Klassiker - Cantaro

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 11. Juli 2023, 12:49 Dass alle Terraner nun die gleiche hellbraune Hautfarbe haben, bezweifle ich. Gerade durch die Rückwanderung von Kolonialplaneten dürften sich neue Vermischungen ergeben haben. Ich gehe davon aus, dass es zur aktuellen Handlungszeit alle möglichen Hautfarbe auf der Erde gibt; denken wir nur an die Nachkommen von Imartern ...
Die These in den 1000ern war ja gerade, dass die Durchmischung in Folge einer Toleranz, der jeder Rassismus fremd ist, zwangsläufig jegliche Farbunterschiede aufhebt. Was auch glaubhaft erscheint, andernfalls hätten wir die interessante Konsequenz, dass Terra die diverseste humanoide Welt der Galaxis wäre, etwa im Vergleich zu Arkon, wo ALLE bleich und weißhaarig sind, oder den Springern mit ihren rothaarigen Wikingertypen. Oder hat schon mal jemand einen Arkoniden mit schwarzem Krauskopf gesehen?
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
Lumpazie
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Lumpazie »

Andreas Möhn hat geschrieben: 12. Juli 2023, 09:10 Die These in den 1000ern war ja gerade, dass die Durchmischung in Folge einer Toleranz, der jeder Rassismus fremd ist, zwangsläufig jegliche Farbunterschiede aufhebt. Was auch glaubhaft erscheint, andernfalls hätten wir die interessante Konsequenz, dass Terra die diverseste humanoide Welt der Galaxis wäre, etwa im Vergleich zu Arkon, wo ALLE bleich und weißhaarig sind, oder den Springern mit ihren rothaarigen Wikingertypen. Oder hat schon mal jemand einen Arkoniden mit schwarzem Krauskopf gesehen?
Das fand ich aber seinerzeit schon grenzwertig, als ich anfing Perry Rhodan zu lesen. Alle Arkoniden weißhaarig, Springer rothaarig etc. Genauso die Pauschalisierung auf ihre Tätigkeit - alle galaktische Medizinier sind Ärzte, alle Springer Händler etc. Natürlich gab es da auch welche, die Raumschiffe steuerten, Mechaniker waren oder im Falle der Aras Pflegepersonal. Aber ich schweife ab.

Die äußere einheitliche Darstellung ohne Diversitäten im Aussehen, war eine Darstellung, die seinerzeit auch andere Franchise so machten - z.B. Star Trek mit den Vulkaniern. Mittlerweile sieht man in den neuen Serien auch Vulkanier mit schwarzer Hautfarbe oder asiatischen Zügen. Das finde ich gut.

Um den Bogen wieder zu Perry Rhodan zu schlagen - hier gibt es in Bezugs zu Klaus Aussage eine schöne Kurzgeschichte von Andreas Eschbach: "Ein lausiger Historiker" - dort wird genau so eine Thematik behandelt und wir erfahren augenzwinkernd, warum im 13. Jahrhundert einzige dunkelhäutige Menschentyp Europas, speziell im Raum Bayern ist. :D
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Goshun
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Goshun »

Lumpazie hat geschrieben: 12. Juli 2023, 11:44 Mittlerweile sieht man in den neuen Serien auch Vulkanier mit schwarzer Hautfarbe oder asiatischen Zügen. Das finde ich gut.
Interessant. Ich persönlich finde das gar nicht gut. In einer egalitären Gesellschaft in der Hautfarbe egal ist und entsprechende Mobilität möglich ist wird irgendwann eine völlig Vermischung stattgefunden haben. Die sollte nicht länger als ein paar 1000 Jahre dauern.

Das bedeutet für mich es gibt Ursachen dafür eine Gesellschaft besteht aus unterschiedlichen Phänotypen. Die meisten davon deuten meiner Meinung nach auf die eine oder andere Art von Apartheit, Ungleichbehandlung oder Unterdrückung hin.

Sprich: gibt es längerfristig unterschiedliche Hautfarben dann stimmt da irgendwas nicht. Die Erde im Jahr 2020 kann und darf hier nicht als Blaupause gelten da wir erst vor wenigen Jahrhunderten angefangen haben durch Mobilität diese Seperation zu überwinden.

Ich würde davon ausgehen wenn wir Menschen unseren Rassimus überwinden gibt es in 1000-2000 Jahren keine Phänotypen mehr auf der Erde. (Wohl aber möglicherweise auf Kolonien im Weltraum)

Ist die Seperation durch mangelnde Mobilität erstmal überwunden dann beginnt unaufhaltsam die Vermischung... außer eben es gibt Ungleichbehandlung oder Rassimus.


Deswegen sehe ich das Auftauchen von Vulkaniern mit anderer Hautfarbe als erzähltechnische Katastrophe. Irgendwo besteht hier Erklärungsbedarf wie es dazu kommt. Gibt es auf Vulkan Rassimus, Hautfarbenseperatismus der diese unterschiedlichen Phänotypen rechtfertigt? Das hoffe ich wohl nicht eine Gesellschaft die auf Logik basiert hat eine Logik des Rassismus erfunden.

Man kann doch bitte nicht unsere aktuelle Situation auf unserem Planeten hernehmen wo dieser Vermischungsvorgang gerade erst gestartet hat und davon ausgehen das wäre die Normalität auf anderen Planeten nach Jahrtausenden planetenweiter Mobilität!

Zurück zu Perry Rhodan:

Interessant sind maximal Planeten wie Lepso wo ein ständiges kommen und gehen herrscht. Dort würde ich unterschiedliche Phänotypen erwarten.
Die Frage ist tatsächlich: wie mobil sind die Bewohner der Galaxis? Kann jeder wenn er möchte sich überall niederlassen? Das sind alles Fragen die die Serie auslässt weil sie unpolitisch sein möchte. Darf ich mich als Terraner auf Ertrus niederlassen? Technisch spricht nichts dagegen. Aber wie lebt es sich in einer Welt der Riesen wo ich mich nichtmal in ein Restaurant setzen kann weil die Sessel viel zu groß sind?

Dasselbe Thema haben auch Siganesen und andere Phänotypen wo eine Vermischung extrem schwierig geworden ist. Perry Rhodan kokketiert manchmal leicht mit diesen Themen, näher eingehen tut man darauf aber nicht und ich denke das würde vom Zielpublikum auch nicht goutiert. (Wobei ich den Zugang unterschiedlicher Autoren da sehr interessant fände...)


Ich persönlich halte überhaupt nichts davon erzähltechnische Verbiegungen und Surrealismus reinzubringen nur um einer Agenda zu folgen. Es gibt immer andere Wege um klug Meinung zu vertreten... und Perry Rhodan und manche ein Autor meiner Meinung auch nicht schlecht mit leisen Zwischentönen die um einiges effektiver sind als der primitive Holzhammer.

Das "schau mal wie divers die Truppe ist" führt bei mir immer ein wenig zum fremdschämen. Glauben Autoren wirklich ihre Konsumenten sind so dumm und müssen mit dem Holzhammer massiert werden?
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

Goshun hat geschrieben: 12. Juli 2023, 12:40 Die Frage ist tatsächlich: wie mobil sind die Bewohner der Galaxis? Kann jeder wenn er möchte sich überall niederlassen? Das sind alles Fragen die die Serie auslässt weil sie unpolitisch sein möchte. Darf ich mich als Terraner auf Ertrus niederlassen? Technisch spricht nichts dagegen. Aber wie lebt es sich in einer Welt der Riesen wo ich mich nichtmal in ein Restaurant setzen kann weil die Sessel viel zu groß sind?
Auf Ertrus hast du als Terraner andere Probleme als zu große Sessel - darüber gab es in den 2000ern ein paar Bände. :D
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Lumpazie »

Goshun hat geschrieben: 12. Juli 2023, 12:40
Lumpazie hat geschrieben: 12. Juli 2023, 11:44 Mittlerweile sieht man in den neuen Serien auch Vulkanier mit schwarzer Hautfarbe oder asiatischen Zügen. Das finde ich gut.
Interessant. Ich persönlich finde das gar nicht gut. In einer egalitären Gesellschaft in der Hautfarbe egal ist und entsprechende Mobilität möglich ist wird irgendwann eine völlig Vermischung stattgefunden haben. Die sollte nicht länger als ein paar 1000 Jahre dauern.
Spoiler:
Das bedeutet für mich es gibt Ursachen dafür eine Gesellschaft besteht aus unterschiedlichen Phänotypen. Die meisten davon deuten meiner Meinung nach auf die eine oder andere Art von Apartheit, Ungleichbehandlung oder Unterdrückung hin.

Sprich: gibt es längerfristig unterschiedliche Hautfarben dann stimmt da irgendwas nicht. Die Erde im Jahr 2020 kann und darf hier nicht als Blaupause gelten da wir erst vor wenigen Jahrhunderten angefangen haben durch Mobilität diese Seperation zu überwinden.

Ich würde davon ausgehen wenn wir Menschen unseren Rassimus überwinden gibt es in 1000-2000 Jahren keine Phänotypen mehr auf der Erde. (Wohl aber möglicherweise auf Kolonien im Weltraum)

Ist die Seperation durch mangelnde Mobilität erstmal überwunden dann beginnt unaufhaltsam die Vermischung... außer eben es gibt Ungleichbehandlung oder Rassimus.


