geistwesen zeigt ihm einen Blick in die Zukunft, die Ellert allerdings sofort vergisst. Die Information ist aber in seinem Unterbewusstsein verankert und wird zu Tage treten, wenn es soweit ist.

Die bereits wieder vergessene Vision hat die Kräfte Ellerts sehr stark beansprucht und er ruht sich im Kreis der Altmutanten eine Weile auf EDEN II aus, bis die Zeit zum Aufbruch kommt. Ellert hat allerdings keine Ahnung, wie er zurück in den Grauen Korridor gelangen soll. Die Altmutanten verlieren ihre Projektionskörper und Balton Wyt nimmt Ellert die Sorge. Er vertraut ihm an, dass er den Weg erkennen wird, wenn er die Heimatgalaxie erreicht.

Auf dem Heimweg nimmt ES Kontakt zu Ellert auf. Die Superintelligenz eröffnet ihm, dass er ein temporales Zeitfeld durchquert hat und die Erde einhunderttausend Jahre in der Vergangenheit erreichen wird. Plötzlich wird es klar: Ellert erreicht die Erde in der Vergangenheit und der Zeitablauf wird beschleunigt. Kurze Zeit später befindet er sich mit der Erde in der Gegenwart und im Grauen Korridor. Auch ein Wirtskörper wird ihm zugeteilt: Es ist sein eigener!

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Scrooge hat geschrieben: 14. Dezember 2023, 20:56
Eventhorizon hat geschrieben: 13. Dezember 2023, 19:15 Das stand explizit irgendwo in der LKS, im Report oder sonst einem Nebentext nach dem Tod von Voltz zu lesen, dass Ziegler die Vishna-Ebene mit dem Grauen Korridor (und später den Dekalog) maßgeblich mitkonzipiert hat.
Ja, daran kann ich mich auch erinnern, ich weiß aber leider nicht mehr, wo das stand. Im Werkstattband habe ich einmal nachgesehen aber nicht gefunden. ...
Im Werkstattband steht (lt. Perrypedia) der Satz mit der "Überlassung" drei Monate vor Voltz' Tod (S. 70 oder S. 221).

Kannst du das verifizieren, Scrooge?
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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Flucht aus dem Grauen Korridor (Band 1154) – Clark Darlton

Während man auf der Erde auf die dritte Plage wartet, kriegen die Leser eine Märchenstunde von Clark Darlton präsentiert. :unschuldig:
Angefangen mit einer typischen Ellert-Geistergeschichte. Waren es Band 1152 bloß „Möchtegerngeister“ kriegt man hier die volle Dröhnung eines umherflatternden, körperlosen Bewusstseins. Wobei Darlton hier zu keiner Zeit - im Gegensatz zu Vlcek - die Wörter „Geist“ und „Gespenst“ verwendet. Nur einmal schrieb er auf Ellert bezogen das Wort „Seele“. „Körperloses Bewusstsein“ soll wohl wissenschaftlicher klingen als „Geist“, was bei mir aber nicht funktioniert! :P Für mich ist Ellert ein „Geist“. :fg: Und ES ein riesiger Sack voller Geister! :devil:

