Nur sehr wenig Wortmeldungen zu diesem Roman?
Sollten die PR-Leser im Forum langsam weniger Interesse an der aktuellen Entwicklung des Zyklus haben?
Wer weiß...
Uns liegt erneut ein Roman von CM vor. Ich habe versucht, auch diesen Roman so positiv wie möglich zu lesen. Leider fällt mein Votum in der Summe eher negativ aus.
CM ist nicht nur Romanautor, sondern trägt diesmal auch wesentlich zum Inhalt des PR-Reports bei. Auch hier wird einmal wieder spekuliert, was der "Leser wolle" und was "funktioniere" und was nicht.
So schreibt CM (- offenbar eine Niederschrift eines Vortrages in Wetzlar- ):
"Es funktionieren stets diejeinigen Plots (...) bei denen von Anfang an klar wird: Das ist der Böse.".
Hmh, tja, ich gebe ihm Recht z.B. in Bezug auf Star Wars oder Herr der Ringe.
ABER: Muß dies eine grundsätzliche Prämisse im PR-Universum sein?
Ich meine: NEIN!
Ich finde, das Autorenteam von PR würde es sich zu leicht machen, wenn sie so nur den üblichen "Schemata" folgen würde.
Und gerade Ambivalenz und Unklarheit, wer wirklich und aus welchen Gründen "böse" ist, macht für mich mehr Reiz aus (Beispiele: Star Trek Deep Space Nine), als alten Schemata zu folgen.
Nun zum vorliegenden Roman:
Leider schafft CM es zu keinem Zeitpunkt, echten Tiefgang zu entwickeln. Die Personen handeln wie Abziehbilder (wie üblich z.B. Kaowen) oder bieten zu KEINEM Zeitpunkt Identifikationsmöglichkeiten oder lösen beim Leser Mitgefühl aus.
Ramoz?? Seufz. Wie hat man eine Nebenfigur insgesamt nur so durch und durch unsympathisch und uninteressant aufbauen können? Ich behaupte, daß Ramoz´ Kräfte weder Faszination auslösen noch sein Wesen Sympathie auslösen konnte.
Wenn Ramoz (schon der Name...!!!) hoffentlich bald aus der Handlung auscheiden wird, wird niemand ihn vermissen!!
Högborn Trumeri?? Der Einflußsuchende, rachsüchtige Unbelehrbare? Wer interessiert sich noch für solche Figuren?
Und UNSER Held (?). Perry? Wird nur noch wie eine sprechende Puppe geschildert, die keinen Einfluß mehr hat und über dessen Gefühle man nichts Mit-Fühlbares mehr erfährt.
Daß sich PR Sorgen um Mondra und Gucky macht, kommt leider so gar nicht rüber...
Gefühle und Dramatik versucht der Autor dann durch einen erneuten Einsatz der Weltengeißel zu vermitteln. Da ist viel die Rede von "Grauen". Allein, genau diese entsteht nicht beim Leser. Alles wird so emotionslos geschildert, daß man (oder in diesem Fall besser: ich) nichts gefühlt habe.
CM schreibt im Report: "...aber auch Perry Rhodan (...), weil es eben keine hohe Literatur sein will".
Nun, ich akzeptiere so langsam, daß PR keine hohe oder besondere Literatur sein will.
Aber PR kann mehr, sehr viel mehr sein, als Trivialliteratur auf der einfacheren Schiene. Und ich finde es schade, daß man sich immer seltener Mühe gibt, nicht NUR Triviales abuzliefern.
Leider bekam man diesmal nur eher Lauwarmes und Triviales serviert.
Schade. PR kann mehr. CM kann mehr. Und die Expokraten vermutlich dann doch auch. Aber glaubt man, immer und ewig so weitermachen zu können? Ich glaube nicht, daß dies bis Band 4000 reichen wird.. (NEO ist für mich NICHT die Lösung..).
Meine maximal positive Benotung:
4/4/4.
P.S.: CM bezieht sich im Report sehr häufig auf die Batman-Nolan-Trilogie. Gerade DIESE Filme zeigen, was Trivialliteratur bzw. Comics an echtem Tiefgang liefern können. Und genau dies vermisse ich mittlerweile seit Jahren (abgesehen von einzelnen guten Romanen, z.B. von WiVa) in PR. Schade!!!!