Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

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Rodrigo
Siganese
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Rodrigo »

Mir hat der Roman mit seiner Storyline gefallen.
Ich habe mich aber gefragt, was unseraller Perry zu Monkeys Vorgehen gesagt hätte. Monkey hat sich sogar von der Solaren Premier und kommissarisch Resident der LFT das OK geben lassen.
Ich verstehe auch nicht unbedingt, wie bei der guten Vobereitung des ganzen USO-Tricks es überhaupt nötig war, die Tötung des Tefroders zu befehlen.
Mir tut es leid um die nette Berencice. Bin halt mehr Weichei.

Ich verstehe aber, dass die Autoren und Expokraten für Spannung und Realitätsnähe solche Abläufe einbauen.

Aber ich meine auch, dass Perry sich im Suspensionsalkoven dabei umdrehen würde....
RolfK
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von RolfK »

Alles in allem hat mir das Heft gefallen.
Ein kleiner Leckerbissen: Ahasver Solo sinniert über seinen berühmten Urahn Han. Ab und an mag ich solche Späßchen.

Dann die Agentengeschichte: Monkey hat vorsorglich eine Falle aufgebaut für den Fall, dass er mal die tefrodischen Mutanten ausschalten muss. Mir gefällt daran, dass einer der Protagonisten mal vorausschauend und planend dargestellt wird, anstatt reagierend und auf die Gunst des Zufalls vertrauend.

Was mir weniger einleuchtet: Wie sich ein fast tonnenschwerer Oxtorner mit 1,20 m Schulterbreite als tefrodischer Wissenschaftler tarnt.

Die Sex- und Gewaltszenen stören mich nicht; gehört zum Leben und damit auch zur literarischen Verarbeitung desselben.

Monkey als Vorbild? Wohl kaum. Andere Protagonisten aber auch nicht; oder ist ein Gucky ein Vorbild "für uns und unsere Kinder", der Leute, die ihm irgendwie quer kommen, fliegen lässt, bloß weil er es kann? Ist ja wohl eher das Verhalten eines Schulhofrowdys.

Aber für mich erfüllt Monkey eine wichtige Rolle im Personengefüge der Serie. Hz3cdv hat ihn treffend als den "bösen Guten" bezeichnet. Genau das ist er, und ohne ihn wäre das Personengefüge ärmer.
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ovaron29
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von ovaron29 »

Kardec hat geschrieben:
ovaron29 hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben:........ :D Vielleicht ist es doch an der Zeit für euch auf Rosamunde Pilcher umzusteigen.
Dein letzter Satz läßt sich an Lächerlichkeit nicht überbieten.
Aber mit dir über verschiedene Meinungen zu diskutieren ist sinnlos.
Haywood hat besser reagiert als ich, er hat dir nicht geantwortet. :st:
Du musst mich nicht perslönlich angiften, hab dir nix getan. Spitze im Text halt zu, weil ich nicht endlos Zeit im Forum verbringen mag.

Ich denke Haywood Floyd hat meinen Einwurf schon verstanden. Zum letzten Satz - ist dir als Wiener das Verständnis für Schmäh abhanden gekommen, bist du "a Zuagroasta", oder schlicht humorlos?

Zum Stil der Gewaltdarstellung: Ist bei Autoren wie bei Lesern - realistische Beschreibung oder metaphorisch bevorzugt.
Bei Filmen z. B. vermeide ich exzessive Gewaltdarstellung lebenslang konsequent. Will ich nicht, brauch ich nicht.
Wenn im Text zu viel außenrumgeschrieben wird, leidet in meinen Augen die Glaubwürdigkeit.
Du verstehst vom Wiener Schmäh sicher nichts. Und, dass jemanden der dich "angiftet" für dich ein "Zuagroasta" sein muß, zeigt wie du denkst. :(

PS: Ich sehe tatsächlich manchmal R. Pilcher-Filme, denn Cornwall erinnert mich an schöne Erlebnisse vor sehr langer Zeit.
Seit 1961 Fan.
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Elena
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Elena »

Nein, auch ein Gucky ist kein Vorbild, der einen Gegner, der in den Aufzugschacht stürzt, zu Tode stürzen lässt, obwohl er ihn mit seinen Parafähigkeiten hätte retten können. Das ist und bleibt Mord, auch wenn's Gucky ist.

Monkey ein "böser Guter": Ja, man kann auch sagen: Er steht auf der Seite der Guten, ist aber wegen der Existenz des "bösen Bösen" gezwungen, zu den gleichen bösen Mitteln zu greifen, um der Seite des Guten zum Sieg zu verhelfen.

Tja, und wenn mir jetzt jemand sagen will, das sei die typische Rechtfertigung, um etwas zu rechtfertigen, was "eigentlich" nicht zu rechtfertigen ist, tja, dann hat er oder sie Recht. Aber so ist das Leben nunmal. Es fragt nicht nach Moral und wenn Du Dich von der Moral "aufhalten" lässt, dann lachen Dich das Leben und der Gegner aus und schnitzen in Deinen Grabstein:

Hier liegt die Moral begraben!
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welle
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von welle »

Nö, das Wort "Mörder" bedeutet im Juristenjargon:
"Mörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet."
StGB §211

Vom Staat veranlasste Tötungen fallen offenbar nicht darunter.
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Elena
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Elena »

Kann mich jetzt nicht daran erinnern, dass der Tod des Mannes, den Gucky hat sterben lassen, angeordnet war.