Und Geist Ellert schafft es nicht so richtig hinaus aus dem Grauen Korridor, sondern irgendwo anders hin. Die Beschreibungen waren recht spektakulär, aber danach gings für mich mit der Story ziemlich Berg ab. Denn, was für ein Zufall! Siehe da, da ist irgend so ein Tentakelkügelchen und irgendwelche Weltraumrüssel, welches in das Standarduniversum gelangen können! Ellert aus irgendeinem Grund nicht! :???: Und da wunderte ich mich ein wenig! Wenn nichts außer den Rüsseln diese Irgendwas-Zone verlassen können, wieso angeln sie hier etwas, was sie nicht herausziehen können? :gruebel: Bzw. wie ziehen sie etwas aus dieser Zone? Und wenn Ellert in diesen Karzitanen „hineinwandert“, müsste der Karzitanen dann nicht verändert sein, sodass er in nicht eher in dieser Irgendwas-Zone mitstecken bleiben müsste? Irgendwie war das ganze für mich nicht so wirklich zum Durchblicken! Na ja, was auch immer es war, mein Verstand ging ab da ziemlich flöten! :rolleyes:
Als wäre diese Phantasterei noch nicht genug, geht Ellerts Rumflatterei weiter, bis er nach EDEN II kommt. Und hier findet nicht nur ein Mutanten-Klassentreffen statt, sondern auch der Harno ist da! Und der soll Ellert nicht nur verraten, was es mit der siebten Plage auf sich hat, nein, er zeigt ihm eher unabsichtlich auch noch, was so hinter den Materiequellen liegt:
Die auf der Kugeloberfläche nun optisch deutlicher werdenden Schatten blieben jedoch noch immer ohne jeden Sinn. Sie waren wie schnell vorbeihuschende Farbmuster, die Ellert als abstrakte Gebilde eingestuft hätte. Undeutlich waren manchmal für Sekundenbruchteile Formen und Gestalten zu erkennen, von denen jedoch die wenigsten humanoide Umrisse besaßen.
»Was ist das, Balton?«
»Du siehst, was jenseits der Materiequellen ist.«
Natürlich darf Ellert nicht sein neu gewonnenes Wissen jetzt schon nutzen, sondern muss es vorerst vergessen! Und wem diese Phantasterei noch nicht reicht, kriegt noch eine Zeitreisestory oben drauf (ganz zu schweigen von den herbeigezauberten Hotels). So als phantastisches Sahnehäubchen oben drauf! Ellert reist auf die Erde, in der die Steinzeit herrscht, um sich wieder in die Jetztzeit hinein zu schummeln! Als ich am Ende angekommen bin, ist meine Wertung für die Story auf eine 6+ abgesunken. :fg:
Vom Schreibstil her war es ganz ordentlich. Bei einigen Dinge kam sogar ein SoW-Gefühl auf. Aber trotzdem war es für mich ein auf typische Darlton Art zu abgehobener und für die ganzen Wunderdinge mit zu vereinfachten Darstellungen komplexer Dinge versehener Roman. Mit dem ich nicht wirklich was anfangen konnte.

Meine Wertung: 3,60 Punkte (Note: 3)


Das TiBi verrät bereits, dass es hier einen skurrilen Inhalt zu lesen gibt. 8-)

Auf beiden Illustrationen ist Ellert zu sehen! Wo genau jetzt Ellert auf der ersten Illu sich befindet, konnte ich nicht so genau bestimmen. Aber bei der zweiten ist es leicht zu erraten. Da blickt er auf Harno und dessen Oberfläche hinab. Immerhin hatte er an der Stelle im Roman bereits seinen alten Körper erhalten. Und dort wirft er einen Blick hinter die Materiequellen! Könnte aber auch sein, dass er hier die 7 Plage anschaut.
Gleiches könnte auch auf die erste Illustration passen. Es könnte sein, dass er auf der ersten Illustration sich die 7 Plage anschaut bzw. in der Vision mitschwimmt. Im Roman hat er aber den Inhalt dieser Zukunftsvision vorübergehend vergessen.

Auf dem japanischen TiBi ist das Mutanten-Klassentreffen zu sehen!
Scrooge
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Scrooge »

nanograinger hat geschrieben: 16. Dezember 2023, 18:59
Scrooge hat geschrieben: 14. Dezember 2023, 20:56
Eventhorizon hat geschrieben: 13. Dezember 2023, 19:15 Das stand explizit irgendwo in der LKS, im Report oder sonst einem Nebentext nach dem Tod von Voltz zu lesen, dass Ziegler die Vishna-Ebene mit dem Grauen Korridor (und später den Dekalog) maßgeblich mitkonzipiert hat.
Ja, daran kann ich mich auch erinnern, ich weiß aber leider nicht mehr, wo das stand. Im Werkstattband habe ich einmal nachgesehen aber nicht gefunden. ...
Im Werkstattband steht (lt. Perrypedia) der Satz mit der "Überlassung" drei Monate vor Voltz' Tod (S. 70 oder S. 221).

