Klassiker: Die Endlose Armada

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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kriegervazquez
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von kriegervazquez »

Vielen Dank für Ihre reviews. :st:

Meine TOP 3 von „Die Endlose Armada“ (bis 1149) ist: 1103, 1123 und 1124.

Ich muss sagen, „Schlüsselroman“ hat nicht die Bedeutung, die Sie denken. ^_^

Aus Wikipedia: Ein Schlüsselroman (von frz. roman à clef) ist ein Roman, der es nahelegt, als wahre Geschichte gelesen zu werden. [...] Die Bezeichnung rührt daher, dass es möglich ist, zu fiktionalen Texten, dem Chiffre, „Schlüssel“ zu verfassen, also Erklärungen, in denen aufgeschlüsselt wird, welche realen Personen mit literarischen Figuren gemeint sind.
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Richard
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Richard »

Hier im PR Kontext wird der Begriff "Schlüsselroman" allerdings schon sehr lange in dem Sinn verwendet, dass hier für einen bestimmten (Teil-)ZYklus besonders wichtige Dinge geschehen/enthüllt werden.
Lumpazie
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

Die große Vision

von Kurt Mahr

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Handlung:

Der an Bord der BASIS mitgeführte Womme weiß erneut von den Koordinaten des Ortes zu berichten, an dem der Armadaprophet angeblich zu finden ist. Trotz anfänglicher Skepsis beschließt Perry Rhodan, dem Hinweis des Wommes ein letztes Mal zu folgen, und setzt die BASIS auf das 356 Lichtjahre entfernte Ziel in Marsch.

Als die BASIS die Koordinaten erreicht, materialisiert in wenigen Kilometern Entfernung ein seifenblasenähnliches, 32 Kilometer durchmessendes Objekt. Der kugelförmige Körper wird von einer transparenten Energiehülle umgeben, auf seiner Oberfläche sind rotglühende, leuchtende Löcher zu sehen. Er ist mit hyperenergetischen Nachweismethoden nicht zu erfassen.

Unmittelbar nach der Materialisation nimmt der Armadaprophet auf telepathischem Weg Kontakt zu Perry Rhodan und Alaska Saedelaere auf und bezeichnet Rhodan als einen der Bevorzugten. Der Prophet gibt ihm zweieinhalb Standardtage Zeit, zu ihm vorzudringen und die Prophezeiung zu hören.

Bereits die Energiehülle des Objektes lässt sich nicht einfach überwinden. Perry Rhodan versucht, mit Waffengewalt einzudringen, und wird vom Armadapropheten ermahnt. Daraufhin beschließt er, mit der BASIS nach BASIS-ONE zurückzukehren. Der Prophet durchschaut die List des Terraners nicht und tilgt das erste Hindernis.

Rhodan stößt mit zehn Beibooten der BASIS auf die Oberfläche des Asteroiden vor. Während der ergebnislosen Messung mit Sonden an den glühenden Löchern kommt es zu einem Zwischenfall: Der Sondenspezialist Arnulf Höchstens stürzt mit seinem SERUN ab und verschwindet spurlos. Ein erneuter Kontakt mit dem Propheten macht Perry Rhodan deutlich, dass er mit technischen Mitteln hier nicht weiterkommt und er entscheidet sich für ein persönliches Vordringen in einen der Schächte.

Am Ende des Schachtes eröffnet sich der Gruppe – Perry Rhodan, Alaska Saedelaere, Leo Dürk und Velda Zee – eine lichtdurchflutete Welt mit grünem Grasland und kleinen Wäldern und mit Umweltbedingungen exakt wie auf der Erde, 1200 Meter unter der Oberfläche! Der Weg zum Propheten führt sie jedoch weiter in das Innere des Asteroiden. Plötzlich sehen sie wieder die Sterne und orten ein riesiges Raumschiff mit zwanzig Kilometern Durchmesser und sechs Kilometern Höhe.

Im Inneren des Raumschiffes stößt die Gruppe auf den Armadaschmied Schovkrodon, der eigentlich auf dem Planeten Vrugg von Prinar Dolg getötet wurde. Er kündigt an, dass auch er auf dem Weg zum Propheten sei, und eröffnet den Kampf mit seinen Armadamonteuren, deren erstes Opfer Leo Dürk wird. Kurze Zeit später erliegt auch Velda den Verletzungen einer Explosion. Die Geschehnisse, ja selbst Schovkrodon, werden von Perry Rhodan allerdings schnell als Täuschung des Armadapropheten entlarvt. Sogar Höchstens taucht unerwartet wieder auf.

Der Prophet »friert« nach der bestandenen Prüfung erneut die Zeit ein. Diesmal jedoch nur für Leo und Velda. Perry, Alaska und Höchstens werden aufgefordert, weiter zum Propheten vorzudringen und die Vision zu empfangen. Überraschenderweise soll Arnulf Höchstens derjenige sein, der das Reich des Propheten betritt.