Deswegen sehe ich das Auftauchen von Vulkaniern mit anderer Hautfarbe als erzähltechnische Katastrophe. Irgendwo besteht hier Erklärungsbedarf wie es dazu kommt. Gibt es auf Vulkan Rassimus, Hautfarbenseperatismus der diese unterschiedlichen Phänotypen rechtfertigt? Das hoffe ich wohl nicht eine Gesellschaft die auf Logik basiert hat eine Logik des Rassismus erfunden.

Man kann doch bitte nicht unsere aktuelle Situation auf unserem Planeten hernehmen wo dieser Vermischungsvorgang gerade erst gestartet hat und davon ausgehen das wäre die Normalität auf anderen Planeten nach Jahrtausenden planetenweiter Mobilität!

Zurück zu Perry Rhodan:

Interessant sind maximal Planeten wie Lepso wo ein ständiges kommen und gehen herrscht. Dort würde ich unterschiedliche Phänotypen erwarten.
Die Frage ist tatsächlich: wie mobil sind die Bewohner der Galaxis? Kann jeder wenn er möchte sich überall niederlassen? Das sind alles Fragen die die Serie auslässt weil sie unpolitisch sein möchte. Darf ich mich als Terraner auf Ertrus niederlassen? Technisch spricht nichts dagegen. Aber wie lebt es sich in einer Welt der Riesen wo ich mich nichtmal in ein Restaurant setzen kann weil die Sessel viel zu groß sind?

Dasselbe Thema haben auch Siganesen und andere Phänotypen wo eine Vermischung extrem schwierig geworden ist. Perry Rhodan kokketiert manchmal leicht mit diesen Themen, näher eingehen tut man darauf aber nicht und ich denke das würde vom Zielpublikum auch nicht goutiert. (Wobei ich den Zugang unterschiedlicher Autoren da sehr interessant fände...)


Ich persönlich halte überhaupt nichts davon erzähltechnische Verbiegungen und Surrealismus reinzubringen nur um einer Agenda zu folgen. Es gibt immer andere Wege um klug Meinung zu vertreten... und Perry Rhodan und manche ein Autor meiner Meinung auch nicht schlecht mit leisen Zwischentönen die um einiges effektiver sind als der primitive Holzhammer.
Das "schau mal wie divers die Truppe ist" führt bei mir immer ein wenig zum fremdschämen. Glauben Autoren wirklich ihre Konsumenten sind so dumm und müssen mit dem Holzhammer massiert werden?
Das sehe ich ganz anders - wer sagt Dir den, das es bei den Vulkaniern RASSIMUSS gab? Die wenigen Vulkanier, die Du in TOS siehst kannst Du an einer Hand abzählen. Da traten eben keine anderen auf. Und warum sollte es nicht auch auf Vulkan verschiedene Zone geben, wo sich eben andere Hautfarben gebildet/erhalten haben?

Es gibt da die eine Folge in TNG in der es darum geht, das die Föderation, die Romulaner, Klingonen usw herausfinden, das sie aus dem gleichen humanoiden Ursprungsvolk entstanden sind. Warum sollte es dann NUR auf der Erde eine solche Diversität an Hautfarben oder Aussehen geben und das Erbe dieser Ur-Humanoiden nicht auch bei anderen Nachfahren durchschlagen? Das diese Spezien viel früher als die Menschen ihre internen Diverenzen und Rassismus beilegten, heisst doch nicht, das sich alle vermischten und nun das gleiche Aussehen haben. Auch bei den Klingonen (welche zwar schon immer etwas dunkelhäutiger dargestellt wurden) gibt es mittlerweile helle und dunklere Phänotypen.

Sorry fürs Off-Topic.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

Lumpazie hat geschrieben: 12. Juli 2023, 14:25 Sorry fürs Off-Topic.
Ist doch gar nicht so weit off-topic. Die Darstellung der Humanoiden war wie gesagt ja auch bei PR immer recht einseitig und bei den mit pakistanisch-indischem Phänotyp gesegneten Tefrodern als Dauerbösewichtern auch schon grenzwertig. Die meiste Vielfalt findest du eigentlich bei den Überschweren.
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Goshun
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Goshun »

Lumpazie hat geschrieben: 12. Juli 2023, 14:25 Und warum sollte es nicht auch auf Vulkan verschiedene Zone geben, wo sich eben andere Hautfarben gebildet/erhalten haben?
Weil es auf Vulkan keine "Zonen" mehr gibt sondern die seit Ewigkeiten ein Massentransportsystem haben. Suraks Lehren erfolgten ca. 400 (Erdzeitrechnung). Geben wir den Vulkaniern nochmal 100 Jahre zur Überwindung ihres Atomkrieges dann haben die im Jahre 2230 (Spocks Geburtsjahr Erdzeit) 1700 Jahre Massentransportsystem gehabt ohne Rassismus.

Es gibt keinen Grund anzunehmen in diesen 1700 Jahren sind sämtliche Spuren aller Hautfarbenphänotypen die es mal gegeben hat verschwunden. Nehmen wir 21 Jahre pro Generation dann sind das 80 Generationen. (Wobei ich nicht glaube Vulkanier sind was das betrifft nur von Pon Farr abhängig...)

Ist das nicht so dann gibt es in den Vulkaniern einen tief verwurzelten Rassimus wo bestimmte Verbindungen unterbunden wurden. Wenn es eine Logik des Rassimus gibt dann glaube ich nicht an diese Logik.

Lumpazie hat geschrieben: 12. Juli 2023, 14:25 Warum sollte es dann NUR auf der Erde eine solche Diversität an Hautfarben oder Aussehen geben
Gut möglich auch bei anderen Spezies hat es mal sowas gegeben. Aber der Unterschied zu den anderen Spezies ist eben die haben schon längere Zeit ihrern Rassimus überwunden. Das Endergebnis eines überwundenen Rassimus ist eine vollständige Vermischung über die Zeit.
Erfolgt diese Vermischung nicht würde ich auf irgendeine Art von Rassimus tippen.

Nur weil die Menschen rückständig sind bedeutet das nicht andere müssen ebenso rückständig sein.

Unterschiedliche Phänotypen gibt es nur wenn es eine Art von Rassimus gibt oder eine reduzierte Mobilität wie sie z.b. zwischen Kolonien vorkommt.

Ich sehe das überhaupt nicht als "Offtopic" und schon gar nicht wenn die Diskussion um den Cantaro Zyklus geht! Dort wird ziemlich detailiert ausgehandelt was genetische Kontrolle bedeutet und wie sehr Lebewesen darunter leiden. Monos ist für mich bis heute einer der grausamsten Bösewichte weit über Perry Rhodan hinaus.
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Carrasco
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Carrasco »

Rassismus wird es im Jahr 5000+ hoffentlich nicht mehr geben. Aber bestimmt genügend Menschen, die blonde Haare und blaue Augen oder schwarze Haut und braune Augen usw. attraktiv oder erstrebenswert finden. Und sei es nur, um sich von der Masse abzuheben. Bei den Möglichkeiten der Gentechnik 3000 Jahre in der Zukunft, ist ein Umdesignen der Augen- oder Hautfarbe ein simpler Routineeingriff. Sowohl bei einem Embryo (bzw. noch früher bei der Eizelle) als auch im Erwachsenenalter. Es wird nicht viel darüber geschrieben in PR, aber Designerbabys werden da nichts Besonderes sein. Genauso wie es natürlich auch Strömungen/Modetrends in der Gesellschaft geben wird, die sowas strikt ablehnen.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

Goshun hat geschrieben: 12. Juli 2023, 16:44 Ich sehe das überhaupt nicht als "Offtopic" und schon gar nicht wenn die Diskussion um den Cantaro Zyklus geht! Dort wird ziemlich detailiert ausgehandelt was genetische Kontrolle bedeutet und wie sehr Lebewesen darunter leiden.
Aus genau diesem Zyklus stammt die Bezeichnung "Genmüll". Und da meint einer, Rassismus sei in der NGZ überwunden ...
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Tiberius
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tiberius »

Die Vulkanierinnen und Vulkanier haben unterschiedliche Phänotypen, weil die entsprechenden Schauspieler diese haben.
Ganz einfach.
Ich bezweifle, dass die für die Besetzung Verantwortlichen sich jemals die Gedanken gemacht haben, die Goshun hier über die Vulkanier formuliert hat.

Das erinnert mich etwas an die Diskussionen über die ab dem ersten Kinofilm in Star Trek aufgetauchten Stirnwülste der Klingonen.
Das Forum kann weg. Sofort.
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R.B.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Zwischenspiel:

Die Therapeutin hatte die virtuellen Tafeln für ihren prominenten Patienten vorbereitet. Auf der Vorderen stand mittig untereinander der Name Reginald Bull. Von dort aus gingen strahlenförmig Linien ab, die oben links führte zu einem Feld "Kindheit". Wenn man dort drauf zeigte, ging die Tafel aus der letzten Sitzung auf. Deutete man auf den nächsten Strich rechts davon (in dem Feld stand "Jugend"), ging eine noch leere Tafel auf. Eigentlich wollte Lee anstelle des Namens Bullys sein Konterfei hinein gezeichnet haben, aber ihr waren ihre doch sehr moderaten Künste in dieser Richtung nur zu bewusst, sie beließ es bei dem Geschriebenen.