Aber okay, juristisch kann man es vielleicht besser unter Totschlag subsummieren, wobei staatlich angeordnete Tötungen einen besonderen Status haben - juristisch gesehen! Moralisch auch?
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Kardec
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Kardec »

ovaron29 hat geschrieben:.........Du verstehst vom Wiener Schmäh sicher nichts. Und, dass jemanden der dich "angiftet" für dich ein "Zuagroasta" sein muß, zeigt wie du denkst. :(

PS: Ich sehe tatsächlich manchmal R. Pilcher-Filme, denn Cornwall erinnert mich an schöne Erlebnisse vor sehr langer Zeit.
Jetzt verwechsbuchselst du wirklich alles - mit dem fehlenden Schmäh und dem letzten Satz war meine R-Pilcher-Anspielung gemeint und deine Reaktion drauf
ovaron29 hat geschrieben:Dein letzter Satz läßt sich an Lächerlichkeit nicht überbieten.
sonst nix.

P.S.

Ich schau Barnaby wenn ich englische Gärten sehen will :D und vom Wiener Schmäh versteh ich mehr als du denkst.
ParaMag
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von ParaMag »

Rodrigo hat geschrieben:Mir hat der Roman mit seiner Storyline gefallen.
Ich habe mich aber gefragt, was unseraller Perry zu Monkeys Vorgehen gesagt hätte. Monkey hat sich sogar von der Solaren Premier und kommissarisch Resident der LFT das OK geben lassen.
Ich verstehe auch nicht unbedingt, wie bei der guten Vobereitung des ganzen USO-Tricks es überhaupt nötig war, die Tötung des Tefroders zu befehlen.
Mir tut es leid um die nette Berencice. Bin halt mehr Weichei.

Ich verstehe aber, dass die Autoren und Expokraten für Spannung und Realitätsnähe solche Abläufe einbauen.

Aber ich meine auch, dass Perry sich im Suspensionsalkoven dabei umdrehen würde....
Wobei Monkey, als Chef einer unabhängigen Organisation, dieses OK gar nicht benötigte. Die Tötung des Agenten rechtfertig er als Rache, er hat die Agentin auf die Mission geschickt und ob sich die beiden näher standen? Was bei der Figur des Monkey schwer fällt zu glauben. Wenn man diese Reaktion sieht glaube ich nicht das er bar jeder Gefühle ist.

Die Aktionen, Reaktionen und Gewissensbisse eines Perry passen nicht zueinander. Als Person die so viel erlebt hat und wissen muss was passiert wen dies oder jenes getan wird, muss über den Aktionen stehen. Gewissensbisse hin oder her. Er hat eine Verantwortung gegenüber denen die Ihm anvertraut sind. Auf der einen Seite sterben Mio. Leute um seinen Abenteuertrieb/Neugier zu befriedigen, dann jammert er ich kann nichts machen weil ich nicht weis welche Auswirkungen mein tun hat und letztendlich schickt sein 'Instinkt' ihn wieder in Risikoeinsätze die für alle nur als Himmelfahrtskommando anzusehen sind. Als Person die so weit oben in der Nahrungskette steht, muss das Leben weniger einzelner zum Wohle aller hintenan stehen.
Versteht mich bitte nicht falsch, aber an dieser Stelle ist der nur Gute absolut fehl am Platz. Der Chef muss auch nicht unbedingt an der Front stehen, wenn er so unersetzlich ist. Aber das wurde hier im Forum schon oft genug diskutiert.
Es ist auch der heutige Zeitgeist, alles muss weichgespült sein, ecken und kanten sind verpönt. Es läuft vieles nach dem Motto ich mag das Steak aber wie das 'Tier' gelebt hat will ich nicht wissen, geschweige den gesehen haben. Vom Schlachten mal ganz abgesehen, da würden die meisten zum Vegetarier werden.
Ob nun diese oder jene Szene so geschildert werden musste sehe ich als künstleriche Freiheit des Autors an. Was alltäglich in den Zeitungen geschildert wird ist oft nicht viel Gewaltfreier. Das Geschehen im TV ist schon wesentlich härter als das hier in den Romanen geschilderte. Schauen deshalb weniger Leute Krimis, Dokus und (wie meine bessere hälfte sagt) Assi-TV im Vormittagsprogramm?
hz3cdv
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von hz3cdv »

Nein, bei der Charakterisierung Perrys glaube ich nicht, dass Lebenserfahrung, Position usw. dazu führen sollte, dass nur noch zielgerichtet und auf das große Gesamtbild hin gehandelt werden sollte und dabei ethische und moralische Leitlinien eine untergeordnete Position einnehmen sollten. Zum einen halte ich das für keine gute Einstellung, wenn man sich nicht mehr von ethischen und moralischen Leitlinien beeinflussen lässt. Ich erwarte von einem positiven Helden, dass er so etwas wie einen moralischen Kompass hat und sich von ihm führen lässt. Und der Namensgeber de Serie muss so eine Person sein. Für die anderen Rollen gibt es andere Personen, z.B. Monkey.