Die erste Vision

Perry beobachtet eine Raumschlacht gegen eine Armadaschmiede, aus der er als Sieger hervorgeht und in deren Folge die Armadaschmiede die Oberhoheit der Galaktischen Flotte anerkennen. Der Wortlaut der folgenden ersten Prophezeiung:

DIE MACHT DER ARMADASCHMIEDE WIRD GEBROCHEN. DIE SÖHNE ORDOBANS WERDEN NIEDERGEWORFEN UND AUSGESCHLACHTET.

Die zweite Vision

Perry befindet sich an Bord der BASIS und empfängt eine Funkbotschaft: »BASIS, hier spricht die Armadaeinheit eins…«

IHR WERDET DIE ARMADAEINHEIT EINS FINDEN.

Die dritte Vision

Perry hört sich in der Zentrale der BASIS folgende Worte sprechen: »An alle Einheiten der Endlosen Armada. Hier spricht das Armadaherz…«

DAS KOMMANDO ÜBER DIE ENDLOSE ARMADA GEHT IN TERRANISCHE HAND ÜBER. ABER DER NEUE KOMMANDANT WIRD EINEN SELTSAMEN WEG EINSCHLAGEN MÜSSEN.

Der Armadaprophet warnt jedoch bei jeder Vision eindringlich davor, dass Einzelheiten der Darstellung nicht der Wirklichkeit entsprechen müssen, das Ergebnis jedoch eindeutig sei. Perry und seine Gefährten werden nach der Vision auf die BASIS zurückversetzt.

Kurz bevor der Asteroid aufbricht, nimmt der Prophet noch einmal Kontakt zu Perry Rhodan auf:

DIE PROPHEZEIUNGEN MÜSSEN SO, WIE ICH SIE AUSGESPROCHEN HABE, IN ERFÜLLUNG GEHEN, SONST IST DIE GALAKTISCHE FLOTTE VERLOREN.

Der obige Text und Bilder wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia
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nanograinger
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Ein außergewöhnlicher Roman. Das betrifft zum einen das hier (mehr oder weniger) eingeführte Konzept der Pararealitäten (auch wenn es hier noch nicht so genannt wird), in denen die Prüfungen von Perry und Co. stattfinden. Der Unterschied zu den Geschehnissen später an den Pforten des Loolandre (Band 1169 ff) liegt (teilweise) darin, dass hier die Unwirklichkeit manchmal leicht zu erkennen ist. Und natürlich ist Sato Ambush noch nicht dabei (hier wäre eigentlich eine gute Gelegenheit gewesen, ihn einzuführen). Die Methode der Prüfungen werden wir bei den Pforten dann noch einmal erleben, nur in viel größerem Maßstab.

Zum anderen aber scheint in diesem Roman ein klassisches Prinzip der Spannungsliteratur gebrochen zu werden, das da heißt: Du sollst nicht spoilern. Hier teilt der Prophet Perry (und allen Lesys) ganz deutlich mit, was bzgl. der Armadageschichte passieren wird. 1) Die Armadaschmiede werden besiegt (keine Überraschung) und "ausgeschlachtet". Bei Letzerem bin ich mir nicht sicher, was hier gemeint ist, aber Ersteres kann kein Lesy überraschen. 2) Die Armadaeinheit 1 wird gefunden. Auch das war zu erwarten. Aber dann: 3) Das Kommando über die Armada geht an Perry über und die Armada muss einen seltsamen Weg fliegen.

Alleine Prophezeiung 3 rechtfertigt den Titel "Die große Vision" und generiert Spannung. Dagegen scheinen die ersten beiden Prophezeiungen die folgenden Romane in der Armadageschichte zu "entwerten", denn das Resultat ist ja bekannt. Aber der Schein trügt. Denn tatsächlich bleibt völlig unklar, was mit der Armada passieren wird, über das hinaus, was sich ein Lesy selbst bereits zusammenreimen konnte. Es wird im Roman auch erwähnt, dass keine Details der Visionen so eintreffen müssen, und wenn ich richtig erinnere ist das nicht der Fall.

Es wird hier ausdrücklich demonstriert, dass bei PERRY RHODAN der Weg das Ziel ist, denn die Ziele sind entweder trivial (zumindest schon formuliert wie die Suche nach Armadaeinheit 1) oder noch nicht einmal als mögliches Ziel auf dem Schirm (keiner weiß bisher, warum Perry das Kommando über die Armada anstreben sollte).