Kannst du das verifizieren, Scrooge?
Auf S. 70 habe ich nichts gefunden, auf S. 221 schreibt Horst Hoffmann: "Bis zu Band 1209 lagen die Exposés vor. Verständlicherweise kam es danach zu einem Stocken von mehreren Wochen (...) Dann war das neue Team etabliert. Die Exposé-Redakteure hießen Ernst Vlcek und Thomas Ziegler. Thomas hatte bereits für längere Zeit mit Willi den Handlungsrahmen erarbeitet und in zunehmendem Maße Exposés fertiggestellt." Das ist mit den 3 Monaten habe ich auch im Umfeld der Textstelle nicht gefunden.
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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Partoc hat geschrieben: 18. Dezember 2023, 06:19 Flucht aus dem Grauen Korridor (Band 1154) – Clark Darlton
...
Meine Wertung: 3,60 Punkte (Note: 3)
...
:o(
Eigenkorrektur :D :
Meine Wertung: 3,60 Punkte (Note: 4)
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nanograinger
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Scrooge hat geschrieben: 18. Dezember 2023, 07:30
nanograinger hat geschrieben: 16. Dezember 2023, 18:59
Scrooge hat geschrieben: 14. Dezember 2023, 20:56
Eventhorizon hat geschrieben: 13. Dezember 2023, 19:15 Das stand explizit irgendwo in der LKS, im Report oder sonst einem Nebentext nach dem Tod von Voltz zu lesen, dass Ziegler die Vishna-Ebene mit dem Grauen Korridor (und später den Dekalog) maßgeblich mitkonzipiert hat.
Ja, daran kann ich mich auch erinnern, ich weiß aber leider nicht mehr, wo das stand. Im Werkstattband habe ich einmal nachgesehen aber nicht gefunden. ...
Im Werkstattband steht (lt. Perrypedia) der Satz mit der "Überlassung" drei Monate vor Voltz' Tod (S. 70 oder S. 221).

Kannst du das verifizieren, Scrooge?
Auf S. 70 habe ich nichts gefunden, auf S. 221 schreibt Horst Hoffmann: "Bis zu Band 1209 lagen die Exposés vor. Verständlicherweise kam es danach zu einem Stocken von mehreren Wochen (...) Dann war das neue Team etabliert. Die Exposé-Redakteure hießen Ernst Vlcek und Thomas Ziegler. Thomas hatte bereits für längere Zeit mit Willi den Handlungsrahmen erarbeitet und in zunehmendem Maße Exposés fertiggestellt." Das ist mit den 3 Monaten habe ich auch im Umfeld der Textstelle nicht gefunden.
Nun, "drei Monate" sind ja eine längere Zeit im Vergleich zu "mehreren Wochen".

Die konkrete Angabe von "drei Monaten" muss also eine andere Quelle haben, vermutlich persönliche Gespräche von Andreas Möhn mit Horst Hoffmann oder ähnlich. B-)
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

nanograinger hat geschrieben: 19. Dezember 2023, 14:51 Die konkrete Angabe von "drei Monaten" muss also eine andere Quelle haben, vermutlich persönliche Gespräche von Andreas Möhn mit Horst Hoffmann oder ähnlich. B-)
Das Zitat könnte unter Umständen aus dem Fanzine MACFLOCK stammten - da erschien damals ein umfangreicher Artikel über Thomas Ziegler "als Kronprinz von Willy Voltz" (so aus meiner Erinnerung heraus, hies der Artikel). Leider habe ich das Zine nicht mehr - evtell jemand hier im Forum. Aber wie gesagt, ist nur eine Vermutung.
Lumpazie
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

A-) Frohe Weihnachten an alle Leser :snowman:

Flucht aus dem Grauen Korridor

von Clark Darlton

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Handlung:

Als am 20. Januar 427 NGZ auf Terra die zweite Plage, die Parasitär-Enklaven, vorüber ist, werden von Seuchensuchtrupps die Toten eingesammelt. Ein besonderer Toter ist der Springer Merg Coolafe, denn er diente Ernst Ellert als Wirtskörper. Bei seinem Leichnam wird ein Brief für Reginald Bull gefunden. In diesem Schreiben teilt Ellert mit, dass er die Erde verlassen und versuchen wird, den Grauen Korridor zu durchdringen, um Hilfe für die Menschheit zu organisieren.

Ellerts Bewusstsein verlässt die Erde und nimmt Kurs auf die graue Wandung. Er versucht einen Weg zu finden, das Hindernis zu überwinden. An einer in mattem Silber schimmernden Stelle gelingt ihm der Durchbruch. Er landet jedoch nicht wie erwartet im Standarduniversum, sondern ist in einer Art Zwischenzone gefangen. Dort beobachtet er transparente, bewegliche Rüssel, die in diese Zone hineinragen. Sie scheinen nach etwas zu angeln.