Zum anderen, und das ist jetzt eine ganz moralfreie Interpretation: ein solcher Mensch, der über allem steht und jede moralische Leitlinie in den Hintergrund schieben kann, ist als Führungsperson ungeeignet. Und zwar deshalb, weil ihm niemand folgen würde, zumindest nicht außerhalb einer definierten militärischen Organisationsstruktur wie die der USO oder einer Raumflotte. Vereinfacht gesagt: dann könnte man auch einem Computer folgen - und das wird kein Mensch tun. Der Held Perry Rhodan ist aber nicht als Einzelgänger angelegt, der wie die Alten Ritter der Tiefe agiert (oder wie ein Atopischer Richter), sondern als Mensch im Kontext einer menschlichen Gesellschaft, innerhalb der er eine herausgehobene Stellung hat. Selbst Bostich braucht zur Absicherung seiner Position die Rituale und Leitplanken der arkonidischen Gesellschaft. Perry Rhodan muss erst recht für seine Ansichten und Vorhaben um die Unterstützung derer werben, die er für ihre Umsetzung braucht. Und das kann er nur, wenn er in irgendeiner Form noch einer der Ihren ist.
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Goshkan
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Goshkan »

Haywood Floyd hat geschrieben:o den Kopf desintegriert, dass der grüne Dampf nur so aufsteigt - das ist, genauso wie die ausführlich-genüsslich geschilderte Erdrosselung der Agentin, (sorry:) einfach billigstes Schundheft-Niveau und der PR-Serie unwürdig - und DAS hätten IMHO all' die Testleser, Lektoren, Redakteure merken und unterbinden sollen und müssen! :motz:

Solche expliziten Szenen (die für einen native speaker mit dem engl. 'explicit' verbundenen Konnotationen treffen es besser, als das deutsche Adjektiv - da weiß jeder, was gemeint ist...) sind es doch, die von böswilligen Kritikern dieser eigentlich als Gesamtwerk unvergleichlichen - wenn auch IMHO seit einigen Monaten leider zum Erbarmen strauchelnden und hinkenden - Saga bevorzugt zitiert werden, und sie dann (in diesem Fall leider zu Recht) von 'Groschenheft-Niveau' und 'Landser-im-Weltall' zu schwadronieren lassen. :(
:
Dein persönlicher Geschmack in allen Ehren, da wird dir niemand reinreden. Aber es gibt literarische Vorbilder für derlei Dramatik, und in meinen Augen hat Uwe diese Szenen eben nicht ausgewalzt und platt/blutrünstig beschrieben, sondern sich geschickt mit wenigen Bildern begnügt, die das innere Kino im Leser ankurbeln. Gerade die Szene mit der Kehle erinnert mich an GRRMs Oberyn, nur dass Martin deutlich deutlicher wird. Bei PR überrascht diese Dramatik stärker, da meist das Gute obsiegt - was ich hier auch erwartete, und vielleicht ist das dein Problem an der Szene. Uwe überrascht und schockiert, aber nicht auf Groschenheft-Splatter-Niveau, sondern ziemlich geschickt.
Katrone aus Überzeugung.
ParaMag
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von ParaMag »

hz3cdv hat geschrieben:Nein, bei der Charakterisierung Perrys glaube ich nicht, dass Lebenserfahrung, Position usw. dazu führen sollte, dass nur noch zielgerichtet und auf das große Gesamtbild hin gehandelt werden sollte und dabei ethische und moralische Leitlinien eine untergeordnete Position einnehmen sollten. Zum einen halte ich das für keine gute Einstellung, wenn man sich nicht mehr von ethischen und moralischen Leitlinien beeinflussen lässt. Ich erwarte von einem positiven Helden, dass er so etwas wie einen moralischen Kompass hat und sich von ihm führen lässt. Und der Namensgeber de Serie muss so eine Person sein. Für die anderen Rollen gibt es andere Personen, z.B. Monkey.