Prophezeiungen gab und gibt es in der Serie ja immer wieder, aber nie waren sie so deutlich und selten so verwirrend wie in diesem Roman.
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Richard
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Richard »

In dem Zyklus gab es auch "Den Fluch der Kosmokratin" (Vishna) und die Erde wurde von den Sieben Plagen heimgesucht...
Aber umd diese Thematik drehen sich dann die kommenden Romane :).
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 19. November 2023, 15:31 Hier teilt der Prophet Perry (und allen Lesys) ganz deutlich mit, was bzgl. der Armadageschichte passieren wird. 1) Die Armadaschmiede werden besiegt (keine Überraschung) und "ausgeschlachtet". Bei Letzerem bin ich mir nicht sicher, was hier gemeint ist,
Das Schicksal, das ihnen zum Zyklusfinale tatsächlich zugedacht wurde, wohl kaum. Vielleicht wurde das Konzept noch einmal ungestoßen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Richard
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Richard »

Ich weiss leider nicht, in wie weit das bekannt ist (vielleicht kann man das beispielsweise in der Perrypedia nach lesen):

Stammen diese Visionen des Armadaprophets noch eindeutig aus einer Exposeevorlage von WiVo?
Falls ja ... koennte ich mir gut vorstellen, dass zb. Ernsr Vleck dann hier eine kleine Planabänderung vorgenommen hat bzw. wäre das jedenfalls nicht verwunderlich.
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Verkutzon
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Verkutzon »

In diesem Heft zitiert Perry eine alte Weisheit: Ich bin ein Lernender und begehre den Lehrenden.
Kurt Mahr schreibt, das Zitat sei 2500 Jahre alt.
(Dieses Heft besitze ich leider nicht, ich lese die Geschichte auf readfy. Daher keine korrekte Seitenangabe möglich...)
Kennt es jemand von euch?
Ich habe herausgefunden, dass der junge Zar Peter der Grosse es in seinem Siegel führte. Mehr hat Googel nicht ausgespuckt. Ah doch: Affären an der Uni, und: wenn der Professor mit der Studentin... ;)
Ich denke mal, das Zitat stammt aus Griechenland von den Sophisten...
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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nanograinger
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von nanograinger »

Richard hat geschrieben: 19. November 2023, 21:04...
Stammen diese Visionen des Armadaprophets noch eindeutig aus einer Exposeevorlage von WiVo?...
Ja, laut Perrypedia stammen die Exposes bis Band 1209 von Voltz.

Allerdings: Voltz starb am 24. März 1984, kurz danach kam Band 1179 heraus. Laut Werkstattband unterstütze Thomas Ziegler Voltz drei Monate vor seinem Tod als Krankheitsvertretung. Drei Monate vor Voltz' Tod ist ungefähr der Zeitpunkt von der Publikation von Voltz' letztem Roman Band 1165. Band 1150 ist nochmal mehr als drei Monate zuvor erschienen, das Expose dazu muss entsprechend davor geschrieben worden sein.
Rous2
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Rous2 »

Verkutzon hat geschrieben: 20. November 2023, 17:39 In diesem Heft zitiert Perry eine alte Weisheit: Ich bin ein Lernender und begehre den Lehrenden.
Kurt Mahr schreibt, das Zitat sei 2500 Jahre alt.
(Dieses Heft besitze ich leider nicht, ich lese die Geschichte auf readfy. Daher keine korrekte Seitenangabe möglich...)
Kennt es jemand von euch?
Ich habe herausgefunden, dass der junge Zar Peter der Grosse es in seinem Siegel führte. Mehr hat Googel nicht ausgespuckt. Ah doch: Affären an der Uni, und: wenn der Professor mit der Studentin... ;)
Ich denke mal, das Zitat stammt aus Griechenland von den Sophisten...
Das Zitat stammt tatsächlich von der Inschrift von Peters persönlichem Siegelring und lautet im Heft »Ich bin ein Lernender und begehre der Lehrenden«. Also nix mit unkeuschen Absichten anne Uni. Eine griechische Quelle wird meines Wissens in der Literatur nirgends erwähnt, ist also wohl von Peter himself. (Richtig ist jedoch, dass man bei Kurt Mahr immer auf was Griechisches gefasst sein musste, er hatte ja ein humanistisches Gymnasium besucht. Seinem Co-Exposé-Autor Ernst Vlcek schrieb er mal was auf Griechisch, was dieser nicht konnte und sich mit Türkisch revanchierte, was beide nicht konnten.)

Eines Abbildung des rekonstruierten Siegels ist bei researchgate zu finden: https://www.researchgate.net/figure/Emb ... _271072055. Der russische Text ist im Kontext mit den abgebildeten Gegenständen auch als Bekenntnis zur Freimauererei interpretiert worden: »This inscription can be roughly translated as: ‘I am in the rank of a student (v chinu uchimykh) and seek those who can teach me (mia uchashchikh)’. In Muscovite Russia, the word that I have translated as “rank” (chin) could also mean “degree” (stepen’), “rule” (pravilo, ustav), or the state of putting oneself under the authority of someone (podchinenie). Similarly, the word “student” (uchenik) could also mean “a follower of a particular teaching” (posledovatel’ ucheniia); a “worshiper or admirer” (poklonnik, pochitatel’), as well as an “apprentice” (uchenichestvo is in fact the contemporary Russian word for “apprenticeship”). In other words, any Russian-speaking correspondent who was familiar with contemporary masonic and military emblems could, if he so chose, interpret Peter’s seal as a reference to the Degree of “Entered Apprentice”, the first of the Three Degrees of Ancient Craft (or St. John’s) masonry.« (Andreas Önnerfors, Robert Collis (eds.): Freemasonry and Fraternalism in Eighteenth-Century Russia, The University of Sheffield, Sheffield, 2009 ).
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Verkutzon
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Verkutzon »

