AARN MUNRO hat geschrieben:@Nanograinger: ..ein bißchen Extrapolation ist ja möglich...immerhin sind 3000 Jahre vergangen seit heute...mit dem SQUID meinte ich nur die Analogie...eine Art Rauschunterdrückung der normalen Umgebung,also superempfindlich, so dass kleinste feine Unterschiede in der Temperatur über Fernmessfühler geortet werden können...mit großer Reichweite...so etwas sollte es in 3000 Jahren ruhig geben können, ...
(Fast) alles, was du hier anführst, gilt wunderbar für den Leerraum, aber nicht auf Planeten, Raumschiffen oder allgemein in materiellen Medien.
Natürlich können wir heute schon den kosmischen Mikrowellenhintergrund
auf 10-6 delta T/T messen. Aber das gleiche Gerät in einem heutigen Schiff (auf dem Wasser) wird dir gar nichts nützen, um herauszufinden, ob sich in einem Raum hinter einer Metallwand 8 Leute befinden, oder ein Computer mit 600 Watt Abwärmeleistung.
Natürlich könnte man zuerst eine Vergleichsmessung vornehmen, dann 8 Leute in den Raum reinschicken, und würde evtl. eine minimale Erwärmung der Wand feststellen. Aber wenn du keine Vergleichsmessung hast, nützt dir das gar nichts. Und bei einem Blindtest würde dir die Messung wieder nicht sagen, ob tatsächlich 8 Leute drin sind, oder nur ein technisches Gerät sich eingeschaltet hat, dass die nötige Abwärme erzeugt. Und auch eine bessere Empfindlichkeit würde dir nicht helfen. Solange man nicht direkt die Infrarotstrahlung der wärmeren Leute orten kann, weil eine Wand dazwischen ist, ist hier praktisch nichts zu machen.
Es kommt hier das allgemeine Prinzip der Abschirmung von Quellen durch die zwischen Quelle und Detektor befindlichen Medien/Materialien zur Anwendung. Das kennt jeder aus dem Alltag: Keiner kann durch eine Wand in den nächsten Raum seiner Wohnung schauen, weil die Wand Licht nicht durchlässt. Und du wirst durch Anschauen der Wand nicht feststellen können, ob im Nebenraum die Blumenvase steht oder liegt, oder von deinem Partner in die Küche getragen wurde.
Im Perryversum wird dieses Prinzip (wie viele andere) mal angewandt, mal ignoriert. Gucky kann in einer großen Ansammlung von Menschen einen einzelnen Menschen nicht sofort finden. Raumschiffe ziehen sich in die Sonnenkorona zurück, um sich zu verstecken. Im vorliegenden Roman wird vermutet, dass die Tius genau dies machen, weil die 400+ Sterngewerke Perry und Co zuwenig vorkommen. Das Prinzip ist den Autoren also wohlbekannt, nur bei der Anwendung wird manchmal geschludert, wie gesagt, meist aus dramaturgischen Gründen.
AARN MUNRO hat geschrieben:
...dann lag der Autorenfehler eben nur bei der Anwendung des Begriffes "Wärmestrahlung"...hätte er" Gehirnwellen" gesagt, wäre alles okay...
Du meinst damit Messung der "Gehirnwellen" durch Individualtaster oder sogar das Zuckerman -Spektrum? Wie nahe muss man an die Leute rankommen, um das zu messen? Die uns bekannten "Gehirnwellen" (Hirnströme), die in einem EEG gemessen werden, wird man durch eine Metallwand auch nie messen können, aus den gleichen Gründen wie oben angeführt.