Zum anderen, und das ist jetzt eine ganz moralfreie Interpretation: ein solcher Mensch, der über allem steht und jede moralische Leitlinie in den Hintergrund schieben kann, ist als Führungsperson ungeeignet. Und zwar deshalb, weil ihm niemand folgen würde, zumindest nicht außerhalb einer definierten militärischen Organisationsstruktur wie die der USO oder einer Raumflotte. Vereinfacht gesagt: dann könnte man auch einem Computer folgen - und das wird kein Mensch tun. Der Held Perry Rhodan ist aber nicht als Einzelgänger angelegt, der wie die Alten Ritter der Tiefe agiert (oder wie ein Atopischer Richter), sondern als Mensch im Kontext einer menschlichen Gesellschaft, innerhalb der er eine herausgehobene Stellung hat. Selbst Bostich braucht zur Absicherung seiner Position die Rituale und Leitplanken der arkonidischen Gesellschaft. Perry Rhodan muss erst recht für seine Ansichten und Vorhaben um die Unterstützung derer werben, die er für ihre Umsetzung braucht. Und das kann er nur, wenn er in irgendeiner Form noch einer der Ihren ist.
Ich habe nicht von Moralfreiheit geschrieben. Jedes Wesen hat eine Moral/Ethik der es folgt. Nun die Einschränkung, ich weise nur darauf hin das in bestimmten Positionen und Situationen um der Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber gerecht zu werden auch mal 'unmoralisch' gehandelt werden muss.
Falls es als Bild besser zu verstehen ist. Wie würdest Du Dich in folgender Situation verhalten.
Eine Person die für Dich nicht zu erreichen ist (Dach vom Nachbarhaus) hat die Fernzündung einer Bombe in der Hand und will diese betätigen. Deren Auslösung bedeutet das Ende eines Hauses nebst Bewohnern. Du hast 'rein zufällig' eine Waffe und kannst 'zufällig' noch damit umgehen.
Was machst Du? Zum warten bis jemand kommt und Dir die Entscheidung abnimmt hast Du keine Zeit!
Wen das Thema Recht interressiert kann ich nur Ferdinand von Schirrach empfehlen. Ich hatte das Glück und konnte eine Lesung des Deutschen Strafverteidigers und Autors besuchen. Dort wurde ein ähnlicher Fall behandelt mit einem für mich und auch alle anderen Anwesenden doch überraschenden, letztendlich aber logischem Ergebniss.
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Skörld
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Skörld »

Woher der gute Monkey wusste, dass er auf Liemer die Drokartronik brauchen wird bleibt wohl auf ewig im Dunkeln :D

Der Paraausflug der Kerouten war anfangs etwas verwirrend, aber ganz nett zu lesen So ganz klar wurde mir nicht, woher der plötzliche Geistesblitz über die Anwesenheit der Tiu-Hinterlassenschaft kam. Genauso: wie können die Besatzungsmitglieder der RT ihre "Geister" herum schicken? Sollten die nicht eigentlich gleich doppelt eingefroren sein?

Die Agentenstory war nicht berühmt aber halbwegs nachvollziehbar. Hat halt grade so geklappt. Berenice war wohl nicht die Top-Agentin aus der 1. Reihe, sondern eher Beobachterin/Schläferin. Vom "Strahler" hatte ich eigentlich eher einen Kunstschützen oder so was erwartet. Naja, er konnte besonders kunstvoll Mutanten schlafen legen... :o)

Der Gag des Hefts kam am Ende - gleich 2x:

Monkey vs. VM: VM: "Warum hast du nicht einfach gefragt?" Monkey denkt: Öhmm, ja warum hab ich Depp nicht gefragt?? "Vielleicht mag ich dich einfach nicht fragen?"

Bostich: "Jaaaa, die Jaj hauen alle ab, weil der Weltenbrand kommt. Aber ich schmeiß mal eben die kräftigsten Knaller die ich hab auf den Zeitriss, den ich nicht verstehe. Das wird sicher lustig"
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von wepe »

Goshkan hat geschrieben:
Haywood Floyd hat geschrieben:o den Kopf desintegriert, dass der grüne Dampf nur so aufsteigt - das ist, genauso wie die ausführlich-genüsslich geschilderte Erdrosselung der Agentin, (sorry:) einfach billigstes Schundheft-Niveau und der PR-Serie unwürdig - und DAS hätten IMHO all' die Testleser, Lektoren, Redakteure merken und unterbinden sollen und müssen! :motz:

Solche expliziten Szenen (die für einen native speaker mit dem engl. 'explicit' verbundenen Konnotationen treffen es besser, als das deutsche Adjektiv - da weiß jeder, was gemeint ist...) sind es doch, die von böswilligen Kritikern dieser eigentlich als Gesamtwerk unvergleichlichen - wenn auch IMHO seit einigen Monaten leider zum Erbarmen strauchelnden und hinkenden - Saga bevorzugt zitiert werden, und sie dann (in diesem Fall leider zu Recht) von 'Groschenheft-Niveau' und 'Landser-im-Weltall' zu schwadronieren lassen. :(
:
Dein persönlicher Geschmack in allen Ehren, da wird dir niemand reinreden. Aber es gibt literarische Vorbilder für derlei Dramatik, und in meinen Augen hat Uwe diese Szenen eben nicht ausgewalzt und platt/blutrünstig beschrieben, sondern sich geschickt mit wenigen Bildern begnügt, die das innere Kino im Leser ankurbeln. Gerade die Szene mit der Kehle erinnert mich an GRRMs Oberyn, nur dass Martin deutlich deutlicher wird. Bei PR überrascht diese Dramatik stärker, da meist das Gute obsiegt - was ich hier auch erwartete, und vielleicht ist das dein Problem an der Szene. Uwe überrascht und schockiert, aber nicht auf Groschenheft-Splatter-Niveau, sondern ziemlich geschickt.
Es gäbe auch noch eine PR-immenante Erklärung: Bereits in den ersten Luna-Abenteuern nach 2700 wurde ein Widerstandskämpfer von eine Explosion zerrisen und dann haben die Onryonen den blutigen Kopf an ein Gerät angeschlossen, um den Zerfetzten zum Sprechen zu bringen. Erinnert Ihr euch an diese appetitliche Story?
Aus der Erfahrung heraus hätte Monkey viel Grund, den Kopf des Agenten so zu verdampfen - immerhin sind Tefroder und Onryonen gegenseitig kooperativ.