Rous2 hat geschrieben: 21. November 2023, 13:47
Verkutzon hat geschrieben: 20. November 2023, 17:39 In diesem Heft zitiert Perry eine alte Weisheit: Ich bin ein Lernender und begehre den Lehrenden.
Kurt Mahr schreibt, das Zitat sei 2500 Jahre alt.
(Dieses Heft besitze ich leider nicht, ich lese die Geschichte auf readfy. Daher keine korrekte Seitenangabe möglich...)
Kennt es jemand von euch?
Ich habe herausgefunden, dass der junge Zar Peter der Grosse es in seinem Siegel führte. Mehr hat Googel nicht ausgespuckt. Ah doch: Affären an der Uni, und: wenn der Professor mit der Studentin... ;)
Ich denke mal, das Zitat stammt aus Griechenland von den Sophisten...
Das Zitat stammt tatsächlich von der Inschrift von Peters persönlichem Siegelring und lautet im Heft »Ich bin ein Lernender und begehre der Lehrenden«. Also nix mit unkeuschen Absichten anne Uni. Eine griechische Quelle wird meines Wissens in der Literatur nirgends erwähnt, ist also wohl von Peter himself. (Richtig ist jedoch, dass man bei Kurt Mahr immer auf was Griechisches gefasst sein musste, er hatte ja ein humanistisches Gymnasium besucht. Seinem Co-Exposé-Autor Ernst Vlcek schrieb er mal was auf Griechisch, was dieser nicht konnte und sich mit Türkisch revanchierte, was beide nicht konnten.)

Eines Abbildung des rekonstruierten Siegels ist bei researchgate zu finden: https://www.researchgate.net/figure/Emb ... _271072055. Der russische Text ist im Kontext mit den abgebildeten Gegenständen auch als Bekenntnis zur Freimauererei interpretiert worden: »This inscription can be roughly translated as: ‘I am in the rank of a student (v chinu uchimykh) and seek those who can teach me (mia uchashchikh)’. In Muscovite Russia, the word that I have translated as “rank” (chin) could also mean “degree” (stepen’), “rule” (pravilo, ustav), or the state of putting oneself under the authority of someone (podchinenie). Similarly, the word “student” (uchenik) could also mean “a follower of a particular teaching” (posledovatel’ ucheniia); a “worshiper or admirer” (poklonnik, pochitatel’), as well as an “apprentice” (uchenichestvo is in fact the contemporary Russian word for “apprenticeship”). In other words, any Russian-speaking correspondent who was familiar with contemporary masonic and military emblems could, if he so chose, interpret Peter’s seal as a reference to the Degree of “Entered Apprentice”, the first of the Three Degrees of Ancient Craft (or St. John’s) masonry.« (Andreas Önnerfors, Robert Collis (eds.): Freemasonry and Fraternalism in Eighteenth-Century Russia, The University of Sheffield, Sheffield, 2009 ).
Danke :st:
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Rous2 hat geschrieben: 21. November 2023, 13:47 Das Zitat stammt tatsächlich von der Inschrift von Peters persönlichem Siegelring und lautet im Heft »Ich bin ein Lernender und begehre der Lehrenden«
Die Geschichte ist offenbar anekdotisch. Einige Quellen sagen, die Inschrift habe auf einem Petschaft gestanden, andere behaupten, es sei eine Gedenkmünze gewesen, auch der Siegelring wird gelegentlich genannt. Andere deutsche Übersetzungen lauten: "Ich bin ein Lernender und suche Lehrende/Lehrer" oder auch: "Ich bin ein Lernender und brauche solche, die mich lehren". Auch die Angaben, wann er es verwendet haben soll, schwanken zwischen dem Asow-Feldzug 1695 und seiner Europareise 1697/1698.

Dein Bild übrigens ist eine hypothetische Rekonstruktion aus dem 19. Jahrhundert, ein Original scheint nicht vorzuliegen.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Richard
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Richard »

nanograinger hat geschrieben: 20. November 2023, 23:37
Richard hat geschrieben: 19. November 2023, 21:04...
Stammen diese Visionen des Armadaprophets noch eindeutig aus einer Exposeevorlage von WiVo?...
Ja, laut Perrypedia stammen die Exposes bis Band 1209 von Voltz.

