ich traue mich jetzt endlich und werde in diesem Thread ein paar meiner Geschichten, die schon teilweise sehr lange in meiner Schublade ruhten veröffentlichen (wobei ich sie überarbeitet und angepasst habe). Es sind jedoch keine Fan-Fiction Sachen. Vielleicht kommt es ja noch (arbeite schon länger an einer Perry Story).
Hier die Story "Wasser"
Spoiler:
Es ist ein heißer, schwüler Tag. Die Menschen gehen ihrer Arbeit nach, und fühlen sich dabei nicht wohl, denn die Hitze ist unerträglich. Die täglichen Wasserrationen sind vergangene Woche wieder reduziert worden, die Lebensmittel die Woche davor. Die Leute murren aber nicht, denn den Grund werden wir gleich erfahren.
Ein Junge von etwa 12 Jahren geht die Straße entlang zu seiner Wasserausgabestelle, der er zugeteilt wurde. Seitlich von ihm ragen die dunklen Fassaden der Wolkenkratzer in die Höhe. Stählerne Kolosse, die alles unter sich begraben wollen. So hat es zu mindestens den Anschein, denn den Himmel kann man auf der untersten Straßenebene nicht mehr sehen. Wir wissen ja noch alle, wie es vor der Straßenreform unserer Regierung war.
Die Straßen wurden immer voller; die Luft noch mehr durch Abgase verpestet. Der Straßenverkehr nahm zu, genauso wie die Verkehrstoten. Nur Letztere stiegen über proportional an. Rund 10.000 Menschen kamen alleine in unserer Stadt, damals noch New York genannt, im Jahre 2060, bzw. das Jahr 5 VOR MURRAY, ums Leben. Die Polizei hatte keine Kontrolle mehr. Von Verkehrsregelung konnte bald keine Rede mehr sein.
Das ist ja heute auch nicht anders, aber auf vier Straßenebenen. Die Straßen in den Großstädten wurden vor 20 Jahren durch die ROYAL MURRAY ROOVER STREET COMPANY, einer Tochterfirma der ROYAL STEEL MINE, die wiederum der ROYAL LTD. gehört, deren Präsident - rein zufällig natürlich - der Bruder unseres Monarchen ist, gebaut. So bleiben wenigstens unsere Steuergelder in der Familie. Aber das wissen wir ja als gute Bürger unseres Staates alles, nicht war? Lang lebe unser Monarch Murray I., von Gottes Gnaden.
Aber zurück zu dem Jungen. Sie müssen einem alten Mann wie mir schon verzeihen. Ich habe soviel erlebt, daß ich ganz gerne mal vom Thema abschweife. Mit 75 Jahren werden Sie nicht anders sein; bewusst oder unbewusst. Glauben Sie mir.
Also der Junge kommt zu der Wasserausgabe und reiht sich in die Schlange ein. Er wartet geduldig bis er an der Reihe ist, bekommt aber keinen Tropfen, da er schon gestern seine heutige Ration vorab erhalten habe.
"Nun hören Sie mal. Das stimmt überhaupt nicht. Ich habe gestern gar nichts erhalten. Ich war ja nicht mal da."
"Ich weiß genau, wem ich gestern Wasser gegeben habe und wem nicht. Schließlich führe ich ja genau Buch. Und nun verschwinde wieder, die Erwachsenen warten schon. Du bist nicht der Einzige hier!"
"Ja, Ja. Ich habe alleine schon fünf aus Deiner Familie gesehen, und weitere waren wohl schon da. Mein Großvater sagt immer, dass Ihr alle korrupt seit. Meine Ration hat bestimmt Deine Schwester gekriegt, oder? Das ist bei Euch Regierungsleuten doch immer das Gleiche."
"Mein Junge. Was Du da aufstellst, sind bodenlose Unterstellungen. Ich bevorzuge keinen, nicht mal meine Familie. Ist das klar?"
Die Frage unterstreicht der Beamte noch mit erhobener Faust.
Der Junge hat vieles von seinem Großvater gelernt. Er lässt sich nicht einschüchtern.
"Du kannst mir keine Angst machen. Ich bin schon mehr geschlagen worden, als ein alter Teppich. Es ist aber doch war, was ich sage."
Die Leute werden schon unruhig. Der Kleine redet sich um Kopf und Kragen. Nervös schauen sie sich um. Aber noch ist keine Polizei zu sehen. Und so hoffen sie, dass der Junge doch noch die Kurve kriegt.
"Es reicht. Ich werde mich nicht mehr länger mit Dir befassen. Der Nächste bitte. Ich werde Dir nichts geben. Und nun verschwinde, ehe ich böse werde."
Der Junge zeigt sich in keinster Weise beeindruckt. Nun, eigentlich ist die nun folgende Situation nur aus seiner Starrköpfigkeit, die er auch von seinem Großvater übernommen hat, entstanden.