Es klopfte und der untersetzte Rothaarige trat ein. Er setzte sich umständlich hin, bestellte seinen üblichen Kaffee, stark, schwarz und ohne Zucker, dabei sah er Lee erwartungsvoll an.

Seltsam, ging es dem Terraner durch den Kopf, wenn man sie hier in ihren Praxisräumen sieht, wirkt sie ganz anders als draußen. Woraufhin ihm eine zweite innere Stimme direkt eröffnete, dass er auch nicht unbedingt wie ein Flottenkommandeur oder hochrangiger Politiker und schon gar nicht wie ein Unsterblicher wirkte, wenn man ihn zum Beispiel nach der vierten Nummer Zwölf mitten in einem Haufen Eingeborener in Billys Pub sah.

Nun gut. Er war ja hier, um sich eine zweite Meinung zu holen Er wollte wissen, ob Unparteiische Dritte den von ihm geplanten Weg genauso sahen. Selbst wenn sein Inneres auf Grund der langen Lebenszeit für Außenstehende nur schwer nachzuvollziehen war. Wenn zum Beispiel gewählte Politiker häufig nur von einer Wahl bis zur nächsten dachten, Teufel auch, das hat sich in all diesen Jahrhunderten kaum geändert!, gingen ihm Gedanken über wirklich langfristige Auswirkungen durch den Kopf. Aber da es keine unsterblichen Therapeuten gab, zumindest keine, die so normal waren wie Lee Barringham, saß er hier auf den Stuhl bei dieser Frau, die er akzeptierte, respektierte und über alle Maßen schätzen gelernt hatte. Spätestens als Gucky ihm unter vier Augen eröffnete, dass er hier absolut richtig sei, war für ihn alles klar.

Lee unterbrach seine Gedankengänge.

"Du wirkst so weit weg. Wo bist du grade?"

Bully schüttelte den Kopf und kam wieder in der Wirklichkeit an.

"Hier. Einfach nur hier. Ich dachte über dich nach, natürlich auch über mich und ob das alles so richtig ist."

"Und"

"Alles einwandfrei. Ich fühle mich ruhig, gelassen und einfach nur wohl. Die Unruhe, die mich Gucky hinterher und hierhin trieb, ist weg. Bei meinem ersten Auftauchen auf Newengland war ich einige Wochen alleine in der Wildnis eurer Welt unterwegs. Ich habe große Lust, einfach so wieder dort hin zu gehen und alles andere liegen zu lassen."

"Du hast nicht das Gefühl, dass dich jemand vermisst?"

"Man ist ja nie wirklich weg." Bull hielt seinen rechten Arm samt Chrono hoch. "Perry zum Beispiel findet mich jederzeit. Dann geht's wieder los. Hatten wir ja grade erst."

"Dann bist du wieder für andere tätig."

Bully seufzte. "Das ist wohl mein Los."

"Wann ist dir das zum ersten Mal passiert? Weißt du das noch?"

"Naja, das Datum natürlich nicht. Ich muss so 14 oder 15 gewesen. Maddie war ein Jahr jünger. Wir kamen zufällig zur gleichen Zeit heim und sahen unsere Mutter in Tränen aufgelöst in der Küche sitzen. Sie sagte, sie würde es nicht mehr schaffen. Das Geld reiche hinten und vorne nicht. Sie bekam eine kleine Rente von den Tod unseres Vaters und ging selber noch arbeiten. Maddie und ich hatten uns noch nie Gedanken darüber gemacht, ob und wieweit wir mit dem Geld kommen könnten. Es gab ja immer zu Essen oder Kleidung. Gut, Restaurantbesuche waren nicht drin, aber das war sowieso nur etwas für die höhere Gehaltsklasse.

Wir saßen eine Weile zusammen und redeten und redeten. Sie erklärte uns in aller Deutlichkeit ihre Schwierigkeiten. Entweder Klamotten und Heizung im Winter oder Essen. Alles zusammen war völlig unmöglich geworden. Maddie und ich sahen uns kurz an, dann sagte ich, sie brauche sich ab sofort an vier Abenden in der Woche keine Gedanken mehr übers Essen machen. Für irgendwas müssten wir ja auch gut sein. Dann gingen wir, aber nur um einige Zeit später mit drei dicken Steaks, einem Berg Bratkartoffeln und einer großen Schüssel Salat beschäftigt zu sein. Das gäbe es jetzt öfters, eröffnete Maddie Ma und sie fing sofort wieder an zu weinen. "Ich bin so stolz auf euch", sagte sie und umarmte uns jeweils einzeln. Natürlich wollte sie wissen, wie wir das gemacht hätten. Maddie sagte, sie verfüge über etwas Geld, weil sie ja Zeitungen austrage und in Millers Drugstore regelmäßig Regale auffülle. Bei mir waren es offiziell ein paar Dollar, die ich in Murrays Garage verdiente. Ich verfügte über ein natürliches Talent, Motorschäden aufzuspüren und konnte egal welche Maschine auseinandernehmen, Fehler beseitigen und wieder zusammenschrauben. Egal, ob Oldsmobile oder Schiffsdiesel. Bully konnte alles. Dann sagten wir ihr, dass wir das Geld bislang für blödes Zeug ausgegeben hätten, sich das aber jetzt ändere".

"Das stimmte aber nicht."

"Nun, nicht ganz." Bull grinste. "Ich war schon immer gut im Organisieren. Man muss einfach seine Quellen haben. Da spielt es keine Rolle, ob du eine Zylinderkopfdichtung oder drei Steaks brauchst. Das war einfach nur ein Gewusst wie."

Lee brauchte keine Frage zu stellen, ihr Blick reichte.

"In dieser Zeit habe ich nicht nur gelernt, wie wichtig es ist, sich für die Allgemeinheit einzubringen, selbst wenn es "nur" die eigene Familie ist. Wobei es natürlich einen Riesenunterschied macht, ob du deine Ma oder deinen Chef unterstützt. Deine Mutter ist zweifellos wichtiger. Nein, ich habe damals auch begriffen, dass es unerlässlich sein kann, Freunde zu habe, auf die du dich blind verlassen kannst. Umgekehrt muss das natürlich genauso funktionieren.

Meine Hilfs - Organisatoren war JJ. John und Jim oder Jack oder Joe, ich hab den Namen von dem zweiten J vergessen. Aber ich sehe die zwei noch vor mir stehen: Mit einem Meter neunzig gefühlt doppelt so groß wie ich, beide spindeldürr, schwarze Haare, eine viel zu große Nase und alle zwei leicht abstehende Ohren. Sie hätten Brüder sein können. Da war nur ein Unterschied: Der eine war weiß, der andere pechschwarz."

Lee zeigt Verwirrung. "Was war denn daran so besonders? Siganesen sind grün, Ferronen blauhäutig, Aras haben einen spitzen Kopf. Wo war das Problem, wenn einer eine andere Hautfarbe hatte?"

"Damals war das was Besonderes. Die Vereinigten Staaten wurden von alten weißen Männern dominiert und die hielten sich für die besseren Menschen, o.k., nicht alle, aber doch ziemlich viele. Die Schwarzen taugten in deren Augen höchstens als niedere Arbeiter oder Diener. An Restauranttüren stand "Whites only". Wenn man da als Schwarzer reinging, riskierte man Leib und Leben, je nach dem, wo das war."

"Aus was für einer barbarischen Zeit stammst du eigentlich? Und wie sind die Zwei klargekommen?"

"Blendend. Denn es gab sie nur im Doppelpack. Den einen sah man nie ohne den anderen. Wenn man in dem schwarzen New Yorker Stadtteil Harlem als Weißer herumlief, konnte das ebenso ungesund enden, als wenn ein Schwarzer im Nobelviertel von Brooklyn solo aufgetaucht wäre. Seltsamerweise sagte niemand etwas, wenn JJ als Doppel erschienen. Sie standen füreinander ein und vertrauten sich rückhaltlos. Da hab ich gelernt, was echte Freundschaft bedeutet. Wieso sie mich auf einmal mitnahmen, ist mir heute wie damals völlig unklar. Man nannte uns "Die Zwillinge und der Zwerg". Tagträumer waren wir. Zu Essen gabs zu Hause, der Rest wurde eben organisiert. Und die halbe Zeit sahen wir uns Nachts den Mond und die Sterne an, und dann flogen wir zum Mars. Mindestens. Eher noch weiter. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen: Wir saßen am Hudson River im Riverside Park und warfen Steine ins Wasser. Damals reifte ein ganz bestimmter Entschluss in mir. Aber den hätte ich nicht verwirklichen können, wenn diese beiden Kerle mir nicht gezeigt hätten, dass man gemeinsam alles, aber auch wirklich alles hinbekommt. Man muss es nur wollen."

Lee nickte. "Ja, das ist ein üblicher, guter und gradliniger Verlauf einer Jugend. Bei dir gespickt mit der Tatsache, dass Andersartigkeit absolut kein Hinderungsgrund ist. Das dürfte dir später einiges vereinfacht haben."

Lee hatte die "Jugend - Tafel" mit Begriffen wie Mutter, Geld, Zusammenleben, Verantwortung, Einsatz und Freundschaft beschrieben. Sie waren durch Pfeile verbunden und mit weiteren Ergänzungen versehen. "So ganz langsam", meinte Lee, "wird klar, wie du zu dem Reginald Bull geworden bist, den du heute darstellst. Beim nächsten Mal, denke ich, geht es endgültig ans Eingemachte."