Allerdings: Voltz starb am 24. März 1984, kurz danach kam Band 1179 heraus. Laut Werkstattband unterstütze Thomas Ziegler Voltz drei Monate vor seinem Tod als Krankheitsvertretung. Drei Monate vor Voltz' Tod ist ungefähr der Zeitpunkt von der Publikation von Voltz' letztem Roman Band 1165. Band 1150 ist nochmal mehr als drei Monate zuvor erschienen, das Expose dazu muss entsprechend davor geschrieben worden sein.
Ok, verstehe. Wie gesagt: bei so einem Fall würde es mich wirklich nicht wundern, wenn sich da etwas geändert hätte.
Kleinere Abänderungen sind ja auch durchaus nicht so unüblich wie wir immer wieder mal erfahren haben.
Und speziell bei einer personellen Änderung der Exposeautoren wäre mE noch eher mal zu erwarten, falls da nicht alle Details bekannt waren.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Rous2 »

Andreas Möhn hat geschrieben: 22. November 2023, 09:53 Dein Bild übrigens ist eine hypothetische Rekonstruktion aus dem 19. Jahrhundert [...]
Nur, damit ich nicht wie ein kompletter Depp dastehe: Es ist nicht mein Bild, und das mit der Rekonstruktion habe ich erwähnt. Die übrigen, völlig korrekten, Hinweise auf Herkunft und Datierungsprobleme werden in den angegebenen Quellen diskutiert. Und die alternativen Übersetzungen waren leider in Englisch; ich gelobe Besserung. :D
Aber schön, dass hier so viele aufpassen: »Auf, Gesellen, der Gigantenbau kann nur gelingen,
Wenn sich alle Kräfte einigen, ihn zu vollbringen.«
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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Die große Vision (Band 1150) - Kurt Mahr

Wenn du nicht mehr weiter weißt, frag einen Propheten! :lol:
Er wird dir sagen, dass du deinen Widersacher niederstrecken und dein Ziel erreichen wirst, aber es wird einen Preis kosten. 8-)
Im Großen und Ganzen ist das wohl die typische Form einer Prophezeiung. Ich frag mich, wie viele Fantasy Autoren wohl ihre Plots auf solchen Prophezeiungen aufgebaut haben. :lol: Sie verraten wie die Geschichte enden wird oder enden könnte. Nur vergessen die Propheten den Helden zu erklären, wie sie das besagte erreichen sollen. :D Das ist ganz in der Tradition echter Orakel, die ihre Prophezeiungen gewohnheitsmäßig verallgemeinert und mehrdeutig von sich gaben, ohne konkret zu werden, ganz im Sinne von: Der Weg ist das Ziel, finde also selber heraus, wie du zum Ziel kommst! B-)
Und gemäß dieser Tradition warnt der Armadaprophet Rhodan davor, dass es eine mögliche Zukunft ist, die nicht unbedingt so, aber ähnlich eintreffen könnte. Denn wenn nicht, geht’s der Galaktischen Flotte an den Kragen! :o

Aber die ganze Prophezeiungssache kommt im Roman erst zu Schluss. Ganz zum Schluss! Vorher muss man erst den Weg zum besagten Propheten finden, aber glücklicherweise ist die Womme da. Aber ich glaube, es fehlt die Erklärung, wie und wieso man ausgerechnet diese Womme an Bord geholt hat. Im Vorband gab es eine Andeutung, dass es kein Zufall sein könnte, dass man ausgerechnet über eine Womme gestolpert ist, die den Weg zum Propheten kennt. Hier erfährt man, dass sie sogar ständige Upgrades erhält. Und nach dem ganzen Abenteuer verschwindet sie einfach. Also wurde sie gezielt für Rhodan platziert. In der Hinsicht wurde auch irgendwelche „sie“ erwähnt, die die „Bevorzugten“ erwählen, die der Armadaprophet prüfen soll. In diesem Fall eben NUR Rhodan. Aber wer „sie“ sind, wird hier nicht erklärt (oder ich hab was überlesen :unschuldig: ). Ich kann mich auch nicht wirklich erinnern, wer jetzt damit gemeint war. Vielleicht die Kosmokraten? Oder Teile von Ordoban? :gruebel:

Jedenfalls vor Ort müssen lauter Merkwürdigkeiten als Prüfung dienen. Bei den Schilderungen ist Mahr hier gewohnt etwas schwerfällig und lässt eine Art Frau-Mann-Balz zwischen Leo Dürk und Velda Zee mit einfließen. Aber erst als der Möchtegern-Armadaschmied Schovkrodon auftaucht und die beiden „Turteltäubchen“ „scheintot“ gemacht werden, geht’s richtig ab im Roman.
Insgesamt ist es für mich bisher der beste Mahr-Roman im Zyklus. Was wahrscheinlich auch an der recht bedeutenden und abgedrehten Story liegt.

Meine Wertung: 5,80 Punkte (Note: 2+)

Als ich was von einem Asteroiden gelesen habe, fragte ich mich, ob Bruck hier beim TiBi nicht irgendwie das Thema verfehlt hatte. Aber dann kamen noch mehr Merkwürdigkeiten. Einschließlich eines Vulkans und irgendwelcher Vegetation. Also passt es schon. :)
Was die Illustrationen angeht, da fragte ich mich: sind die von Alfed Kelsner? :gruebel: Irgendwie wirkt die Linienführung stellenweise etwas ungewohnt anders. Und irgendwie konnte ich auch das typische AK (bzw. 4K :lol: ) nicht finden! Außerdem entspricht der Asteroid nicht gerade den Beschreibungen. Dieses Ding auf der ersten Illustration hat mehr Ähnlichkeit mit einer der Kosmischen Burgen als mit einem Asteroiden. :D
Auch die Linienführung auf der zweiten Illustration unterscheidet sich etwas von den anderen Kelsner-Illustrationen. Wurden hier alte Bilder von ihm verwendet? Oder war hier auch ein anderer Künstler mit am Werk? :gruebel:
Auf dem japanischen TiBi konzentrierte sich Ryo Kudou auf drei Personen. Leo Dürk, Velda Zee und Rhodan (hinter den beiden).

