Grauer Lord hat geschrieben:Noch zu 602: Dschungelabenteuer sind eigentlich nicht so meins. Überraschend finde ich die große Zahl der Todesopfer auf Seiten der Solaner, das würde heute wohl etwas anders, mehr auf den Einzelfall fokussiert, geschildert.
Das gab es früher auch schon, als Spezialität von William Voltz, das muss aber, abhängig vom Autor, nicht besser laufen als in diesem Roman, in dem es Horst Hoffmann ganz gut gelang, die Schrecken eines plötzlichen Todes zu veranschaulichen. In vielen Fällen traf es vor allem Leute, die die Regel, keine Technik einzusetzen, die nicht in die Zeit passt, nicht beachtet haben. Das war schon spannend.
Grauer Lord hat geschrieben:Dass Janvrin die SOL-Beiboote wie Weißblech zerfetzt, am Ende aber doch den kürzeren zieht, finde ich dramaturgisch schwierig. Hier haben wir es von Anfang an mit einem Gegner zu tun, der Atlas Mission mit einem Prankenhieb beenden könnte, es aber (natürlich) nicht tut, weil er er bestimmten, exposetechnisch nötigem Einschränkungen unterliegt. Typisch ist auch das selbstverliebte Selbstgespräch des Drahtziehers im Hintergrund, Motto: Alles läuft nach Plan, werde meinen Auftrag erfüllen etc.
Gelegenheiten, Atlans Mission zu beenden, gab es für seine Gegner bereits genügend. Allein Hidden-X selbst hatte zahlreiche Gelegenheiten, verlor sich aber nur zu gerne in diesen selbstverliebten Selbstgesprächen. Realistisch betrachtet dürfte Atlan die gut geschützten Bereiche der SOL gar nicht mehr verlassen, und selbst die SOL würde gegen ein Wesen wie Janvrin oder Anti-ES selbst kaum Schutz bieten. Auf der anderen Seite sind schwache Gegner, die der SOL nichts anhaben könnten, sehr langweilig, und das würde mir noch weniger gefallen. Horst Hoffmann hat das ganze Problem in diesem Doppelroman jedenfalls sehr gut gelöst.
Lumpazie hat geschrieben:Am Montag, den 25. April 1983 erschien der Band 603er Atlan-Serie:
Der Plan des Rächers
von Peter Terrid
Handlung:
Auf dem Planeten Terv steuert die Unterwasser-Stadt Astarnam den Dephner-Graben an. Dort hilft der Terver Gusthar Irrido gemeinsam mit Kerban dem Tangmeister Juccan Bresalph, einen Schneidfisch als weitere Waffe neben dem Schweißtang einzufangen. Astarnam geht eilig auf eine Tarnposition, als die SOL den Planeten ansteuert.
Auf der SOL hat Hallam Blake eine Vorahnung und darf deshalb mit einem Kreuzer einen Erkundungsflug unternehmen. Der Kreuzer kann die SOL gerade noch rechtzeitig vor einem Hypersturm warnen, der von der Sonne ausgeht, die von dem Generationenschiff als Versteck genutzt wird. Vierzig zylinderförmige Schiffe greifen an und zerstören mit ihrer Spezialwaffe, dem Hypervereiser, den Kreuzer ULTRAHEXE. Der Kreuzer, zu dessen Besatzung Blake gehört, kann die Überlebenden bergen. Lediglich Hage Nockemann, Blödel und Argan U bleiben zurück und gelten seitdem als verschollen.
Nockemann, Blödel und Argan U sind also diejenigen, die von den Übrigen getrennt, dann im nächsten Roman ihr eigenes Abenteuer erleben. Blödel finde ich ja oft nervig, manchmal auch gut, aber mit Peter Terrids Alter Ego Hallam Blake kann ich nichts anfangen. Den finde ich nervig, und es hat mich schon ziemlich genervt, dass dieser Hallam Blake so vertraulich an Atlans Seite auftaucht. Für mich gehört er definitiv nicht zu Atlans Team, und er hat auch keine besonderen Fähigkeiten, mit denen er unbedingt dazu gehören müsste.
Auf jeden Fall war der Roman sehr abwechslungsreich. Terrid hielt sich nicht lange mit etwas auf, es ging immer gleich weiter mit der nächsten Herausforderung.
Auf dem Planeten Terv gibt es diese gigantischen pilzförmigen Unterwasserstädte, die auch manövriert werden können. Das hat mir gut gefallen, auch diese Angriffe mittels Flora und Fauna des Planeten (Schweißtang, Schneidfische). Auch das Titelbild, wie die SOL in den Ozean des Planeten eintaucht, gefällt mir sehr gut. Wie aber auf einem solchen Ozeanplaneten eine fortgeschrittene technische Zivilisation entstehen kann, wird nicht erklärt.
Eine ganz nette Idee war, den Leichten Kreuzer mit Hallam Blake an Bord, das einfach lichtschnelle Funksignal mit einer Botschaft des SOL, die verpasst worden war, einholen zu lassen. In der Realität geht das kaum. Ein Funksignal kann man da mit einem Raumschiff nicht mehr einholen. Man kann nur auf eine Reflektion hoffen. Warum aber hatte Hallam Blakes Kreuzer keinen Namen?
Die SOL verliert nun einen anderen Kreuzer, die ULTRAHEXE, durch einen Vereiser, den unbekannte Walzenschiffe einsetzten. Das Element der Kälte lässt grüßen. Ein Raumbereich, z.B. die Zentrale eines Schiffes, kann durch diese Waffe auf den absoluten Nullpunkt abgekühlt werden. Auch das ist eine sehr interessante Idee, aus der sich noch einiges machen lässt.
Vorerst sitzt die SOL nun auf dem Planeten Terv fest, und ganz in der Nähe ist nun Anti-Homunk aufgetaucht, ein vermutlich sehr mächtiger Helfer von Anti-ES. Seine Aktion mit dem falschen Chart Deccon hatte keinen Erfolg, aber es war doch knapper als es eigentlich hätte sein dürfen. Atlan kann ja nicht der einzige Mentalstabilisierte an Bord der SOL sein. Was ist mit den Mutanten, mit SENECA, diversen Extras usw.?