Bull konnte sich denken, was Lee meinte und ihm lief ein Schauer über den Rücken. Er kannte die Fehler, die er gemacht hatte. Nur verarbeitet hatte er sie nach wie vor nicht alle. Die Zeit, die verdammte Zeit fehlte immer. Und das bei einem wie mir...

"Nur interessehalber. Eure Wege haben sich ja irgendwann mal getrennt. Ich nehme an, du bist in den Staatsdienst gegangen, die beiden aber nicht. Da dürfte die Hautfarbe im Weg gestanden haben." Als Bull nickte, fragte sie: "Wie ging denn deren Geschichte weiter?"

"Nun, sie haben geheiratet. Zwei Frauen, die sich genauso ähnelten wie ein Ei dem anderen, aber auch mit unterschiedlicher Hautfarbe. Deren Namen weiß ich nicht mehr, aber der weiße J ehelichte die schwarze Dame und andersherum. Gegensätze ziehen sich eben an. Jedes Paar hatte zwei Kinder, die die Geschichte fortschrieben. Deren Kinder sind dann später in der im Aufbau befindlichen Solaren Flotte untergekommen. Ihre Großeltern müssen sehr stolz gewesen sein."

"Hast du sie später nochmal gesehen?"

Bull nickte.

"Ja. Kurz vor ihrem Tod. Ich machte mir damals wegen der Zellduschen keine allzu großen Sorgen mehr ums Altwerden. Bis auf einmal ein junger Mann vor mir stand und mir Grüße von seinen Großeltern ausrichtete. Die Figur des jungen Soldaten war unverkennbar. Lang, spindeldürr mit einer riesengroßen Nase im Gesicht. Ich weiß noch wie ich dachte, Reginald Bull, du bist eine treulose Tomate und der allerletzte Schwachkopf. Ich danke dem Überbringer der Grüße herzlich, ließ alles liegen und stehen und machte mich auf den Weg nach New York. Beide Frauen waren bereits verstorben, JJ lebten noch und waren für damals kaum vorstellbare 96 Jahre alt. Als sie mich sahen, freuten sie sich wie kleine Kinder. Drei Tage später waren sie tot. Es war, als hätten sie nur auf mich gewartet."

Bull seufzte und holte tief Luft.

"Die Beerdigung war die erste Begegnung mit dem Tod von guten und sehr guten Freunden. Ich bin froh, dass ich damals noch nicht wusste, was mir da noch bevor stehen sollte."
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Goshun
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Goshun »

Tiberius hat geschrieben: 12. Juli 2023, 22:07 Ich bezweifle, dass die für die Besetzung Verantwortlichen sich jemals die Gedanken gemacht haben, die Goshun hier über die Vulkanier formuliert hat.
Ich zweifle inzwischen ob sich die für die Besetzung Verantwortlichen überhaupt über *irgendwas* Gedanken machen. Genau das ist das Problem warum in modernen Serien hinten und vorne nichts zusammenpasst.
Man kann über Perry Rhodan schimpfen was man will aber den Vorwurf die Autoren würden sich keine Gedanken machen trifft auf die sicher nicht zu.

Deswegen Perry > Star Trek
Andreas Möhn hat geschrieben: 12. Juli 2023, 21:03 Und da meint einer, Rassismus sei in der NGZ überwunden ...
Dies ist ein künstlicher Rassimus durch künstliche Phänotypen die mit GENAU DIESER Intention erschaffen wurden. Ein perfider Plan eines durch und durch bösartigen Geistes.
Spoiler:
Es ist meiner Meinung nach bis heute ungeklärt warum Taurecs Schöpfung so perfide und bösartig agierte. Die einfache Erklärung Monos hätte in einer Art "vorauseilendem Gehorsam" geglaubt der Sinn seiner Existenz sei die Rache ist mir persönlich ein wenig "zu einfach".

Der Fakt sowohl Gesil als auch Eirene zogen "Taurec" Perry Rhodan vor muss tiefe Spuren in Perrys Emotionen hinterlassen haben. Es sind diese Momente meiner Meinung nach die unsere Helden definieren. Denn der weitergedacht endet der Cantarozyklus mit einer grausamen persönlichen Niederlage Perrys. Perry ist diesmal auf der "anderen Seite" seines Problems.

Nicht seine Partnerin hat das Problem "nicht dazuzugehören" weil sie keinen Zellaktivator trägt sondern Perry spürt umgekehrt er selbst "gehört nicht dazu" wenn es um die hohen Mächte geht.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Lumpazie »

Goshun hat geschrieben: 12. Juli 2023, 16:44
Lumpazie hat geschrieben: 12. Juli 2023, 14:25 Und warum sollte es nicht auch auf Vulkan verschiedene Zone geben, wo sich eben andere Hautfarben gebildet/erhalten haben?
Weil es auf Vulkan keine "Zonen" mehr gibt sondern die seit Ewigkeiten ein Massentransportsystem haben. Suraks Lehren erfolgten ca. 400 (Erdzeitrechnung). Geben wir den Vulkaniern nochmal 100 Jahre zur Überwindung ihres Atomkrieges dann haben die im Jahre 2230 (Spocks Geburtsjahr Erdzeit) 1700 Jahre Massentransportsystem gehabt ohne Rassismus.

Es gibt keinen Grund anzunehmen in diesen 1700 Jahren sind sämtliche Spuren aller Hautfarbenphänotypen die es mal gegeben hat verschwunden. Nehmen wir 21 Jahre pro Generation dann sind das 80 Generationen. (Wobei ich nicht glaube Vulkanier sind was das betrifft nur von Pon Farr abhängig...)

Ist das nicht so dann gibt es in den Vulkaniern einen tief verwurzelten Rassimus wo bestimmte Verbindungen unterbunden wurden. Wenn es eine Logik des Rassimus gibt dann glaube ich nicht an diese Logik.
Also im Jahr 2161 gab es auf Vulkan durchaus noch verschiedene Strömungen an Glauben und somit wohl auch "Rassismus" - siehe die Folgen in der 4.Staffel von Star Trek Enterprice rund um Vulkan. Star Trek - TOS spielt dann im Jahr 2200. Also von der Seite her finde ich Deine Argumente recht dünn.

Aber sei es drum - die Macher von Star Trek haben es eh anders entschieden, ob es uns gefällt oder nicht. Nun gibt es eben dunkelhäutige Vulkanier :rolleyes:
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

Goshun hat geschrieben: 13. Juli 2023, 09:54 Dies ist ein künstlicher Rassimus durch künstliche Phänotypen die mit GENAU DIESER Intention erschaffen wurden. Ein perfider Plan eines durch und durch bösartigen Geistes.
Das ist wahr, aber später im Linguidenzyklus hörten wir noch manches davon, dass In-Vitro-Geborene weithin als Geborene zweiter Klasse behandelt wurden. Auch das ist Rassismus.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Goshun »

Lumpazie hat geschrieben: 13. Juli 2023, 11:58 Also im Jahr 2161 gab es auf Vulkan durchaus noch verschiedene Strömungen an Glauben und somit wohl auch "Rassismus"
Ich habe leider keine Ahnung davon was Glaubensinhalte (in dem Fall geht es um den heiligen Gral der Vulkanier, nämlich die Logik!, ist also völlig nachvollziehbar warum es da zu Meinungsunterschieden kommt) mit Rassimus zu tun haben sollen. Deswegen sind meine Argumente voll valide.
Lumpazie hat geschrieben: 13. Juli 2023, 11:58 ob es uns gefällt oder nicht. Nun gibt es eben dunkelhäutige Vulkanier
Was bedeutet es gibt auf Vulkan weiterhin schlimmen Rassimus ohne diesen zu erklären oder für unlogisch zu empfinden. Die Botschaft lautet: Rassismus ist normal und logisch.

Für mich persönlich eine furchtbare Botschaft die Star Trek nicht gut zu Gesicht steht. Aber das gleitet schon ins politische ab...

Andreas Möhn hat geschrieben: 13. Juli 2023, 12:44 dass In-Vitro-Geborene weithin als Geborene zweiter Klasse behandelt wurden. Auch das ist Rassismus.


Absolut. Ich behaupte aber nicht Rassimus, einmal etabliert, lässt sich binnen kürzester Zeit korrigieren. Der Vorgang benötigt sicher Zeit und Geduld.

Ich persönlich sehe da gar nicht so Perry als denjenigen der sich dann um sowas kümmert. Das ist was für die Leute in der zweiten Reihe, Homer oder Bully, die sowas dann in Angriff nehmen. Undankbarer Job aber wichtig.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Lumpazie »

Goshun hat geschrieben: 13. Juli 2023, 13:07
Lumpazie hat geschrieben: 13. Juli 2023, 11:58 Also im Jahr 2161 gab es auf Vulkan durchaus noch verschiedene Strömungen an Glauben und somit wohl auch "Rassismus"
Ich habe leider keine Ahnung davon was Glaubensinhalte (in dem Fall geht es um den heiligen Gral der Vulkanier, nämlich die Logik!, ist also völlig nachvollziehbar warum es da zu Meinungsunterschieden kommt) mit Rassimus zu tun haben sollen. Deswegen sind meine Argumente voll valide.
Wirklich? Glaubensinhalte und Rassismus hängen oft sehr nah beieinander.