PS: Diese Stelle darf man im Roman nicht überlesen :D :
Spoiler:
Leo Dürk hatte die Sprache wiedergefunden. Im Helmempfänger grollte es: »Mädchen, du hast kein ...«
Aber Velda Zee war noch längst nicht alles losgeworden, was ihr auf die Seele drückte.
»Nenn' mich nicht ›Mädchen‹«, unterbrach sie zornig. »Sag' Velda zu mir oder Zee, oder meinetwegen Te-Es-drei. Ich habe einen Anspruch darauf, vernünftig angesprochen zu werden.«
Ein Seufzen war zu hören. Dann: »Perry, was macht man mit einer solchen Frau?«
Perry unterdrückte ein Lachen. Er wusste, wie es Leo Dürk zumute war. Sein ganzes Weltbild war ins Schwanken geraten.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Sicherlich ein Seitenhieb gegen Hans Kneifels gefürchteten "Männer und Mädchen"-Sprachgebrauch. :lol:
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Richard
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Richard »

Hm, ich habe dieses Ansprechen von Frauen in PR Romanen als "Mädchen" immer schon als etwas befremdlich empfunden.
Ich habe das einerseits auf die Erscheinungszeit, andererseits auch auf einen Unterschied im Sprachgebrauch zwischen *.de und *.at geschoben.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Richard hat geschrieben: 23. November 2023, 19:59 Hm, ich habe dieses Ansprechen von Frauen in PR Romanen als "Mädchen" immer schon als etwas befremdlich empfunden.
Ich habe das einerseits auf die Erscheinungszeit, andererseits auch auf einen Unterschied im Sprachgebrauch zwischen *.de und *.at geschoben.
Eher .de und .nl. "Mann und Maus" leitet sich ja von "Meisje" ab, also "Mann und Mädchen". Hans Kneifel war allerdings gebürtiger Schlesier. Vielleicht hatten die eine ähnliche Begriffswelt. Oder es liegt an der allgemeinen Anglizismusverliebtheit: das Bedeutungsfeld von girl ist ja erheblich weiter und wird auch schon mal von Ü30 auf sich selber angewendet.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Richard »

Ja, v.w. Anglizismen da könnte sich das ableiten. Einer meiner Bekannten ist gebürtiger Engländer, der etwa 10 Jahren hier in Wien wohnt und Englisch studiert hat und damit in der Erwachsenenpädagogik tätig ist.
Der meinte mal zu dem Thema, dass man heuzutage bis ca. 30 bei Frauen problemlos "Girl" verwenden kann. Dann beginnt der fliessende Übergang zur Lady wie er dann ergänzte ;).

Inwieweit bereits in den 1960igern schon Anglizismen bzw. deren Eindeutschung in die Romane eingeflossen sind ... keine Ahnung.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Richard hat geschrieben: 25. November 2023, 15:37 Inwieweit bereits in den 1960igern schon Anglizismen bzw. deren Eindeutschung in die Romane eingeflossen sind ... keine Ahnung.
Kurt Mahr hat schon immer seine Raumhäfen mit Konkrit gepflastert. :D
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

Das Babel-Syndrom

von H.G. Ewers

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Handlung:

Ende Dezember 426 NGZ steckt Lassel Domaschek mitten in den Vorbereitungen zur Weihnachtsfeier für die Außerirdischen in Terrania, als er auf ein schattenhaftes, materieloses Wesen trifft. Chthon, so heißt der geheimnisvolle Fremde, ist auf der Suche nach Perry Rhodan. Da der Terraner nicht auf Terra weilt, verlangt Chthon, ihm den Weg ins HQ-Hanse zu weisen.

Bei einer Sitzung des Notstandsrates wegen eines möglicherweise bevorstehenden Angriffs Vishnas stellt sich für die Teilnehmer um Reginald Bull und Galbraith Deighton heraus, dass plötzlich alle schwer von Begriff sind und nicht richtig begreifen können, was geredet wird. Schließlich wird es fast unmöglich, sinnvoll miteinander zu kommunizieren. Auch robotische Einrichtungen scheinen betroffen. Zu allem Überfluss werden im erdnahen Raum unerklärliche Gravitationsphänomene geortet.

Durch den Ausfall der robotischen Systeme kommt es überall in Terrania zu Unfällen. In dem herrschenden Chaos versucht Domaschek Chthon zu finden, um ihm endlich den Weg zu Reginald Bull zu zeigen. Der Schatten, der auf Domaschek gewartet hat, bezeichnet die merkwürdigen Vorgänge als das Babel-Syndrom.