Er empfängt einen ängstlichen Gedankenimpuls eines medusenähnlichen, halbstofflichen Wesens und dringt in dessen Geist ein, um Kontakt aufzunehmen. Das Wesen nennt sich Nanude und wurde durch einen Dimensionssturm in diese Zwischenzone geschleudert. Es versucht schon lange, einen Weg zurück zu finden. Ellert schlägt ihm eine Zusammenarbeit vor: Sie wollen sich von einem dieser Rüssel einfangen lassen, um in das Standarduniversum zu gelangen.

Um den Weg über die Rüssel zu erkunden, versucht Ellert nun, eines dieser Wesen zu übernehmen, stößt jedoch auf heftigen Widerstand. Die Wesen nennen sich Karzitanen und sind freiwillig in der Zone, um jagen zu können. Um ihren Fluchtplan in die Tat umzusetzen, benötigt Ellert ein schwächeres Exemplar.

Er findet abseits der Gruppe einen kleineren und mutmaßlich schwächeren Karzitanen. Ellert dringt in dieses Bewusstsein vor, doch der Karzitane ist anders. Er ist kein Jäger, sondern nur hier, um seinem Volk zu helfen. Ellert überzeugt ihn davon, Nanude und ihm zu helfen, die Zwischenzone zu verlassen.

Der Plan gelingt und Ellert und Nanude befinden sich im Standarduniversum. Nachdem Ellert der Meduse geholfen hat, ihre Heimat zu finden, macht er sich auf die Suche nach EDEN II, um ES um Hilfe zu bitten. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig. Ellert hat keine Ahnung, wo er die Heimat der Superintelligenz finden kann. Plötzlich empfängt er einen Geistesimpuls, der ihm den Weg weist.

Ellert findet EDEN II und wird auf der Oberfläche von den Altmutanten, die von ES für diesen Zweck einen Pseudokörper erhalten haben, empfangen. Auch Ellert erhält seinen alten Körper. Balton Wyt ist der Sprecher der Gruppe der Mutanten. Er deutet an, dass ES selbst nichts für Terra tun kann, ihm aber einen visionären Blick gestatten wird. Ellert wird von ihm zu einem Felsenlabyrinth geführt, an dessen Ende Harno wartet. Das Geistwesen zeigt ihm einen Blick in die Zukunft, die Ellert allerdings sofort vergisst. Die Information ist aber in seinem Unterbewusstsein verankert und wird zu Tage treten, wenn es soweit ist.

Die bereits wieder vergessene Vision hat die Kräfte Ellerts sehr stark beansprucht und er ruht sich im Kreis der Altmutanten eine Weile auf EDEN II aus, bis die Zeit zum Aufbruch kommt. Ellert hat allerdings keine Ahnung, wie er zurück in den Grauen Korridor gelangen soll. Die Altmutanten verlieren ihre Projektionskörper und Balton Wyt nimmt Ellert die Sorge. Er vertraut ihm an, dass er den Weg erkennen wird, wenn er die Heimatgalaxie erreicht.

Auf dem Heimweg nimmt ES Kontakt zu Ellert auf. Die Superintelligenz eröffnet ihm, dass er ein temporales Zeitfeld durchquert hat und die Erde einhunderttausend Jahre in der Vergangenheit erreichen wird. Plötzlich wird es klar: Ellert erreicht die Erde in der Vergangenheit und der Zeitablauf wird beschleunigt. Kurze Zeit später befindet er sich mit der Erde in der Gegenwart und im Grauen Korridor. Auch ein Wirtskörper wird ihm zugeteilt: Es ist sein eigener!

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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Lumpazie hat geschrieben: 24. Dezember 2023, 10:56 A-) Frohe Weihnachten an alle Leser :snowman:
Auch von mir frohe Weihnachten an alle! A-)

Und eine kleine Anmerkung. Leider ist das hier nicht korrekt:
Lumpazie hat geschrieben: 24. Dezember 2023, 10:56 Flucht aus dem Grauen Korridor

von Clark Darlton
Das ist das Band von letzter Woche! Diese Woche ist "DER ERWECKER" von Arndt Ellmer an der Reihe! :)
Lumpazie
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

Allmächd - da hat mich doch der Grinch geritten :saus: Danke PARTOC, für den Hinweis :unschuldig:

Dann gleich hier der korrekte Roman! Sorry, sorry, sorry!!!