Aber egal. Du hast da Deine Meinung, ich meine und das ist doch o.k.

Ich glaube auch gar nicht, das die Star Trek Macher da irgendeine Botschaft verstecken wollten. Vermutlich spielt da unsere reale Gegenwart eine größere Rolle. Wer weiß, vielleicht hat sich ein Afroamerikaner für eine Rolle als Vulkanier beworben. Ihn dann wegen seiner Hautfarbe abzulehnen, das wäre Rassismus. Dahin gehend ist es doch o.k., wenn es auch dunkelhäutige Vulkanier gibt. Star Trek ist genauso wie Perry Rhodan eine Unterhaltungsserie - keine Religion.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Band 1458 - Die Spur der Haluter - ist von H.G. Francis, erschienen am 1. August 1989
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John Talbot saß zusammen mit Atlan hinten links auf einem Baumstamm. Er hatte drei Wochen Urlaub und in dieser Zeit wollte er sich darüber klar werden, ob er bei den Neuwahlen im nächsten Jahr für das höchste Amt kandidieren sollte oder nicht.

Da hat er mit Atlan und Bully die besten Gesprächspartner, die er sich wünschen kann, dachte Lee und beobachtete die Beiden. "Ja, gestalten kannst du in dieser Position, keine Frage", hörte sie Atlan erklären. "Aber vergiss nicht, du bist grundsätzlich alles schuld, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Alles!"

Lee konzentrierte sich auf ihre Gegenüber, Bully und Gucky. Sie saßen diskutierend um das Lagerfeuer in der Mitte der Lichtung. Reginald hatte dem Ilt in wenigen Worten über das Thema Hautfarbe aus ihrer letzten Sitzung berichtet. Danach hatte Lee den Terraner gefragt, ob sich die Menschen aus seiner Sicht gebessert hatten.

"Was den Umgang mit dem Andersartigen, seien es nun Kleinigkeiten wie Hautfarbe, Größe oder Herkunft von Menschen, eindeutig ja. Oder auch, was die Akzeptanz des völlig Fremden, zum Beispiel anderer Völker ungewohnten Aussehens, angeht, sind die Menschen erwachsen geworden. Jetzt ist Newengland vielleicht ein nicht ganz so gutes Beispiel, aber würde es hier jemanden stören, wenn du dich, sagen wir mal in einen Imarter verlieben würdest?"

"Das sind diese Grünhäutigen mit dem Tonnenbrustkorb?"

Bull nickte.

"Meine Hauptsorge wäre, dass der irgendwann mal einen Sauerstoffrausch bekommt, weil die Atmosphäre von Imart aus unserer Sicht zuwenig davon enthält. Aber sonst? Wenn ich eine vernünftige Begründung abliefern könnte, wieso der hier herumläuft und warum ich meine, dass der unseren Standort nicht verrät, würde noch nicht mal jemand ernsthaft aufschauen."

"Ja", sagte Gucky und sah Lee an. "Das kann ich bestätigen. Ich saß mal in deinem Wartezimmer. Da war eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn und eine ziemlich schräg aussehende Jugendliche. Jetzt bin ich hier ja nun wirklich kein alltäglicher Anblick. Die Mutter begrüßte mich mit "Hallo Gucky", der Sechszehnjährigen war ich noch nicht mal einen halben Blick wert und das wars. Glaubt man eigentlich gar nicht. Aber unterm Strich muss es genau so sein. Die Probleme kommen aus einer anderen Richtung. Mit diesem ominösen Fünf - Buchstaben - Wort hatten wir eher Schwierigkeiten und haben sie eigentlich immer noch."

"Macht?" unterbrach Lee den Ilt.

"Ja. Immer wieder tauchen Gestalten auf, egal woher, die meinen, sie wären mehr wert als andere und müssten wahlweise die Milchstraße oder die Lokale Gruppe oder das ganze Universum umkrempeln. Und ich", Gucky setzt einen entsagungsvollen Blick auf, "darf sie dann alle wieder retten."

"Ab und zu", brummte Bully, "klappt ja auch mal was ohne dich. Selbst wenn du das nicht glaubst. Oder wie war das mit Icho Tolot mit seiner Suche nach den verschollenen Halutern?"

Gucky seufzte. "Das eine Mal!", meinte er, setzte sich in Positur und fing an zu erzählen.
Spoiler:
Gucky erzählt die Geschichte von der Spur der Haluter:

Über Halut hatten wir hier schon geredet. Diese Welt war von den Blitzern besucht und sozusagen plan gemacht worden. Der Planet existiert noch, aber dort konnte niemand mehr leben. Noch nicht mal Haluter. Zudem war im Jahr 1144 NGZ das Gerücht in Umlauf, es gäbe keine Haluter mehr. Jetzt sind Haluter aber nun mal nicht irgendwelche Schwächlinge, sondern hochintelligente und auch technisch sehr entwickelte Wesen, die man nicht so schnell kaputt kriegt. Daher gab Icho Tolot auf dieses Gerede nichts. Gar nichts. Okay, im ersten Augenblick sah es tatsächlich so aus, als wären die Haluter samt und sonders in der Höllenglut der Blitzer umgekommen. Aber wozu war Halut dann Sperrgebiet? Tolotos ging davon aus, dass die Cantaro Sorge vor einer Rückkehr der Giganten hatten und deswegen ihre Wachforts installierten. Also lohnte sich ein Besuch auf der toten Welt.

Und siehe da, er fand etwas. Tief im Inneren von Halut lebte tatsächlich noch wer. Und dort fand unser Freund eine Spur, die ihn nach Terzrock führte.

Lee, du kennst die Geschichte der Haluter in groben Zügen? Bestien, M 87 und so? Gut.

Trotz psychischer Veränderungen und aller möglichen Technik kam es immer wieder vor, dass bei jungen Halutern äußerlich, vor allem aber charakterlich das Erbe der Bestien durchbrach. Meistens kriegten sie das in den Griff, aber nun mal nicht immer. Töten wäre für die friedlichen Riesen keine Alternative. Also suchte man eine Welt, auf der man die Sonderlinge deponieren konnte, ohne das sie was anstellten. Dieser Planet war Terzrock in der Großen Magellanschen Wolke. Icho flog umgehend dort hin, um vielleicht weitere Spuren zu finden.

Das Erste, was er vor Ort feststellte, war die Anwesenheit von ein paar Hundert Posbischiffen. Jetzt kann ein halutischen Schiff ja technisch hochstehend sein, wie es will, gegen etliche dieser Fragmentraumer hat es keine Chance. Nicht die Geringste. Jetzt wusste Tolotos, dass die Posbis seit langer Zeit nach Perry Rhodan suchten. Wobei ich mich natürlich frage, warum sie immer alle nur nach unserem größten aller großen Meister suchen. Ich armes, kleines Wesen werde stets und ständig vernachlässigt. Dicker, denk sofort was anderes! Ich weiß auch ohne Telepathie, was in deinem Kopf vorgeht. Sonst kannst du dir unser Gespräch vom Nordpol aus ansehen. Soll ziemlich kalt da sein, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Wo war ich stehengeblieben? Immer wird man aus dem Redefluss herausgerissen und dann hat man den Faden verloren.

Ach ja. Perry. Hätte Icho Tolot sich dort nun als Icho Tolot geoutet, würde er die Robotwesen auf lange Zeit am Hals haben. Denn er galt als vierarmiger Prophet und wollte keinesfalls als solcher identifiziert werden. Denn diesem vierarmigen Propheten traute man zu, das er wusste, wo Perry Rhodan zu finden war. Der konnte die Posbis im Moment aber nicht brauchen, zudem wären sie mangels ausreichender Technik sowieso nicht durch den Chronopulswall gekommen. Also blieb am Besten jeder da, wo er grade war und der Haluter musste sich mit den Posbis arrangieren.

Das gestaltete sich allerdings als ein wenig, sagen wir mal, seltsam. Sein Posbi - Gesprächspartner hieß Amme. Richtig gehört. Amme, wie Zieh- oder Nährmutter. Tolot hielt das zunächst für einen Scherz, weil er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass dieser Posbi sich um die aus der Art geschlagenen Nachkommen der Verbannten von Halut kümmerte. Aber der hieß tatsächlich so. Man tauschte ein paar Freundlichkeiten aus, unser Freund erfuhr so zum Beispiel, dass die Posbis die Suche nach Perry Rhodan und damit natürlich auch nach mir mangels Erfolgsaussichten eingestellt hatten.

Nun gut. Er landete mit der Unterstützung von Amme, der ihm eigentlich viel zu - wie soll ich sagen - Hilfe andienend war. Und so entging der Posbi nur um Haaresbreite einem herzhaften Faustschlag, den er wohl nicht überstanden hätte. Als Tolot gelandet war und sich auf die Suche nach seinem alten Gefährten Domo Sokrat gemacht hatte, stellte er fest, dass mit seinen Halutern etwas nicht stimmte. Sie hingen in Gruppen zusammen und lachten. Haluter hängen nie in Gruppen zusammen und lachen. Sie sind absolute Einzelgänger und fragen im Zweifelsfall den Artgenossen erstmal, ob er sich überhaupt mit dem Ankömmling unterhalten wolle. Oder sie waren total apathisch. Posbis fand er überall. Sie hießen Führsorge, Pflege, Diener oder so ähnlich. So richtig weiter kam Tolots zunächst nicht.