Reginald Bull versucht unterdessen, in dem Chaos Maßnahmen zu ergreifen, und sucht NATHAN auf. Die lunare Inpotronik kann Bull jedoch nicht identifizieren und setzt ihn mit Fesselfeldern fest. Erst der hinzugekommene Deighton wird von NATHAN als autorisiert anerkannt und verhindert im letzten Moment den Start der Vernichtungsschaltung. Obwohl NATHAN zusehends verwirrter reagiert, stellen die beiden mit seiner Hilfe fest, dass sich die Erde und Luna von der Sonne entfernen. Auf schnellstem Wege kehren die beiden zur Erde zurück.

Im HQ-Hanse erwartet sie bereits der von Lassel Domaschek und dem Siganesen Digitalis Aura herbeigebrachte Chthon. In seiner unmittelbaren Umgebung sind die Auswirkungen des Babel-Syndroms nicht zu spüren. Er ist gekommen, um Reginald Bull vor weiteren Attacken Vishnas zu warnen: Sie wolle die Erde zu sich holen und die Menschheit versklaven. Terra und Luna seien dabei, in den Grauen Korridor zu stürzen. Nach dem Sturz würde das Babel-Syndrom erlöschen, da es seine Aufgabe erfüllt habe. Aber es sei nur die erste und harmloseste von insgesamt sieben Plagen.

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Partoc
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Partoc »

Das Babel-Syndrom (Band 1151) – H. G. Ewers

Weihnachtszeit, Weihnachtszeit, kommt und seid bereit,
Denn wenn Sido … Vishna kommt und ein Sack bei hat, ist Weihnachtszeit!
Sie macht sich bei euch breit,
Denn die Geschenkzeit ist soweit!
Die Babel-Plage bringt sie her,
Und jagt sie euch hinterher!
Bald fangt ihr an zu babbeln,
Also hört auf, herum zu hampeln!

:pfeif:

So, sie sind endlich da, die 7 Plagen der Vishna. Oder sollte ich sie eher als die 7 Kuriositäten der Vishna bezeichnen? :fg:
Na ja, in diesem Roman gabs jedenfalls einige Kuriositäten. Die kleinste davon war – sprichwörtlich :D – ein winziger „potentiellerRitter der Tiefe mit seinem „Schwert des Lichts“ und seinem schwebendem „Mustang“. Diese Kuriosität namens „Digitalis“ (wohl benannt nach der Pflanzengattung der Fingerhüte) sorgte immerhin für einige Unterhaltung. Aber eine Schrecksekunde gab es bei mir. Als Lassel einen Transmitter betrat und in einem Wunderland herauskam. Seine Hand durch eine Roboterhand ersetzt wurde und er gegen einen gerüsteten Zwerg kämpfte. Da hatte ich schon Bammel, dass hier Ewers eine seiner Fantasy-Fabeln auf die Leser loslässt. :o Aber Glück gehabt, es war nur ein Simulations-Transmitter. Also alles nur Show! ^_^

Aber zurück zu den Kuriositäten. Die auffälligste Kuriosität dürfte – neben dem Babel-Effekt - Chthon sein. Auf den ersten Blick wirkt er wie eine von Ewers Eigenkreationen, die er oft nutzt, um entweder Schwung in die Handlung zu bringen oder um einen „kreativen“ Alternativweg einzuschlagen. Aber Chthon ist mitnichten eine Eigenkreation von Ewers. Sondern ein alter Bekannter, der endlich – aber nicht so wirklich materiell :lol: – auf der Erde angekommen ist. Aber mich wunderte es, dass er nach Perry Rhodan suchte. Denn eigentlich sollte er wissen, dass dieser nicht dort ist! ;)

Die wichtigste Kuriosität ist der Babel-Effekt selber. Und eigentlich sollte es wohl eher Babbel-Effekt heißen. :D Sonnst könnte man ja denken, dass es was mit Babylon zu tun haben könnte. :unschuldig: Wie „der Turm von Babel“! :rolleyes:
Das Gebrabbel der Menschen ging, so weit ich es mitgekriegt habe, auf einen Nebeneffekt zurück. Irgendwelche Felder verzerrten die Sprache. Der eigentliche Effekt diente dazu, bei allmöglichen Maschinen Fehlfunktionen zu verursachen. Aber zum Ende hin hatte es Ewers dann doch übertrieben, in dem er NATHAN in Kindersprache reden lässt. :rolleyes: Und insgesamt wirkt NATHAN wie ein Kind. Was für mich keine Fehlfunktionen mehr sind, sondern eine „Umprogrammierung“. Da hat Ewers (meiner Meinung nach) aus sprachlichem Witz dann doch etwas zu weit übers Ziel geschossen. :rolleyes: Denn nach dem Verschwinden des Babel-Effekts dürfte sich eine Umprogrammierung nicht so leicht umändern lassen.