Generell haben solche Schilderungen aber bereits mit dem Handlungsstrang der Sayporaner zugenommen, nicht erst mit auf den Boden platschenden Innereien - aber denkt auch mal weiter zurück an die Dualen, da hatte HuHae ebenfalls mit einem Roman eine heftige Diskussion ausgelöst. Die "Splatter/Horrorelemente" werden einfach derzeit öfter und drastischer eingesetzt als früher, warum auch immer.
... vielleicht gilt das als moderneres oder cooleres Leserangebot, vielleicht ist es nur eine Vorliebe der aktuellen Exposefabrik? Mich spricht es nicht an.
"Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."
Hans-Georg Gadamer (1900-2002)
heppen shemir
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von heppen shemir »

Skörld hat geschrieben: Der Paraausflug der Kerouten war anfangs etwas verwirrend, aber ganz nett zu lesen So ganz klar wurde mir nicht, woher der plötzliche Geistesblitz über die Anwesenheit der Tiu-Hinterlassenschaft kam.
die haben auf ihrem para ausflug in der kabine des schiffskochs ein entsprechendes warnzettelchen gefunden ein, denn der hatte als einziges besatzungsmitglied tatsächlich vorm einfrieren mitgedacht.

um sich ein bissl aufzuspielen, haben die keruoten das dann als "erfolg" ihrer paragaben verkauft.

( sowas konnten zwar nicht mal die alten keruoten, warum das also folge generationen können sollten, die seit 100.000 jahren weder tiuphoren noch indoktrinatoren gesehen haben, und das noch durch hyperfrost hindurch... ??? egal, das weiss der monkey ja nicht, da muss man nur selbstbewusst genug flunkern :st: )
hz3cdv
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von hz3cdv »

ParaMag hat geschrieben:
hz3cdv hat geschrieben:Nein, bei der Charakterisierung Perrys glaube ich nicht, dass Lebenserfahrung, Position usw. dazu führen sollte, dass nur noch zielgerichtet und auf das große Gesamtbild hin gehandelt werden sollte und dabei ethische und moralische Leitlinien eine untergeordnete Position einnehmen sollten. Zum einen halte ich das für keine gute Einstellung, wenn man sich nicht mehr von ethischen und moralischen Leitlinien beeinflussen lässt. Ich erwarte von einem positiven Helden, dass er so etwas wie einen moralischen Kompass hat und sich von ihm führen lässt. Und der Namensgeber de Serie muss so eine Person sein. Für die anderen Rollen gibt es andere Personen, z.B. Monkey.

Zum anderen, und das ist jetzt eine ganz moralfreie Interpretation: ein solcher Mensch, der über allem steht und jede moralische Leitlinie in den Hintergrund schieben kann, ist als Führungsperson ungeeignet. Und zwar deshalb, weil ihm niemand folgen würde, zumindest nicht außerhalb einer definierten militärischen Organisationsstruktur wie die der USO oder einer Raumflotte. Vereinfacht gesagt: dann könnte man auch einem Computer folgen - und das wird kein Mensch tun. Der Held Perry Rhodan ist aber nicht als Einzelgänger angelegt, der wie die Alten Ritter der Tiefe agiert (oder wie ein Atopischer Richter), sondern als Mensch im Kontext einer menschlichen Gesellschaft, innerhalb der er eine herausgehobene Stellung hat. Selbst Bostich braucht zur Absicherung seiner Position die Rituale und Leitplanken der arkonidischen Gesellschaft. Perry Rhodan muss erst recht für seine Ansichten und Vorhaben um die Unterstützung derer werben, die er für ihre Umsetzung braucht. Und das kann er nur, wenn er in irgendeiner Form noch einer der Ihren ist.
Ich habe nicht von Moralfreiheit geschrieben. Jedes Wesen hat eine Moral/Ethik der es folgt. Nun die Einschränkung, ich weise nur darauf hin das in bestimmten Positionen und Situationen um der Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber gerecht zu werden auch mal 'unmoralisch' gehandelt werden muss.
Falls es als Bild besser zu verstehen ist. Wie würdest Du Dich in folgender Situation verhalten.
Eine Person die für Dich nicht zu erreichen ist (Dach vom Nachbarhaus) hat die Fernzündung einer Bombe in der Hand und will diese betätigen. Deren Auslösung bedeutet das Ende eines Hauses nebst Bewohnern. Du hast 'rein zufällig' eine Waffe und kannst 'zufällig' noch damit umgehen.
Was machst Du? Zum warten bis jemand kommt und Dir die Entscheidung abnimmt hast Du keine Zeit!
Wen das Thema Recht interressiert kann ich nur Ferdinand von Schirrach empfehlen. Ich hatte das Glück und konnte eine Lesung des Deutschen Strafverteidigers und Autors besuchen. Dort wurde ein ähnlicher Fall behandelt mit einem für mich und auch alle anderen Anwesenden doch überraschenden, letztendlich aber logischem Ergebniss.
Das ist jetzt eine Sitiation, in die jeder Polizist kommen kann und nicht nur Perry Rhodan. Daher würde Perry Rhodan hier, wie die meisten Menschen wohl auch, schießen. Aber damit blickt er nicht von einer höheren Perspektive auf die Situation, sondern aus einer ganz normal menschlichen Perspektive. Wenn er von einer höheren Perspektive auf alle Situationen schauen würde, dann wäre er kein Mensch mehr, sondern etwas anderes, etwas zwischen Mensch und SI.
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von PointOF »