Aber Icho und ich, wir ähneln uns. Denn das Problem, dass wir nicht lösen können, muss erst noch kreiert werden. Natürlich fand er Domo Sokrat. Aber ebenso natürlich war der auch unter die Dösköppe gegangen. Mit Hilfe seiner Positronik an Bord der HALUTA konnte unser Freund feststellen, wieso das so war. Es gab dort eine kristalline Lebensform, die Kannibalkristalle. Die luden sich mit den negativen Emotionen der umgesiedelten Haluter auf und strahlten sie verstärkt wieder ab. Dem hatte Ronald Tekener irgendwann mal einen Riegel vorgeschoben, weil diese so verstärkten Emotionen nicht nur den kompletten Planeten ins Durcheinander brachten, sondern im Falle eines Falles von den so aufgeladenen Bestien Gefahr ausgegangen wäre. Also wurde alles ins Gegenteil verkehrt und die Kristalle sorgten dafür, dass aufmüpfige Riesen eben zu Dösköppen werden.

Tolot war auch auf dem besten Weg dahin, als er von seinem Rechner, der auf den Namen Taravastos hörte, zurück auf sein Schiff geholt wurde. Der Blechkasten verpasste Icho ein Howalflektor-Netz, mit dem man schon die Angriffe der Kristallagenten von ehedem abgewehrt hatte.

Ist doch praktisch, wenn man so einen guten Rechner hat, oder? Passend zur Gefahr gräbt der irgendwas aus, was zweieinhalbtausend Jahre vorher im Gebrauch war. Das ist fast so gut, als wenn ich im letzten Moment auftauche und mal wieder den Dicken hier retten muss, weil er irgendwelchen Blödsinn angestellt hat.

Und so hatte Icho Tolot Terzrock wieder auf die Füße gestellt, Domo Sokrat normal gemacht und - ganz wichtig - eine Spur seiner Haluter gefunden. Sie führte nach Andromeda. Da sollte es anschließend hingehen. Dummerweise bot sich jemand als Begleitung an: Der Posbi, der sich zu Beginn unserer Geschichte als Amme vorgestellt hatte, hieße in Wirklichkeit Pantalon, sagte er. Und er wolle Icho Tolot und Domo Sokrat nach Andromeda begleiten. Natürlich nicht als Amme. Sondern als Orbiter. Und es sei ihm eine große Ehre, proklamierte er.
"So ganz langsam kommt Butter bei die Fische", meinte Lee. "Also geht es demnächst mal nach Andromeda, um nachzusehen, was denn aus dem Halutern geworden ist. Natürlich nicht jetzt, wo ich wissen will, wie es bei diesem Thema weitergeht. Nein, dass kommt irgendwann mal, wenn es woanders grade spannend ist.

Mein kleiner Freund, du bist ein Sadist. Hast du das absichtlich so zusammen gebaut, damit du die 100 Teile eurer Geschichte vollkriegst?"

Als Gucky zur Antwort sein bravstes Mausbibergesicht auflegte, musste Lee lachen. Nein, dachte sie. Man kann ihm einfach nicht böse sein.

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H.G. Francis konnte gute Romane schreiben. Romane, bei denen es Spaß macht, sie zu lesen. Der hier ist nicht so gut bei mir angekommen. Dieses ganze Konstrukt mit Kristallen, Gurrads (die ich oben ausgelassen habe), apathischen Halutern und dem natürlich umgehend vorhandenen Howalflektor - Netz war ganz gar nicht meins. Zu Beginn war ich noch interessiert, aber als ich dann las, dass Tolot seinen Kumpel Sokrates suchte, wusste ich, dass in diesem Band nichts Wesentliches passiert.

Die Handlung hätte man auf ein paar Sätze reduzieren können. Dass Francis es schaffte, ein ganzes Heft damit zu füllen und das auch noch einigermaßen lesbar zu gestalten, sprach wiederum für ihn. Ein Füllroman. Aber die braucht man ja auch. Irgendwie muss man die 100 Bände ja vollkriegen. Gerüchten zufolge soll das ja heute noch so sein...
:D
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tennessee »

R.B. hat geschrieben: 21. Juli 2023, 17:50 (...)
Also geht es demnächst mal nach Andromeda, um nachzusehen, was denn aus dem Halutern geworden ist. Natürlich nicht jetzt, wo ich wissen will, wie es bei diesem Thema weitergeht. Nein, dass kommt irgendwann mal, wenn es woanders grade spannend ist.

Mein kleiner Freund, du bist ein Sadist. Hast du das absichtlich so zusammen gebaut, damit du die 100 Teile eurer Geschichte vollkriegst?"
Ich bin immer noch der Meinung, dass das früher mit den Cliffhängern glücklicher geklappt hat als heute, auch wenn "früher" nun mal nicht MdI heißt.

LG
Ten.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

R.B. hat geschrieben: 21. Juli 2023, 17:50 H.G. Francis konnte gute Romane schreiben. Romane, bei denen es Spaß macht, sie zu lesen. Der hier ist nicht so gut bei mir angekommen. Dieses ganze Konstrukt mit Kristallen, Gurrads (die ich oben ausgelassen habe), apathischen Halutern und dem natürlich umgehend vorhandenen Howalflektor - Netz war ganz gar nicht meins.
Was heißt "umgehend vorhanden"? Das Howalflektor-Netz wurde schon in PR309 eingeführt, und es ist doch immer wieder schön, wenn sich mal jemand der Technik erinnert, die vor über 1000 Heften gängig gewesen war!
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Andreas Möhn hat geschrieben: 22. Juli 2023, 10:55 [Was heißt "umgehend vorhanden"? Das Howalflektor-Netz wurde schon in PR309 eingeführt, und es ist doch immer wieder schön, wenn sich mal jemand der Technik erinnert, die vor über 1000 Heften gängig gewesen war!
Okay. Ich ändere in umgehend wieder vorhanden. Dass Francis sich an alte Techniken erinnert, ist doch nicht das Problem. Das finde ich grundsätzlich ja gut. Es wurde und wird ja oft genug kritisiert, dass die Damen und Herren der schreibenden Zunft längst Vorhandenes nicht anwenden. Das ist es nicht. Für mich ist es einfach nicht nachvollziehbar, wo das Teil so plötzlich herkommt. Der Ersteinsatz ist ja nun schon eine ganze Weile her. Band 309 spielt im Jahre 2435. Band 1458 im Jahre 1143 NGZ, das macht 4731 AD. Mithin ist die Entwicklung samt Einsatz gegen die Kristallagenten 2.296 Jahre her. Da sehe ich das Problem.

Jetzt ist Tolots Rechner ja ein ganz besonderes Kerlchen. Dass er die Geschichte der Haluter samt Nebenhandlungen abrufen kann, setze ich voraus. Im Zweifelsfall erinnert sich Tolot selber noch daran. Keine Frage. Ich wage nur zu bezweifeln, dass Howalflektor - Netze zur Standartausrüstung halutischer Raumschiffe gehören, allemal nach all dieser Zeit. Oder hat Tolot ausreichende Mengen Howalgonium einfach so an Bord? Das Zeug findet man ja schließlich nicht überall.

Oder hat er eine Ecke, in der das Zeug herumliegt? Dann ab in den 3 d Drucker und schon ist das Netz da. Ja, so würde es funktionieren, kein Thema. Aber der Band wurde 1989 geschrieben. Da war dergleichen noch sowas von weit weg...

Das ist so ungefähr, als würde heute jemand in einem Roman eine neue Psi - Fähigkeit vorstellen. Dann kann man sich ausrechnen, dass spätestens im Folgeband ein Unhold erscheint, gegen den man ausgerechnet diese Fähigkeit benötigt.

Das sind meine Überlegungen zu meiner weiter oben geschriebenen Bemerkung. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, meine Aussagen sind nicht in Stein gemeißelt.
:rolleyes:
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Band 1459 - Der Dieb von Sira-VII - ist von Marianne Sydow, erschienen am 8. August 1989
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Lee wandte sich Gucky zu.

"Wie war das denn damals mit dem Zusammenwachsen der Menschheit aus deiner Sicht? Ich meine, du hattest ja doch eher den Blick von außen. Verschwanden die Differenzen zwischen den Menschen unterschiedlicher Hautfarbe schnell oder hat das gedauert? Wie sahen sie denn dich da mittendrin?"

"Ein Berg an Fragen. Alleine zur letzten könnte ich stundenlang referieren. Aber versuchen wir es mal. Ich hatte eigentlich keine Probleme. Man betrachtete mich als das Solare Kuscheltier - nein, wirklich, den Begriff hat mal einer gedacht, vergessen hab ich den nie. Manch anderer beäugte mich zwar misstrauisch wegen meiner Fähigkeiten, aber da ich von ersten Tag an für die Erde in Einsatz war, hielt sich das in Grenzen.

Einige Leute hatten Schwierigkeiten mit mir, wenn sie direkt vor mir standen und niemand da war, an den sie sich halten konnten. Es war schon eine sehr militaristische Zeit. Sonderoffizier war ich. Leutnant Guck. Ab und zu wurde ich befördert, ab und zu degradiert und einmal wusste ich nicht, ob ich Leutnant oder Oberleutnant war. Aber soll ich dir mal was sagen? Das war mir sowas von egal...