Insgesamt war es ein ziemlich gut verfasster Roman mit so einigen Kuriositäten, der bereits zur Mitte hin reichlich Fahrt aufnimmt und dann nonstop bis zum Ende „durchkracht“. Wo sich die Terraner von der Gefahr durch Vishna nicht beeindrucken lassen, und sich trotzdem auf Weihnachten vorbereiten. Was auch Sinn ergibt. Denn Menschen sind halt Gewohnheitstiere, die auch noch erfolgreich Dinge verdrängen können. Also kein Wunder, dass sie ihrem Alltag nachgehen, obwohl die Welt am Rande des Abgrunds steht! :lol:

Meine Wertung: 5,40 Punkte (Note: 2)

Das TiBi passt recht gut zur Thematik des Bandes. Witzig finde ich vor allem den Kerl mit dem Pferd und dem kleinen Kerlchen darunter. Das lässt mich an Lassel, den „Mustang“ und Digitalis denken. :D
Auf der ersten Illustration sieht man Chthon, der durch eine Wand wandelt. Erkennen kann man ihn an seinen Augen. Schwarze Augen mit weißen Pupillen.
Bei der zweiten Illustration ist aber mit Alfred Kelsner die Fantasie durchgegangen. Denn es ist nicht so leicht die „Aliens“ auf dem Bild zu erkennen. Mit viel Fantasie habe ich eine Blue, einen Topsider und eine abgespeckte Variante eines Unithers erkannt. Beim Gockel bin ich aber Ratlos!

PS: Zum Roman gehört auch diese Risszeichnung: http://www.rz-journal.de/Downl/1151.html
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Über Chthon ist im Fandom damals viel spekuliert worden. Der Name war unschwer als altgriechischen Ursprungs zu erkennen: χθών, "Erde, Boden" mit Bezug auf die Dinge darunter, d. h. die Unterwelt (man kennt die Wurzel aus Begriffen wie autochthon = eingeboren, einheimisch), und man wollte daraus etwas über seine Herkunft ableiten. Andere verwiesen auf Piers Anthonys gleichnamigen Erstlingsroman und dass dieser eine Fortsetzung namens Phthor hatte, von dem der Name des Dimensionsfahrstuhls Pthor entlehnt schien. Warum Willi Voltz diese Figur so nannte, wird letztlich unbekannt bleiben.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Lumpazie »

GESPENSTERWELT

von Ernst Vlcek

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Handlung:

Am 2. Januar 427 NGZ erreicht die von Perry Rhodan zur Berichterstattung nach Terra gesandte RAKAL WOOLVER unter dem Kommando von Bradley von Xanthen das Solsystem. Es scheint wie ausgestorben: auf Funksprüche wird nicht reagiert und es gibt keinerlei Schiffsverkehr innerhalb des Systems. Die RAKAL WOOLVER erreicht eine  Wikipedia-logo.png Umlaufbahn um die Erde und Roi Danton beschließt, zusammen mit Taurec und Demeter und weiteren Erkundungskommandos die menschenleere Erde zu besuchen. Taurec interessiert sich für den  Wikipedia-logo.png Kinesiker Asco Chipon und lädt ihn ein, ihn auf der SYZZEL zu begleiten.

Beim Anflug auf HQ-Hanse bemerkt Taurec eine merkwürdige Leuchterscheinung, während Asco Chipon glaubt, einen Menschen gesehen zu haben. Die beiden entschließen sich, weitere Nachforschungen auf eigene Faust anzustellen.

Es stellt sich heraus, dass es sich bei den Leuchterscheinungen um Manifestationen von Bewusstseinssplittern handelt, von Menschen, die eine Pseudoerde erschaffen haben. Diese Illusion sollte Vishna von der echten Erde ablenken, während diese sich hinter einem Zeitdamm versteckt. Dieser Plan ist jedoch gescheitert, da Vishna die echte Erde mittlerweile in den Grauen Korridor entführt hat. Durch die zunehmende Entfernung beginnt die Pseudoerde sich langsam aufzulösen.

Die Menschen, die sich auf der Pseudoerde aufhalten, gehören einer Gruppe von Verbrechern um Galt Aronoz an. Sie fassten den Plan, den Raubzug ihres Lebens zu machen und die Kopien der wertvollsten Kunstgegenstände an sich zu bringen. Wie sie schnell feststellen, ist dieser Fischzug jedoch zum Scheitern verurteilt.

Bevor sich die Pseudoerde vollständig auflöst, werden einige von Aronoz' Anhängern gerettet. Mittlerweile ist auch eine gemischte Flotte von LFT und GAVÖK in das Solsystem vorgedrungen, und Roi Danton und Taurec werden von dem Kommandanten über die Geschehnisse von offizieller Seite aufgeklärt. Die beiden beschließen, der Erde mit der SYZZEL in den Grauen Korridor zu folgen.

Anmerkung

Die 23 Tage Flugzeit der RAKAL WOOLVER sind mit den technischen Gegebenheiten des Jahres 427 NGZ nicht vereinbar. Siehe dazu auch Autorenfehler: Technik.

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Andreas Möhn
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Re: Klassiker: Die Endlose Armada

Beitrag von Andreas Möhn »

Den habe ich in Erinnerung als einen der blödsinnigsten PR, die ich je gelesen habe. Gespenster - pffft! Was hat das noch mit SF zu tun?!?
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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