Heiko Langhans hat geschrieben: ↑23. November 2012, 12:44 Heute vor 50 Jahren, am 23. November 1962, erschien der 64. Roman der PERRY RHODAN-Heftserie:
Clark Darlton: Im Zeit-Gefängnis
Der erste der beiden Romane gefällt mir sehr viel besser. Darlton ist kein Physiker, aber die Zeiteffekte im Druuf-Universum werden auf eine anschaulich-naive Art nachvollziehbar beschrieben. Es geht darum, diese Welt kennen zu lernen und sich darin zurechtzufinden. Z.B. wird das Problem der Trägheit erkannt. Ein Regentropfen, der mit Faktor 72000 verlangsamt fällt, hat eine entsprechende Trägheit und kann nicht mit der Hand bewegt werden.Heiko Langhans hat geschrieben: ↑30. November 2012, 14:27 Heute vor 50 Jahren, am 30. November 1962, erschien der 65. Roman der PERRY RHODAN-Serie:
Clark Darlton: Ein Hauch Ewigkeit
Zeitlich verlangsamte Objekte, z.B. auch ein Insekt werden zu echten Hindernissen und einer Gefahr bei Zusammenstößen. Bei der Luft ist man etwas großzügiger. Ein sehr beeindruckendes Bild war auch der gigantische Bleistift aus Energie, ein in der Zeit fast stillstehender Strahlschuss eines Raumschiffs, der auf dem Boden eingeschlagen hat, wo die Expedition kurz vorher sich noch aufhielt.
Die Expedition besteht aus dem Leutnant Marcel Rous, dessen Name vermutlich nicht ganz zufällig an Marcel Proust ("Auf der Suche nach der verlorenen Zeit") erinnert, dem Hypno Noir, und vier Wissenschaftlern. Den Telepathen Lloyd hat man diesmal zuhause gelassen, ebenso die Psychologin Rosita (Frauen kommen in den beiden Romanen praktisch überhaupt nicht vor, unnötig, so etwas).
Die Handlung auf dem Arkoniden-Kolonie-Planeten fand ich sehr unterhaltsam, mit dem typischen Verhalten der Arkoniden, den Terranern, die vor der Gefahr durch die Unsichtbaren warnen, die Schuld zu geben, als es losgeht. Auf der anderen Seite haben die Terraner sich aber auch nicht gerade viel Mühe gegeben, den Arkoniden vernünftig zu erklären, was los ist. Man wollte ja keine Panik, aber am Ende verschwindet die Bevölkerung ohne Gegenmaßnahmen.
Im zweiten Roman fliegt dann Rhodan selbst mit dem leichten Kreuzer SAMBO ins rote Universum, Gucky ist mit dabei, und es kommt zu typischen Teleportereinsätzen, schnell reagieren, am besten als erster schießen, Raumschiffe zum Explodieren bringen, usw. Die Druuf sind auch dankbare Gegner, aufs Töten fixiert.
Die physikalischen Effekte dienen nun dazu, die relativ erbarmungslosen Kämpfe zwischen Terranern und Druuf möglichst interessant zu machen, und dabei wird die anfangs noch halbwegs nachvollziehbare neue Physik immer wieder zurechtgebogen, besonders mit dem Einsatz des Fiktivtransmitters, dessen Hauptfunktion im Roman die ist, dass Rhodan mit der SAMBO bei der Rückkehr aus dem roten Universum keinen Zeitverlust erleidet. Am Ende des Romans wirken sämtliche Effekte einfach nur noch willkürlich.
War der erste Roman noch von einer unheimlichen Atmosphäre getragen, mit dem Zusteuern eines Planeten auf eine Katastrophe und einer Expedition ins Unbekannte, werden im zweiten Roman die Druuf und das rote Universum schon spürbar enträtselt.
Der Angleich findet nicht nur auf einer zeitlichen Ebene statt, sondern auch auf der Ebene der Handlungsmuster. Das Druuf-Universum verliert mit dem Abgleiten der Serie in die typischen Handlungsmuster (wenn Rhodan beim Kampf gegen überlegene Gegner mit den Impulskanonen seiner Schlachtschiffe nicht mehr weiter kommt, müssen die Mutanten ran), schnell an Faszination. Die besten Romane auf dieser Handlungsebene dürften nun schon hinter dem Leser liegen.