Übrigens der erste Roman von Arndt Ellmer (Wolfgang Kehl) welcher am 26.Feburar 2024 seinen 70ten Geburtstag feiert :st:

DER ERWECKER

von Arndt Ellmer

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Handlung:

Der Exophysiker Kourl Mattras experimentiert auf Luna schon seit längerem mit Hypnokristallen, um vielleicht in Zukunft ein Mittel gegen die Macht Vishnas zu entdecken.

Nach Ende der zweiten Plage versuchen Reginald Bull, Julian Tifflor und Galbraith Deighton, im HQ-Hanse abermals das Chaos und die Angst auf Terra in den Griff zu bekommen, als sich mit dem schon bekannten Silberschein und einem durchdringenden Ton die dritte Plage ankündigt. Nach vier Tagen machen sich immer noch keine Anzeichen bemerkbar, als endlich der Schatten Chthon erscheint. Er prophezeit, dass Gräber sich öffnen werden und der Zeitpunkt zum Eingreifen bereits versäumt sei.

In dem Städtchen Cascoone in Australien wird der Bürgermeister Ortnet Webber zu Grabe getragen. Bei der Grabrede taucht ein geheimnisvoller Fremder auf, der sich Le So Te nennt. Er erweckt den Toten wieder zum Leben. Danach wandert er weiter, erweckt weitere Tote und ruft längst Verstorbene ins Leben zurück. Sein Ziel ist Terrania.

Reginald Bull und Tifflor wollen nicht wahrhaben, dass der Erwecker die dritte Plage ist. Sie schöpfen Hoffnung und glauben an Hilfe durch ES. Nur Deighton ist skeptisch und Chthon bestätigt seine Zweifel. Als Le So Te im HQ-Hanse die legendäre Arkonidin Thora zurück ins Leben holt, sind Bull und Tifflor endgültig von seinen guten Absichten überzeugt. Gegen den Willen Reginald Bulls setzt Deighton eine Untersuchung der Arkonidin durch, es stellt sich jedoch heraus, dass es sich tatsächlich um die verstorbene Thora handelt. Als der Fremde auch noch Crest zurück ins Leben ruft, brandet unbeschreiblicher Jubel auf und alle Menschen feiern ihn als ihren Heiland.

Mithilfe eines Hinweises des Matten-Willys Precrassel gelingt Kourl Mattras in der Zwischenzeit die Reaktivierung der Kristallagenten.

Um dem Wirken des Erweckers auf die Spur zu kommen, begeben sich Deighton und Chthon nach Cascoone. Der Ort wirkt jedoch seltsam verlassen und die beiden sehen gerade noch Ortnet Webber zusammenbrechen. Sein Körper beginnt sich zu verändern und zu einem pulsierenden Klumpen zusammenzufallen. Der Klumpen beginnt, starke Hypnoimpulse auszustrahlen, und die Menschen in dem Ort beginnen damit, sich gegenseitig zu töten. Mit letzter Mühe kann Deighton die Impulse blockieren und unter Lebensgefahr durch einen Transmitter entkommen.

Von NATHAN bekommt er die Information, dass Bull und alle anderen Menschen vollständig unter dem Einfluss der – jetzt so genannten – Psychoquanten stehen und nur noch den Befehlen Le So Tes gehorchen. Bull hat bereits große Teile der Hanse-Computer aus dem Netz ausgekoppelt, um Le So Te vor NATHAN abzuschirmen. Deighton hat nur noch eine Möglichkeit: Er muss den Erwecker töten!

Der Gefühlsmechaniker begibt sich zum Mond, der noch nicht dem Einfluss Le So Tes verfallen ist, und sucht nach einer Möglichkeit, sein Ziel zu erreichen. Nach zwei verzweifelten Tagen, in denen der Erwecker bereits über 200.000 Opfer gefunden hat, kommt die rettende Idee: Die aktivierten Kristallagenten müssen gegen Le So Te zum Einsatz gebracht werden. Deighton macht sich auf den Weg ins HQ-Hanse und konfrontiert den Erwecker mit zweien der Kristalle. Es scheint zu wirken, jedoch scheint die Leistung nicht ausreichend.

