Dennis Mathiak hat geschrieben: ↑29. Januar 2021, 16:28
[...]
Nein. Vielmehr würden striktere Vorgaben die Kreativität eingrenzen. [...]
Salut Dennis,
da bin ich, ähnlich wie SydSchmitt, nicht ganz so sicher, ob man dies so klar als These halten kann. Als Analogie mag vielleicht ein Gedankenbild aus der Schule herhalten: Die Kunstlehrerin sagt zu den Schülern, dass diese ein Kunstwerk über ein Thema und mit künstlerischen Mitteln ihrer Wahl machen können. Ich wäre mir nicht so sicher, ob die Ergebnisse ebenso ansprechend wären, als wenn sie die Aufgabe stellen würde, dass sie Schüler eine Tonskulptur zum Thema "Freiheit und Grenzen" modellieren sollen.
Auch als Autor kennt man ja diese "Vorgaben" durch z.B. die Exposés. Und wäre es für einen Autoren nicht auch die Möglichkeit künstlerisch zu wachsen, wenn es striktere Vorgaben gäbe? Der Rahmen wäre ggf enger, das stimmt, aber bedeutet das automatisch, dass man den Rahmen dann nicht dennoch künstlerisch gut zu gestalten weiß? (Da ich ja nicht künstlerisch arbeite, ist das für mich aber auch eher ein theoretischer Blick. Ich kenne das selbst eher aus der wissenschaftlichen Arbeit.)
Den Lesern wären in 60 Jahren unglaublich viele Kulturen, Figuren etc. entgangen. Denn vieles, von dem heute noch geschwärmt wird oder was neu hinzukommt und für gut befunden wird, entspringt nicht unbedingt dem Exposé.
Wie es so schön immer in "House of Cards" gesagt wurde: Das können Sie so denken, meine Liebe, aber ich kann das unmöglich kommentieren. *grinst wie eine satte Katze* - Dass Improvisation natürlich wunderbare Blüten tragen kann, das würde ich nie verneinen. Welche Menge an Improvisation bei PR zu Blüten geworden sind, kann ich gar nicht beurteilen oder wissen. Die hätte-hätte-Fahradkette-Frage ist aber, ob die Exposélösung schlechter gewesen wäre. *zwinker*
Aber, wie gesagt, alles Fragen für die Theoretiker.