Soulprayer hat geschrieben:Ich bin Neuleser und lese seit anderthalb Jahren Perry Rhodan von Anfang an und parallel seit 2875.
Und ich kenne noch jemanden, den Martin vom Heftehaufen.Blogspot.de
Yo, diese Nicht-Erwartung von Neulesern - das ist halt das Kreuz des Alters einiger der vorherig Anwesenden, der Altleser, die meist schon derart alt sind, dass sich im Bekanntenkreis nur die Friedhofskapellenbesuche häufen - und dort sonst gar nichts. Diese Morbidität lässt sich an "Die Greise" und deren gepflegten Altersheim-Postings nachverfolgen (wobei ich nicht hoffe, dass von den wirklich netten Greisen schon alle das Zeitliche gesegnet haben - wobei mich das Verstummen des gemeinsamen Altersheim-Accounts der Greise leider das Schlimmste befürchten lässt...).
Wenn es dann echte Neuleser gibt, dann wird auch gar nicht erwartet, dass diese dann zielgerichtet auch in eigentlich "out-of-date" Friedhofsforen präsent sind (heutzutage läuft das alles über "Whats App" und Computer und Foren sind ohnehin von gestern - wie mir meine minderjährige Nichte neulich erklärte). Erinnert mich ein wenig an das Schicksal der Usenet-Newsgroups, in denen doch tatsächlich irgendwie noch eine PR-newsgroup existiert, die aber bis auf die Überlebenden und mindestens 105-jährigen anscheinend keiner mehr nutzt....
Davon mal abgesehen, passt sich die PR-Homepage dieser Technologie und diesem "Eindruck von vorgestern" nahtlos an, obwohl sie eigentlich nur von gestern ist (wobei mir KNF im Redaktionsforum nun denn vor sehr kurzer Zeit ankündigte, es gäbe bald wohl wirklich eine neue Homepage). Na dann...
Dann gibt es tatsächlich Leser und Fans, die sich tatsächlich auch so "uralt" verhalten, wie sie sich selber fühlen. Das sind dann solche, die seit mindestens 10 jahren meckern, die Serie von heute wäre M*** - und die gulte alte Serie (MdI!) käme doch nie wieder. Die sich trotz des seit mindestens fünf Jahren existierenden Nicht-Leser-Status immer noch beschweren, die Hefte wären Scheisse (wobei sie dankend die Spoiler lesen). Mir platzt da manchmal die Hutschnur (zum Glück weiss von den heutigen Neulesern niemand mehr, was ein Hut und eine Schnur ist - und eine sogenannte Hutschnur kennt bis auf die uralten Altleser ohnehin niemand mehr).
Nee, im Ernst, wer immer neugierig an einen neuen Zyklus und ohne die Erwartung herangeht, dass ein Zyklus unbedingt besser werden muss, als die 41 Zyklen vorher, macht eigentlich nichts falsch. Wer in eine sehr komplexe Welt eintaucht, mit der auch altgediente Autoren manchmal ihre Schwierigkeiten haben (weil die Serie eben seit bald 60 Jahren existiert und fast jedes Wort eines Romans in der Leserschaft auf Glaubwürdigkeit und "Kanon" und auf Stimmigkeit mit den vorigen 2900 Romanen abgeklopft wird). Eine sehr komplexe Welt, die Neueinsteiger sichtbar überfordert, wobei speziell die Neuleser aber genau deshalb mit Leidenschaft dabei bleiben und versuchen, die vor ihnen ausgebreitete so unendliche Welt nach und nach zu verstehen (was aber Jahre dauern kann). Mir ging es mal auch so - jeder Perry Rhodan-Leser fing und fängt so an, sprang ins kalte Wasser und blieb am Ende hängen (sogenannte einsteigerfreundliche Romane sind auch wichtig, sie sind beim Einstieg in die Serie aber eher die Ausnahme als die Regel)
Wer sich die Neugier bewahrt und nicht gleich zu Beginn eines Zyklus meckert, der ist eigentlich in jedem Zyklus und immer wieder ein Neuleser - auch wenn man eigentlich den Altlesern angehört. Trotz des den Altlesern bekannten Serienhintergrundes und den seit fast 60 Jahren stattfindenden Serienabenteuern ist dem so. Gerade und paradoxerweise der vorliegende Roman 2897 ist keiner, den Altleser wirklich mögen, der jedoch auf schöne einfache Weise zwischenmenschliche Beziehungen und deren Interaktionen näher bringt - wobei die Handlungen für neuileser nicht nachvollziehabr bleiben müssen. Während ein Altleser vor Ärger rotiert, freut sich dagegen der Neuleser, der Roman ist nämlich ein verdammt guter Einstieg für Neuleser. Der Roamn bringt irgendwie fremde Figuren mit nicht besonders verständlichen Motiven und Verhaltensweisen - ein idealer Umstand für Neuleser. Ähnlich ist es mit dem gesamten Zyklus. Dass dann irgendwann die Frage kommt, was denn eine Superintelligenz und eine Materiesenke ist, macht die Situation des Neulesers nicht unvorteilhafter.
Ich selbst bin ein Altleser, der schon mit dem Lesen angefangen hat, als er noch nicht mal ein zweistelliges Alter erreicht hatte. Allerdings nur sporadisch, das eigentliche Interesse kam erst einige jahre später.... Mich persönlich interessieren aufgrund des Altleserstatus vor allem die ganz großen Serienzusammenhänge, bei denen ich vermutlich besser aussagefähig bin als 90% aller Leser, Perrypedia hin oder her.
Andererseits freue ich mich immer wieder über die Völker und Wesen der Serie, die man schon lange kennt - und von denen man ein bestimmtes Verhalten erwartet. Das dann wiederum in ein komplexes Beziehungsgefüge mündet. Jeder, der auf Netflix "Games Of Thrones" verfolgt, kann mit diesem Konzept etwas anfangen. Für so etwas braucht man natürlich einen stabilen Serienkosmos (also die Milchstraße und deren Völker), der von Zeit zu Zeit angepasst wird. Dieser stabile Serienkosmos kam zuletzt in ausgeprägter Form in 2700-2799 zum Tragen, danach war dieser Kosmos nur noch Kulisse, bis heute. Ab 2900 scheint es da wieder weiterzugehen, was ich sehr begrüße....
Langer Worte kurzer Sinn: ein Neuleser ist vor allem aus Interesse an ihm unverständlichen Welten dabei - und es gibt mehr davon, als viele denken, die sich aber nicht unbedingt in die Klauen der altgedienten Foristas begeben und lieber still mitlsesen......