In einer letzten Verzweiflungstat schleudert Deighton die Kristalle auf die Überreste der beiden erweckten Arkoniden. Diese Aktion bringt endlich die erhoffte Wirkung: Le So Te wird wahnsinnig und die Überreste der Arkoniden zerfallen zu kristallinem Staub. Der Erwecker ist besiegt und flieht aus dem Grauen Korridor, die dritte Plage ist vorbei. Sie hat über 300.000 Menschenleben gefordert.

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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Der Erwecker (Band 1155) – Arndt Ellmer

Der Erstlingsroman von Arnd Ellmer in der Hauptserie, wo sich die Terraner mit der dritten Plage von Vishna rumschlagen durften! Neben „Einsteins Tränen“ sind mir vor allem die auferstandenen Toten - was die Plagen Vishnas betrifft - am stärksten im Gedächtnis verblieben. Was überwiegend daran lag, dass ich die Story rund um die Auferstehungen schon vor ca. 10 Jahren albern fand, wie auch heute! :pfeif:
Der „Heilsbringer“ kommt und erweckt Tote wieder zum Leben und alle singen Halleluja! :rolleyes: Selbst Thora und Crest werden ausgebuddelt! Bully ist total aus dem Häuschen und denkt nicht einmal darüber nach, dass dieses urplötzlich auftretendes Ereignis was mit Vishnas Plagen zu tun haben könnte. Obwohl eigentlich alle in Alarmbereitschaft sein müssten! Und damit auch besonders auf alles achten müssten, was irgendwie „außergewöhnlich“ anmutet. Also auch das die ganzen Toten erst einmal einer sehr gründlichen Überprüfung unterzogen und natürlich irgendwo isoliert werden müssten. Was vor allem für einen gewissen, neuen „Jesus“ zutreffen dürfte! B-)
Den ganzen Roman hinweg hoffte ich, dass es sich als eine der Effekte dieser Psychoquanten erweisen würde, dass hier kaum was unternommen wird, aber dann hieß es am Ende von Bully: „Was bin ich bloß für ein Trottel“! 8-)
Mir persönlich war einiges im Roman dann doch zu übertrieben. So ab der Mitte, wo Thora auftaucht, hatte ich dann stark das Gefühl wieder eine ziemlich trashig geratene Weltuntergangsstory zu lesen.

Auch bei dieser Plage ist es nicht so ersichtlich, was jetzt Vishna damit bezwecken will. Immerhin kriegt man am Schluss mit, dass es nicht darum ging, alle Terraner zu töten. Und es gab einige Andeutungen, die aber nicht so direkt ersichtlich sind. Wie beispielweise diese Äußerung Bullys am Ende:
»Auf lange Sicht sind wir verloren«, kommentierte Bully das Ergebnis langer Stunden des Vor-sich-Hindämmerns. »Die Plagen werden immer schwerer, die Abwehrkräfte immer schwächer. Irgendwann ist Schluss!«
Interessanter fand ich wiederum diese Stelle:
Genaues war nicht bekannt. Aber ein Grauer Korridor konnte nur eine gewisse Anzahl von Perforationen ertragen, ohne instabil zu werden. In diesem Fall sollten es sieben sein.
Bin jetzt aber nicht sicher in wieweit diese Aussage zur gesamten Vishna-Plagen-Story passt. Aber auf den Ersten Blick wirkt es so wie eine eigebaute „Zeitfrist“ oder „Handlungsfrist“ für Vishna.

Insgesamt war es ein ordentlich verfasster Erstlingsroman von Arndt Ellmer. Ein Roman, der recht gut und leicht zu lesen ist - (was mir wiederum nicht unbedingt bei jedem seiner Roman gelang :unschuldig: ). Aber stellenweise übertreibt er es mit der Leichtgläubigkeit der Menschen doch etwas. Vor allem im Bezug auf die Verehrung von Thora und Crest. Und Le So Te als dem Messias.