Deswegen störte es mich nie, wenn jemand Gucky anstatt Sir oder gar Herr Leutnant oder so zu mir zu sagte. Grade bei der soldatischen Anrede fühlte ich mich sowieso nur selten bis nie angesprochen. Wenn jemand den Sir ehrlich meinte, fühlte ich mich geehrt und ließ das mein Gegenüber wissen. Danach sagte ich ihm zumeist, er solle sich den Sir irgendwo hin stecken, mein Name wäre Gucky."

"Ich wäre nie auf die Idee gekommen, eine Mickymaus wie dich mit Sir anzureden", brummelte Bully. "Hat damals sein halbes Leben damit zugebracht, immer wieder in die Bordküche zu teleportieren, um die Köche zu quälen."

"Ich wollte die nur auf die richtigen Gedanken bringen, damit sie mich armen, kleinen Mausbiber nicht vergessen. Ihr habt ja immer nur Steaks, Gulasch und sowas gefr.., na sagen wir gegessen. Da konnte ein einsamer Ilt schon unter den Tisch fallen. Außerdem könnte ich hier auf der Stelle mit dir ins nächste Restaurant teleportieren und dich bei dem Schweinehälften im Kühlraum abhängen. Ha! Wollen wir doch mal sehen!"

Bully stand auf und machte einen auf entsetzt.

"Und sowas will zivilisiert sein. Wurde die Besatzung dieses Schiffes damals eigentlich informiert, als du dich verkalkuliert hattest und mitten in der Erbsensuppe gelandet warst? Wussten die Kameraden von ihrer ganz speziellen Fleischeinlage?"

Lee lachte, winkte aber in die Runde.

"Hallo - Newengland an Universum. Seid nett zueinander!"

"Äääh...", machte Gucky. "Das sind wir doch. Du solltest uns mal erleben, wenn wir wirklich einen dicken Hals aufeinander haben."

Gucky stand auf, machte ein formvollendete Verbeugung vor Lee und sagte: "Der Wunsch einer einzelnen Dame ist mir selbstverständlich Befehl. Siehst du, Dicker, so macht man das. Benimm ist alles. Solltest du dir mal merken!

Aber zurück um Thema. Mit mir ging das im Großen und Ganzen, wenn es auch zu Beginn manchmal ziemlich zäh war. Aber ich habe sie mir schon erzogen, glaub mir das!"

Wenn Lee Gucky eins glaubte, dann diesen Satz. Der Einfluss des Mausbibers, das war mittlerweile ihre felsenfeste Meinung, konnte nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie wollte gar nicht wissen, wie sich die Menschheit ohne den Kleinen entwickelt hätte.

"Ich denke", hörte sie den Ilt das Gespräch wieder aufnehmen, "wir machen hier einen Schnitt und zunächst mit unserer Geschichte weiter. Deine Fragen sind zu umfassend, um sie mit wenigen Worten zu klären. Einverstanden?"

Lee nickte.

"Machst du weiter?", fragte Gucky seinen terranischen Kumpel.

Der nickte ebenfalls. "Ja, klar!", sagte er und führte seine Gefährten wieder zum Siragusa Black Hole, dem Ort der Katastrophe.
Spoiler:
Reginald Bull erzählt die Geschichte des Diebes von Sira-VII:

Unsere Leute waren am Siragusa - Black-Hole, du erinnerst dich? Das ist das Teil mitten im Leerraum - ohne Akkretionsscheibe, weil es da zu wenig Materie gibt. Wie da im Übrigen ein schwarzes Loch hinkommt, erschließt sich mir nicht. Aber weiß der Himmel, wer da überall wann auch immer seine Finger mit im Spiel hatte.

Unsere Leute, das waren die Besatzungen der PERSEUS, der BARBAROSSA und der CASSIOPEIA. Eben die Schiffe, die mit Tifflor zusammen unterwegs waren und die Anoree gefunden hatten. Letztere waren im Übrigen immer noch der Meinung, dass die Cantaro die bravsten und nettesten Wesen überhaupt wären und die Terraner würden diesbezüglich sowieso nur blödes Zeug erzählten. Na ja. Drei Anoree hatten Tiff damals begleitet und waren mit ihrer YALCANDU ebenfalls vor Ort. Das Kartanin Schiff MARA-DHAO mit Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo rundeten die Gemeinschaft ab.

Tifflor war an Bord des Kartanin - Schiffes innerhalb des Ereignishorizontes des schwarzen Lochs, ihr Plan war die Erforschung der dortigen Station SIRA-VII.

Auf einmal tauchte mitten in diesem milchigen Umfeld ohne Vorwarnung ein Wrack auf. Die SORONG, die am Perseus Black-Hole von den Cantaro zusammengeschossen wurde und darin verschwunden war. Das Schiff sah nicht so aus, als würde hier irgendjemand überlebt haben. Und grade, als man sich noch stritt, ob eine nähere Untersuchung der Überreste der SORONG nicht doch noch Überlebende zu Tage fördern wurde, orteten sie einen SERUN. Der Inhalt des Raumanzuges entpuppte sich als unsere alte Freundin Nikki Frickel, die lebte. So grade noch.

Tiff orderte seine PERSEUS herbei und man brachte Nikki in der dortigen Medostation unter. Vor Ort kümmerte sich in erster Linie Irmina Kotschistowa um sie. Irmina war eine Mutantin, eine Metabio - Gruppiererin. Sie konnte kraft ihres Geistes in die Zellen anderer Wesen hinein sehen und diese zum Positiven oder Negativen umgruppieren. Sie konnte damit Krankheiten heilen, also beispielsweise Krebswucherungen wieder normalisieren oder aber auch auslösen. Nette Fähigkeit also. Sie trug einen Zellaktivator und hatte diesbezüglich einen ziemlichen Hau. Gucky wird das bestätigen können, aus meiner Sicht war sie ein wenig stur und vielleicht stimmte auch etwas in ihrem Kopf nicht. Aber wer weiß das schon ?

Auf jeden Fall legte sie das Teil die halbe Zeit ab und er verblieb irgendwo in ihrer Kabine. Sie wolle sich mit ihren Fähigkeiten selber am Leben erhalten und ihr Fernziel war ein Leben ohne Zellaktivator. Für Nikki Frickel kam ihre Art auf jeden Fall ganz gut, denn das Ding hatte sie ihr um den Hals gehängt und damit ihren Heilungsprozess unterstützt.

Die wurde dann auch prompt wieder munter und fauchte Irmina als Erstes an, diese solle sich gefälligst den Aktivator wieder umhängen, sie, Nikki, brauchen den nicht mehr. Außerdem habe sie keine Lust, Irmina vor ihren Augen verschrumpeln zu sehen. Weißt du Lee, Nikki hat viel für uns getan und sie war eine gute Kommandantin. Trotz ihrer ständigen Flucherei. Aber wenn du als allererstes nach dem Wachwerden die Person angiftest, die dir geholfen hat, schneller zu gesunden, anstatt nach deiner Mannschaft oder deinem Schiff zu fragen, stimmt da was nicht. Nikki Frickel ist nie die Friedlichste gewesen, aber das habe ich nicht verstanden. Ich glaube, nein ich bin mir sicher, und da spreche ich für meine Freunde mit - egal, ob anwesend oder nicht - ich hätte mich zuerst gefragt, wo ich hier bin und wie ich hierher gekommen wäre. Spätestens mein zweiter Gedanke hätte meinen Leuten gegolten. Danach kannst du Anwesende anraunzen, aber so? Tut mir Leid, aber das ist nicht meine Welt.

Ja, sie wusste sofort, dass ihre SORONG zusammen mit den anderen Schiffen in eine Falle der Cantaro geraten war und dass keine große Hoffnung mehr bestand. Aber sie hatte ja schließlich auch überlebt. Nun gut. Ist lange her und Schwamm drüber.

Sie hatte Tiff & Co. von den aktuellen Entwicklungen in der Milchstraße berichtet, was natürlich mit der Katastrophe am Perseus Black - Hole endete. Danach war von ihrer Seite aus erstmal Ruhe angesagt, der Heilungsprozess musste fortgesetzt werden und so ganz munter war sie dann doch noch nicht.

Tifflor sowie Dao-Lin-H'ay untersuchten in der Zwischenzeit innerhalb des Schwarzen Loches die Station mit Namen SIRA-VII. Dort fanden sie nichts. Die Station war leer, das heißt, einer war wohl doch da. Ein Nakk. Und wie so häufig, kamen von dem nur ein paar kryptische Bemerkungen wie SIRA-VII ist der Ort der Läuterung. Dort läge die Lösung der Probleme und dergleichen mehr. Was er damit meinte, wusste niemand.

Zurück an Bord ihres Schiffes, der MARA-DHAO, zog es Dao zunächst zur Perle Moto, um der vielleicht doch noch das eine oder andere Geheimnis zu entreißen. Zusammen mit Julian Tifflor funktionierte das sogar. Tatsächlich fanden sie eine persönliche Datei von Ernst Ellert, die nach Tiff nach einigem Nachdenken sogar geöffnet bekam. Weit führte sie das aber nicht. Ellert berichtete zuerst ziemlich frustriert von der zerbrochenen Perle Amimotuo. Dann redete er weiter und sprach von Informationen zum Thema Gesil, die er separiert habe. Diese Datei könne jedoch nur von Perry Rhodan persönlich geöffnet werden.