Elena hat geschrieben:Kann mich jetzt nicht daran erinnern, dass der Tod des Mannes, den Gucky hat sterben lassen, angeordnet war.

Aber okay, juristisch kann man es vielleicht besser unter Totschlag subsummieren, wobei staatlich angeordnete Tötungen einen besonderen Status haben - juristisch gesehen! Moralisch auch?
Die Situation damals, und das war 1962!!! in einem völlig anderem Zeitgeist als heute, mit heutigen Massstäben zu beurteilen ist falsch.
Der Ara der damals gestorben ist war ein Millionenfacher bestialischer Mörder, der damals so oder so die Todesstrafe erhalten hätte.
Für den Leser dieser Zeit war die Handlung Guckys moralisch gerecht. Ihn leben zu lassen ungerecht.
In diesem Zusammenhang wurde er damals glaube ich sogar als der *menschlichste* aller Terraner bezeichnet.
Nur die Justiz sieht das anders herum
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von ParaMag »

hz3cdv hat geschrieben:
.....

Das ist jetzt eine Sitiation, in die jeder Polizist kommen kann und nicht nur Perry Rhodan. Daher würde Perry Rhodan hier, wie die meisten Menschen wohl auch, schießen. Aber damit blickt er nicht von einer höheren Perspektive auf die Situation, sondern aus einer ganz normal menschlichen Perspektive. Wenn er von einer höheren Perspektive auf alle Situationen schauen würde, dann wäre er kein Mensch mehr, sondern etwas anderes, etwas zwischen Mensch und SI.
Und würdest in Deutschland von jedem Gericht verurteilt werden, da Du nicht wissen kannst ob Zünder oder Bombe überhaupt funktionieren. (Zugegeben die Frage war nicht ganz fair)
Es kann der friedlichste nicht in Ruhe leben, wenn der böse Nachbar.... Dazu brauche ich keine höhere Sichtweise. Es ist immer Situations/Umstandsbedingt wie man handelt. Es ist wichtiger das die Grundtendenz/Handlungsweise stimmt. Ich habe hier schon mal irgendwo geschrieben, meiner Ansicht nach gibt kein weiß/schwarz sondern nur ein helles oder dunkles grau. Es gibt kein nur gutes oder nur schlechtes.
Es ist eine zu einfache Sichtweise auf die Welt nur schwarz/weiß zu sehen, dazu ist alles zu komplex.
hz3cdv
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von hz3cdv »

Ich schätze mal: wie ein Urteil in Deutschland ausfällt, hängt stark von der Qualität des Verteidigers ab. Aus so einer Situation kann man problemlos eine Notwehr-Situation machen. Es gab meines Wissens schon einen Freispruch für ein Mitglied einer Rockergang, das einen Polizisten, der dabei war in sein Haus einzudringen, erschossen hat, weil er in dem Glauben war, er bekäme Besuch von einem Mitglied einer feindlichen Gang.
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Raktajino
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Raktajino »

Oh. Da fallen wir aber hinter Standards zurück. :D
DS9, Das Gefecht, wo wir doch gelernt haben, dass die Sternenflotte sich erst vom Ziel überzeugt und dann schießt. Auch wenn sie Gefahr läuft, in Nachteil zu geraten.
:)
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PointOF
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von PointOF »

ParaMag hat geschrieben:
hz3cdv hat geschrieben:
.....

Das ist jetzt eine Sitiation, in die jeder Polizist kommen kann und nicht nur Perry Rhodan. Daher würde Perry Rhodan hier, wie die meisten Menschen wohl auch, schießen. Aber damit blickt er nicht von einer höheren Perspektive auf die Situation, sondern aus einer ganz normal menschlichen Perspektive. Wenn er von einer höheren Perspektive auf alle Situationen schauen würde, dann wäre er kein Mensch mehr, sondern etwas anderes, etwas zwischen Mensch und SI.
Und würdest in Deutschland von jedem Gericht verurteilt werden, da Du nicht wissen kannst ob Zünder oder Bombe überhaupt funktionieren. (Zugegeben die Frage war nicht ganz fair)
Es kann der friedlichste nicht in Ruhe leben, wenn der böse Nachbar.... Dazu brauche ich keine höhere Sichtweise. Es ist immer Situations/Umstandsbedingt wie man handelt. Es ist wichtiger das die Grundtendenz/Handlungsweise stimmt. Ich habe hier schon mal irgendwo geschrieben, meiner Ansicht nach gibt kein weiß/schwarz sondern nur ein helles oder dunkles grau. Es gibt kein nur gutes oder nur schlechtes.
Es ist eine zu einfache Sichtweise auf die Welt nur schwarz/weiß zu sehen, dazu ist alles zu komplex.
Vor allem gilt das was du da schreibt Weltweit fast ausschließlich für Deutschland....
In den USA zb gibts für die Situation Freispruch.
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von nanograinger »

