Klaus N. Frick hat geschrieben:AARN MUNRO hat geschrieben:
Antwort mit meiner Meinung: Ja, das wird in den Schreibschulen so gelehrt als Anfangseinstieg, um den Leser zu fesseln, dann kann aber etwas später völlig umgekrempelt werden, was auch meist geschieht. Da niemand völlig im leeren Raum agiert, kann MSs Anfang lt. Alexandra eine Kopie von PP von KNF (Uff, diese Aküs!
) mit Absich als Anspielunt sein, aber worauf ich hinaus will, ist, dass auch KNF ja duch den Heftroman "gefärbt" ist (dessen Schreibe er ja auch u.a. in Wolfenbüttel lehrt...), und sicher die geforderte Heftroman-Schreibe auch in seinen Stil auch in den PP einging...
Also ...
Das müsste jetzt wo anders, weil es mit dem Roman ja nichts zu tun hat – da ich aber direkt angesprochen werde, reagiere ich auch direkt.
1. Ich bin sicher, dass Michelle Stern garantiert nicht meinen Roman kopiert hat. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie den auch nie gelesen hat. (Ist ja nicht so ihr Ding, denke ich.)
2. Mir wäre neu, dass wir in Wolfenbüttel die Heftroman-Schreibe »lehren«. Da würde sich Dr. Olaf Kutzmutz als Literarischer Leiter sicher dagegen verwehren. Das ist ... ähm ... ehrlich gesagt, nicht sehr schlüssig.
3. Mein Roman hat mit Heftroman-Stil auch nichts zu tun, weder im Positiven noch im Negativen.
4. Generell hat PERRY RHODAN mit klassischem Heftroman wenig zu tun. Man vergleiche einfach mal spaßeshalber die aktuellen Werke etwa von Wim Vandemaan und Leo Lukas mit »John Sinclair« oder »Jerry Cotton«, um mal jeweils zwei Beispiele zu nennen.
Äh - sorry, ich habe das jetzt erst gelesen.
Wo fange ich an?
Also, AARN MUNRO hat mich da bisschen missverstanden.
Ich glaube, ich baue das am Besten im Zeitverlauf auf.
Klaus' Textlein fielen mir irgendwann auf. Ich bin ein Sachtextfreak und ich liebe kleine Szenen. Und die bemerkte ich. Er erinnert mich an einen meiner Lieblingsschriftsteller, Alfred Polgar. Ich schenkte ihm mein Lieblingsbuch, "Im Lauf der Zeit". Er bedankte sich und las es bisher nie. Deshalb weiß ich nicht, ob er Parallelen sehen würde. Ist aber auch egal. Ich für meinen Teil kann ja beide lesen und das reicht mir.
Dann legte ich mir den "Peter Pank" zu, las paar Kapitel, nahm das Barock durch, was meiner Klasse schwer fiel, und als sie mich mal wieder beschwatzt hatten zu essen statt den Unterricht stringent durchzuziehen, schlug ich ihnen vor, zum Thema Pikaroroman und Antiheld einen Punkroman zu lesen ... auf Anfrage bekam ich von Klaus die Datei der ersten Kapitel. Die Schüler reagieren auf seine Texte unheimlich stark, kommen ganz natürlich in eine wache Aufmerksamkeit, die wirklich schön ist. Der Arbeitsplan war zu starr, um den Roman weiterzulesen, und paar Monate später, als Zeit war, hatten die einen ihn gekauft und die anderen keine Lust mehr.
Ich schrieb damals diese Unterrichtssequenz auf Basis der Texte, die du hier nachlesen kannst
https://blaetterfluggedankenschnuppendo ... sblaetter/ oder in der auf dem Lehrerfreund veröffentlichten Form.
https://www.lehrerfreund.de/schule/1s/s ... -pank/4737. (Was mich dran erinnert, dass ich dem noch paar Tafelanschriften von einer Zweitdurchnahme in 10 schicken wollte, die ebenfalls gut lief, ich komme echt zu nix.)
Ich - meines Zeichens zur strukturalistischen Linguistik neigende Deutschlehrerin - habe eine Zugangsweise und ein Vokabular, das ich auf Klaus' Texte anwende, die er aber nicht teilt. Wir können auf dieser Ebene nicht kommunizieren. Er arbeitet von seinen Bewusstseinsvorgängen und seiner Ausdrucksweise her völlig anders. Wenn ich so mit ihm zu reden versuche, findet schlichtweg keine Verständigung statt, und ich habe ihn auch lange kaum verstanden. Ich kann ihn anstaunen, bewundern, mögen, mich über ihn amüsieren ... das Verstehen habe ich mal grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt. Wir verstehen uns kaum. Vielleicht wird es langsam besser.
Deshalb war die Bemerkung von mir, ich wisse nicht, ob das in Wolfenbüttel gelehrt wird, einfach nur sehr ironisch. Nein, Klaus tut das nicht. Er arbeitet völlig anders.
Zur Genrespezifik der Heftromane wird dich eventuell das
Interview mit Dr. Olaf Kutzmutz interessieren, das
im 18. Newsletter der PRFZ erscheint, umrahmt von meinem Bericht übers Seminar. Als kleine Werbeeinblendung hier die
Bestelladresse des Newsletters:
http://www.prfz.de/. Ebenso wie die SOL ist er für Mitglieder kostenlos. Er müsste eigentlich morgen oder so verschickt werden.
In demselben Newsletter gibt es auch ein Interview mit Michelle Stern über die Figur Farye Sepheroa, wie sie angelegt ist, wie sie die Romane damit aufbaute und was sie damit wollte.
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