Meine Wertung: 4,40 Punkte (Note: 3)


Das TiBi passt recht gut zum Roman. Vor allem die wie Lemminge vom Berg hüpfenden Menschen. So eine ähnliche Erwähnung gab es auch im Roman. Bin mir nur nicht sicher, ob sie ernst gemeint war oder bloß metaphorisch.
Was die beiden Illustrationen betrifft, da bin ich mir wieder etwas unsicher, ob es sich um passend zum Roman gefertigte Illustrationen handelt oder hier nicht eher einige frühere Werke von Alfred Kelsner verwendet wurden.
Immerhin passen beide Illustrationen zu den Inhalten des Romans. Auf dem ersten könnte es sich um Thora handeln, die hier von den Toten wiederaufersteht. Die zweite Illustration passt zum Endkampf von Deighton gegen Le So Te und den beiden Arkoniden.
Und ich nehme mal an, dass dieses Zauberer-Motiv auf dem japanischen TiBi zu diesem Roman passt, und nicht zum nächsten. :lol:



PS: Zum Roman gehört auch diese Risszeichnung: http://www.rz-journal.de/Downl/1155.html

PPS: Na ja, man kann es mit der Außergewöhnlichkeit der Terraner auch übertreiben :rolleyes: :
Spoiler:
Wie leicht es ihm gefallen war, die Menschen zu beeinflussen. Es war ein seltsames Volk, so gutgläubig und beeinflussbar, manchmal egoistisch und dann wieder so selbstlos, heute distanziert und misstrauisch, morgen voller Hingabe und Entsagung. Mittags am Boden zerstört und hilflos, abends himmelhoch jauchzend und übermütig. Die Menschheit war ein Volk, wie es ihm noch nie begegnet war.
Es unterschied sich von allen, die er bisher heimgesucht hatte. Bisher in den vergangenen Äonen
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 19. Dezember 2023, 14:51 Die konkrete Angabe von "drei Monaten" muss also eine andere Quelle haben, vermutlich persönliche Gespräche von Andreas Möhn mit Horst Hoffmann oder ähnlich. B-)
Mein Name ist Ratber, ich weiß von nichts.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

Der Armadaprinz

von H.G. Francis

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Handlung:

An Bord des Armadaschiffes ICCUBATH werden 100.000 Weidenburnianer gefangen gehalten, um den Armadaschmieden bei ihrem Plan der Machtübernahme in der Endlosen Armada als Werkzeug zu dienen. Jotho Manahe, Simone Keim und Aarn Valdecci gelingt die Flucht, und sie verstecken sich in einer nicht so stark bewohnten Sektion des Raumschiffes.

Die Armadaschmiede Carwanhov, Xerzewn und Dronomon erwarten an Bord der Schmiede MOGODON die Ankunft des Schmiedes Parwondov, um den Übernahmeplan zu besprechen, als ein ungewöhnlicher Alarm ertönt.

Zuvor wurde das Armadafloß YOWZENE durch den Rebellenführer Nachor von dem Loolandre gekapert, um sich mit dessen Hilfe Zugang zu der Armadaschmiede MOGODON zu verschaffen. Durch ein Missverständnis wird Broon, der Kommandant des Floßes, bei der Kaperung getötet. Die Besatzung des Kurierschiffes SIVVE wird misstrauisch und Nachor muss handeln. In der Folge wird die SIVVE von ihrem Kommandanten durch Selbstzerstörung vernichtet.

Da die YOWZENE auf der MOGODON in Begleitung des Kurierschiffes erwartet wird, muss Nachor zunächst die Wachplattformen der Schmiede ausschalten. Das bewerkstelligt er mit einer Art Fiktivtransmitter, der es ihm ermöglicht, sich an jeden beliebigen Ort in der näheren Umgebung zu versetzen.

Auf der ICCUBATH machen die drei geflohenen Terraner inzwischen eine grausame Entdeckung: Die Schmiede planen, alle Weidenburnianer mithilfe des Terasymbionten zu einem Überorganismus zu verschmelzen und mit dessen Hilfe den todkranken Ordoban zu töten. Der Überorganismus soll anschließend die Kontrolle über die Endlose Armada übernehmen und diese nach den Weisungen der Armadaschmiede führen.

Keim, Manahe und Valdecci gelingt es, den Terasymbionten zu töten, die Gefangenen zu befreien und die ICCUBATH zu erobern. Zur gleichen Zeit beginnen die Truppen Nachors mit dem Angriff auf die Schmiede MOGODON. Noch sind sich die Schmiede sicher, den Feind zurückzuschlagen, doch auch Perry Rhodan setzt viertausend Schiffe der Flotte in Marsch zum Angriff auf MOGODON…

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