Nach meinem Geschmack ein durchschnittlicher Romane von Uwe Anton. Gut gefallen hat mir die Schilderung der keroutischen "Haubentaucher" und die Überraschung in der Mitte des Romans, als sich die ganze Story um die Drokartronik als Falle der USO entpuppt. Dass UA immer mal wieder erotische Akzente setzt, kann ich akzeptieren, auch wenn ich das im Zusammenhang mit der Story als unpassend empfand.

Die zweite Hälfte des Romans konnte aber leider nicht an den guten Beginn anknüpfen. Okay, der "Strahler" mag nicht das Para-Potential haben, selbst den Hyperfrost zu durchdringen. Aber kennt man denn das Para-Potential der zwei Tefroder-Mutanten im Vergleich? Zumindest der Nahdistanz-Teleporter scheint eher schwächlich. Warum holt man sich nicht eine Gruppe Antis, die bekanntlich sehr starke Parablöcke bilden können?

Dass die Intuition von Faiersal Schwankungen unterworfen ist, insbesondere bei Personen mit denen man das Bett geteilt hat, kann ich ja akzeptieren. Dass er einfach aus der Ankunft der Tefroder-Mutanten einen Geistesblitz hat, mag ja okay sein, aber besser wäre es, wenn man sich als Autor die Mühe gemacht hätte, das mit etwas mehr Fakten zu plausibilieren (gilt auch für die Erkenntnis der Kerouten, dass die RT von tiuphorischen Indoktrinatoren befallen ist). Er hätte bspw. die Einrichtung entdecken können, mit der Berenice ihn abhört, das hätte dann natürlich zu ihrer Konfrontation geführt.

Was diese Konfrontation angeht: Ich verstehe nicht, warum Berenice ihn töten möchte/soll. Natürlich darf sie ihn nicht laufen lassen, aber warum töten? Ist das jetzt der übliche Umgang unter Geheimdienstlern? Umgekehrt gilt das genauso, für Faiersal wäre es cleverer gewesen, sich so kurz wie möglich mit ihr aufzuhalten, er will ja den tefrodischen Gesandten warnen.

Die "Rache" Monkeys ist genauso unmotiviert. Er kann keineswegs wissen, dass Berenice nicht einfach bewusslos irgendwo liegt, oder einfach nur in einem Zimmer ohne Kommunikation eingesperrt ist. In dieser Informationslage die Flucht kurz anzuhalten, nur um Faiersal den Kopf wegzublasen: Sinnlos und geschmacklos. Ich kann das nur dem Autoren/Expokratenwunsch zuschreiben, Monkey als besonders brutal (und emotional unkontrolliert) darzustellen. Ich glaube inzwischen auch, dass er den Zyklus nicht überleben wird.

Schließlich finde ich die problemlose Einigung mit VM unplausibel. Ich kann nicht glauben, dass VM seine Einwilligung zum Einsatz der Mutanten ohne Gegenleistung geben würde. Man erinnere sich an Bostich, der in ähnlicher Situtation einen ZAC für sich erwirkt hat. Zumindest hätte eine Bemerkung der Art, "die Rechnung dafür wird Ihnen zugestellt" kommen müssen.

Noch ein Wort zu Diskussion "Brutale Darstellungen in PR": Das ist ja ein wiederkehrendes Thema, das offensichtlich von persönlichem Geschmack dominiert ist. Ich finde aber, dass dieser Roman keinen besonderen Anlass dazu lieferte. Haywood schrieb, dass er selbst gerade Iain Banks liest und beschreibt das als "HD-SF". Ich kenne nur einen Roman von Iain Banks ("Consider Phlebas"), und der war in jeder Hinsicht härter und expliziter als alles, was UA in diesem Roman schrieb. Ich glaube, hier wird von manchen Foristen mit zweierlei Maß gemessen.

Übrigens Haywood: Die Diskussion zur Teslym-Bombe in PR 2796 "Ultima Margo" war genau gleich wie hier von UA zusammengefasst. Da wurde nichts "nachgeschoben".
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von ParaMag »

@PointOf

Richtig, solches Recht gibt es fast nur in Deutschland. Es hat aber auch gewisse historische Hintergründe.
Du schreibst in den USA gibt es Freispruch, auch richtig. Aber die USA sind auch fast das einzige Land in dem die Polozei ungestraft ganze Magazine in wehrlose Farbige ballern darf. So genug OT.