Der kleine Staatsbürger lässt sich nicht ab wimmeln und so kommt es zu einem handfesten Streit mit der Folge, dass doch noch die Polizei mit schweren Gleitern kommt. Der Junge flieht mit Tränen in den Augen, doch die Beamten sind schneller: drei Schüsse treffen den Körper, und der Junge spürt nicht einmal mehr, wie sein Kopf auf das Pflaster der Straße knallt - und auch das Lachen des Mannes an der Abgabestelle hört er nicht mehr.
Mein Enkel hat eigentlich einen besseren Tod verdient.
Ein Junge von etwa 12 Jahren geht die Straße entlang zu seiner Wasserausgabestelle, der er zugeteilt wurde. Seitlich von ihm ragen die dunklen Fassaden der Wolkenkratzer in die Höhe. Stählerne Kolosse, die alles unter sich begraben wollen. So hat es zu mindestens den Anschein, denn den Himmel kann man auf der untersten Straßenebene nicht mehr sehen. Wir wissen ja noch alle, wie es vor der Straßenreform unserer Regierung war.
Die Straßen wurden immer voller; die Luft noch mehr durch Abgase verpestet. Der Straßenverkehr nahm zu, genauso wie die Verkehrstoten. Nur Letztere stiegen über proportional an. Rund 10.000 Menschen kamen alleine in unserer Stadt, damals noch New York genannt, im Jahre 2060, bzw. das Jahr 5 VOR MURRAY, ums Leben. Die Polizei hatte keine Kontrolle mehr. Von Verkehrsregelung konnte bald keine Rede mehr sein.
Das ist ja heute auch nicht anders, aber auf vier Straßenebenen. Die Straßen in den Großstädten wurden vor 20 Jahren durch die ROYAL MURRAY ROOVER STREET COMPANY, einer Tochterfirma der ROYAL STEEL MINE, die wiederum der ROYAL LTD. gehört, deren Präsident - rein zufällig natürlich - der Bruder unseres Monarchen ist, gebaut. So bleiben wenigstens unsere Steuergelder in der Familie. Aber das wissen wir ja als gute Bürger unseres Staates alles, nicht war? Lang lebe unser Monarch Murray I., von Gottes Gnaden.
Aber zurück zu dem Jungen. Sie müssen einem alten Mann wie mir schon verzeihen. Ich habe soviel erlebt, daß ich ganz gerne mal vom Thema abschweife. Mit 75 Jahren werden Sie nicht anders sein; bewusst oder unbewusst. Glauben Sie mir.
Also der Junge kommt zu der Wasserausgabe und reiht sich in die Schlange ein. Er wartet geduldig bis er an der Reihe ist, bekommt aber keinen Tropfen, da er schon gestern seine heutige Ration vorab erhalten habe.
"Nun hören Sie mal. Das stimmt überhaupt nicht. Ich habe gestern gar nichts erhalten. Ich war ja nicht mal da."
"Ich weiß genau, wem ich gestern Wasser gegeben habe und wem nicht. Schließlich führe ich ja genau Buch. Und nun verschwinde wieder, die Erwachsenen warten schon. Du bist nicht der Einzige hier!"
"Ja, Ja. Ich habe alleine schon fünf aus Deiner Familie gesehen, und weitere waren wohl schon da. Mein Großvater sagt immer, dass Ihr alle korrupt seit. Meine Ration hat bestimmt Deine Schwester gekriegt, oder? Das ist bei Euch Regierungsleuten doch immer das Gleiche."
"Mein Junge. Was Du da aufstellst, sind bodenlose Unterstellungen. Ich bevorzuge keinen, nicht mal meine Familie. Ist das klar?"
Die Frage unterstreicht der Beamte noch mit erhobener Faust.
Der Junge hat vieles von seinem Großvater gelernt. Er lässt sich nicht einschüchtern.
"Du kannst mir keine Angst machen. Ich bin schon mehr geschlagen worden, als ein alter Teppich. Es ist aber doch war, was ich sage."
Die Leute werden schon unruhig. Der Kleine redet sich um Kopf und Kragen. Nervös schauen sie sich um. Aber noch ist keine Polizei zu sehen. Und so hoffen sie, dass der Junge doch noch die Kurve kriegt.
"Es reicht. Ich werde mich nicht mehr länger mit Dir befassen. Der Nächste bitte. Ich werde Dir nichts geben. Und nun verschwinde, ehe ich böse werde."
Der Junge zeigt sich in keinster Weise beeindruckt. Nun, eigentlich ist die nun folgende Situation nur aus seiner Starrköpfigkeit, die er auch von seinem Großvater übernommen hat, entstanden.
Der kleine Staatsbürger lässt sich nicht ab wimmeln und so kommt es zu einem handfesten Streit mit der Folge, dass doch noch die Polizei mit schweren Gleitern kommt. Der Junge flieht mit Tränen in den Augen, doch die Beamten sind schneller: drei Schüsse treffen den Körper, und der Junge spürt nicht einmal mehr, wie sein Kopf auf das Pflaster der Straße knallt - und auch das Lachen des Mannes an der Abgabestelle hört er nicht mehr.
Mein Enkel hat eigentlich einen besseren Tod verdient.