Damit war der weitere Werdegang der Perle klar. Sie musste Perry erreichen, damit der endlich Klarheit über die vielen Fragen, die sich hierzu in seinem Kopf aufgebaut hatten, erhielt.

Und der weitere Verbleib von Dao war ebenfalls klar. Obwohl ihre Leute sie umgehend nach Hause schaffen wollten, lag ihr Ziel innerhalb der Milchstraße. Dao und die Besatzung der MARA-DHAO lebten sich immer mehr auseinander, ja, es ging sogar so weit, dass man Dao inhaftieren wollte, damit sie nicht in Richtung Terraner ausbüchsen konnte. Natürlich half ihr ihre Freundin Ge-Liang-P'uo mit ihrer Suggestionsgabe. Die beiden durften nach der Beeinflussung der Kommandantin auf Tifflors Schiff PERSEUS überwechseln und in aller Ruhe an der Perle weiterforschen.

Inzwischen ging die Untersuchung von SIRA-VII weiter. Die Station war leer, verlassen und energetisch tot. Nichts mehr zu erwarten. Dachten sie. Bis Fellmer Lloyd Kontakt zu einer Phantomgestalt hatte. Das heißt, er konnte zwar keine Gedanken lesen oder erkennen, was er aber bemerkte, war eine fremde und völlig von Gier bestimmte Ausstrahlung dieses Gebildes. Der Schemen attackierte Fellmer immer stärker und die Kameraden mussten ran, um ihn zu retten. Dabei fand Daos Freundin Ge-Liang-P'uo leider den Tod. Alle anderen überlebten und zogen sich auf die PERSEUS zurück.

Aber auch da hatten sie keine Ruhe. Das Phantom wurde erneut geortet und man stellte fest, das es sich um das selbe Wesen handeln musste, das Geoffrey Abel Waringer den Zellaktivator gestohlen hatte. Als man der Meinung war, das Phantom sei endlich verschwunden, stellte Irmina fest, dass man ihren Zellaktivator entwendet hatte. Den hatte sie natürlich in ihrem Sturkopf während des Einsatzes nicht angelegt und jetzt...

Aber sie war der Meinung, mit ihren Fähigkeiten auch ohne das Ding überleben zu können.

Dieser Teil unserer Geschichte geht zu Ende, indem die drei Anoree den Weg zum Perseus Black-Hole in der Milchstraße freischalteten. Der Transit klappte und ein sofortiger Angriff von Buckelschiffen der Cantaro konnte mittels Unterstützung von in der Nähe stationierten WIDDER Einheiten abgewehrt werden. Nur: Es war wieder etwas Zeit vergangen. Diesmal aber nicht ganz so viel. Aber immerhin hatte die Passage zur Milchstraße ein Jahr gedauert.
"Wie kann man denn so etwas machen?" Lee war fassungslos. "Wenn ich doch zu den paar Glücklichen gehöre, die so ein Ding ihr eigen nennen, spiele ich doch nicht mit meinem Leben, indem ich es in meiner Kabine in die Schublade lege. Unsterblichkeit, kann ich mir vorstellen, löst Gier aus."

Gucky zeigte nach hinten, wo Atlan und John Talbot nach wie vor in Diskussionen vertieft waren.

"Atlan könnte dir ein Lied davon singen. Nur hat man ihm den ZA ein paar mal vom Leib geklaut und er musste sehen, dass er ihn wiederkriegte. Einmal auf der Erde hat er ihn sogar verschluckt. Ich glaube, das war bei den alten Römern. Er hat sich das Ding bei lebendigem Leib heraus operieren lassen und eine wunderschöne Narbe zurückbehalten.

Nein. Der Zellaktivator", Gucky zeigte auf seine linke Schulter, "ist unser Leben. Damit spielt man nicht. Aber er ist auch unsere Verantwortung. Wir haben die Dinger nicht erhalten, um uns einen guten Lenz zu machen, sondern um unseren Auftrag zu erfüllen. Und der heißt in erster Linie Frieden schaffen und möglichst erhalten. Dem ist alles andere unterzuordnen. Auch eigene Spielereien."

Reginald Bull nickte bestätigend. "Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, sagte er.

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Nikki Frickel. Der Albtraum meiner schlaflosen Nächte. Irgendwann war sie da. Die PP meint dazu, in Band 1058 begegnete sie als Beiboot -Kommandantin Perry Rhodan. Ich konnte sie vom ersten Tag an nicht leiden und sie war fortan dauerpräsent. Sie verschwand einfach nicht und überlebte auch noch alles Mögliche und Unmögliche.

Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor ein paar Jahrzehnten die Perseus - Katastrophe zum ersten Mal erlebte und Nikki Frickel mitsamt ihrem Raumschiff augenscheinlich den Weg alles irdischen gehen musste. Mein Entsetzen war sehr groß, dass ausgerechnet sie ein paar Bände später die einzige Überlebende der zerstörten Schiffe war. Ich hatte die Befürchtung, dass wir die nie mehr los würden. Nun gut, ich durfte noch bis Band 1599 warten, bis ES ihr die Unsterblichkeit versagte und sie (endlich, endlich) aus der Serie ausschied.

Aber immerhin kann ich seitdem verstehen, das es Mitlesende gibt, die mit Gestalten wie Don Redhorse nichts anfangen können. Die Geschmäcker sind eben verschieden und das hier ist nur meine ureigene und nichtswürdige Meinung. Es soll ja sogar Leute geben, denen sie sympathisch war.
:D :D

Der Roman selber hat mir gut gefallen. MS war war eben die richtige Autorin zum Umgang mit Dao-Lin-H'ay. Ich kann mich bei ihren Romanen eigentlich fast immer gut in die Psyche der Kartanin hinein versetzen und ihre Handlungen nachvollziehen. Auch die Trennung von ihren Kameradinnen der MARA-DAO ist gut rübergekommen.

Der Roman enthielt mit Ellerts Bericht über Gesil ein schönes Bonbon, dessen Verpackung sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft geöffnet wird. Irmina wurde der ZA gestohlen (selber schuld). Das Unsterblichensterben (tolle Wortkonstruktion damals) ging zwar noch nicht sofort weiter, aber der Weg war unverkennbar.
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Richard
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Richard »

Eigentlich machte man da so was aehnliches wie im Cappin Zyklus: Viele Unsterbliche überlebten etliche Zyklen und dann wurden innerhalb relativ kurzer Zeit etliche ZA Träger/innen abserviert.
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Tennessee
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tennessee »

R.B. hat geschrieben: 28. Juli 2023, 14:32 [...] Nikki Frikkel [...] Es soll ja sogar Leute geben, denen sie sympathisch war.
:D :D
Ja, hier. Ich! Ich mochte die, irgendwie. Und m.E. war sie (mit Dao-Lin H'ay) die erste Frauenfigur, die eine eigenständige und emanzipierte Frauenfigur war.
R.B. hat geschrieben: 28. Juli 2023, 14:32 Der Roman selber hat mir gut gefallen. MS war war eben die richtige Autorin [...]
Ja. Einfach nur: Ja! *grinst wie eine satte Katze*
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R.B.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Richard hat geschrieben: 28. Juli 2023, 19:34 Eigentlich machte man da so was aehnliches wie im Cappin Zyklus: Viele Unsterbliche überlebten etliche Zyklen und dann wurden innerhalb relativ kurzer Zeit etliche ZA Träger/innen abserviert.
Ja, da waren die Bände 408 und 409 und für etliche hatte sich die Unsterblichkeit relativiert. Im Amoklauf der Mutanten verschwanden viele und eine Woche später erwischte es zu meinem Entsetzen Goratschin. Grade aus dieser Figur hätte man m.E. mehr machen können. Der Doppelkopfmutant ist viel zu selten aufgetaucht und wurde noch seltener richtig gut geschildert. Ich fand das damals schade und meine Einstellung hat sich bis heute nicht geändert.

Irgendwo habe ich noch einen Goratschin - Roman, der mal in einer Sonderveröffentlichung erschienen ist. Da muss ich glatt mal auf Suche gehen.
:gruebel:
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

R.B. hat geschrieben: 28. Juli 2023, 14:32 Aber immerhin kann ich seitdem verstehen, das es Mitlesende gibt, die mit Gestalten wie Don Redhorse nichts anfangen können. Die Geschmäcker sind eben verschieden und das hier ist nur meine ureigene und nichtswürdige Meinung. Es soll ja sogar Leute geben, denen sie sympathisch war.
Och, ich mochte sie, gerade weil sie so gegen den Strich gebürstet war. Die Idee, ihr einen ZA zu verpassen, fand ich allerdings übertrieben. Zum Glück hat ES die abgebügelt.

Mit Dao-Lin hast du natürlich Recht: Sie war so eng mit Marianne Sydow assoziiert wie Alaska Saedelaere mit Willi Voltz.
Richard hat geschrieben: 28. Juli 2023, 19:34 Eigentlich machte man da so was aehnliches wie im Cappin Zyklus: Viele Unsterbliche überlebten etliche Zyklen und dann wurden innerhalb relativ kurzer Zeit etliche ZA Träger/innen abserviert.
Second-Genesis-Krise in den 400ern. Exodus der Mutanten in den 900ern. Unsterblichensterben in den 1400ern. Immer in 500er-Sprüngen. :gruebel:
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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