Zum Roman, er hat gewiss seine schwächen. Doch er hebt sich von sehr vielen vorherigen des Zyklus ab. Das einzige was mir so aufgefallen ist sind die neuen USO Transmitter. Deren Größe abhängig ist von der Reichweite 5m=5 LJ 25m=25 LJ usw. nach alter Terranersitte Beutegut von den Akonen und 'wesentlich' verbessert.
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Mr Frost »

Geniales Titelbild! DAS machte schon mal einen guten Eindruck.
Was einem dann im Inhalt geboten wird, ist ein weiteres (seufz) Agenten-USO-Abenteuerchen.

Nun ja, anstelle einer Rettung der RAS TSCHUBAI über viel zu viele Bände hinweg, hätte ich mir lieber mehr Schritt-für-Schritt-Aufklärungen diverser Fragen aus der Gesamt-Atopenstory gewünscht. Aber geschenkt. Was ich mir wünsche, weicht schon länger ab. Lassen wir es dabei.
Daß aus meiner Sicht die Befreiung der RAS TSCHUBAI aber auch objektiv zu viel Raum einnimmt, ist davon unberührt. Aber genau wie vor Band 2800 zieht sich die Handlung nun wieder sehr in die Länge.

Ob diese Mutantenentführung wirklich Sinn macht oder man Vetris Molaud hätte vorab nicht ernsthaft fragen können, da sich die Konstanten in den Positionen ohnehin zu verschieben scheinen, ist eine andere Sache.
Die Erlebnisse der jungen Kerouten im "Paraland", die das, was sie erleben, vielleicht "praktisch" verstehen, aber sicher nicht "theoretisch" (im Gegensatz zum Text auf Seite 12, der das Gegenteil behauptet) waren in diesem Zusammenhang ohnehin nur Füllmaterial, das eigentlich keine weitere Substanz für den Handlungsfortschritt hatte.

Die Ankündigung von Bostich, den Zeitriss nun mit Teslym-und Shiva-Bomben traktieren zu wollen, läßt mich schon jetzt den Kopf schütteln. So dumm und dämlich sollte auch Bostich nicht sein. "Fight fire with fire"- ok. Aber hier würde an einem unerklärlichen Zeitphänomen gezündelt. Viel zu gefährlich. Und die dyschrone Drift (-was immer sie ist-), sollte Warnung genug sein.
Und ich begreife immer noch nicht, warum die Tiuphoren eine solch schlimme Gefahr darstellen sollen. Dies bleibt für mich unglaubwürdig. Schlimmer als die Horden von Garbesch oder die Terminale Kolonne können sie eigentlich nicht sein.

Fazit zum Roman: Ganz ok, wenn man Agentenromane mag. Kein Highlight, aber "ok". Aber ich bin sicher, daß man diesen Roman nicht gelesen haben muss. Denn zur eigentlichen Rettung der RAS TSCHUBAI geht´s erst im Folgeband in die nächste Runde.
Zu den ominösen Bauchnabel-/ Unterleib-Kuriositäten schweige ich lieber.

Hier noch ein Zitat an die Expokraten, von dem ich ab Band 2850 HOFFE, daß es sich als wirklich falsch erweisen wird (und hier natürlich bewußt und spaßhaft aus dem Zusammmenhang gerissen wurde): "Wir haben sinnvoll gewartet, doch der Sinn hat sich nicht eingestellt." (S.60). ^_^

Hoffen wir also auf Band 2850!

Gesamtwertung: 3/3/4.
Zuletzt geändert von Mr Frost am 20. März 2016, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Skörld »

@brutale Darstellung...
mich wundert, dass noch keiner die beiläufige Erwähnung von Folter angesprochen hat :o)
Die 2 Tefroder werden in einen Parapanzer gesperrt, der keinerlei Bewegungsspielraum lässt, undurchsichtig ist und Sprechverbindung haben sie auch keine.
Sensorische Deprivation soll recht schnell gaga im Kopf machen...

Nach ein paar Tagen hätten die 2 auch ohne Befehl vom Chef mitgemacht, egal wobei, nur um aus dem Panzer raus zu dürfen. :unsure:
Zuletzt geändert von Skörld am 20. März 2016, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spoiler 2848: Der Paraschock, von Uwe Anton

Beitrag von Mr Frost »

nanograinger hat geschrieben:(...)
Was diese Konfrontation angeht: Ich verstehe nicht, warum Berenice ihn töten möchte/soll. Natürlich darf sie ihn nicht laufen lassen, aber warum töten? Ist das jetzt der übliche Umgang unter Geheimdienstlern? Umgekehrt gilt das genauso, für Faiersal wäre es cleverer gewesen, sich so kurz wie möglich mit ihr aufzuhalten, er will ja den tefrodischen Gesandten warnen.

Die "Rache" Monkeys ist genauso unmotiviert. Er kann keineswegs wissen, dass Berenice nicht einfach bewusslos irgendwo liegt, oder einfach nur in einem Zimmer ohne Kommunikation eingesperrt ist. In dieser Informationslage die Flucht kurz anzuhalten, nur um Faiersal den Kopf wegzublasen: Sinnlos und geschmacklos. Ich kann das nur dem Autoren/Expokratenwunsch zuschreiben, Monkey als besonders brutal (und emotional unkontrolliert) darzustellen. (...)
Sehr gute Analyse, sehr gute Fragen!
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