Ein paar Gedanken zum Thema "plotdriven", der Anzahl Dosanthi und die Beweggründe der Saypos.
In gewisser Weise ist doch alles was ein Drehbuch hat oder eben ein Exposé "plotdriven". Dass nun plötzlich 40.000 Raumer auftauchen, wurde nach meiner Ansicht im Roman sauber erklärt. Weitaus besser als zum Beispiel im Film "The Hobbit", das Auftauchen mysteriöser Schriftzeichen in einem ganz bestimmten Licht, das es nur alle 200 Jahre gibt. Die Zwerge, der Hobbit und Gandalf taumeln planlos und gehetzt durch die Lande und ... ja...
Dass nun 40.000 Raumer auftauchen, erscheint "plotdriven", weil bisher diese Situation nicht vorhersehbar war. Ja, nicht vorhersehbar hat für mich mit Überraschungsmoment zu tun. Sind die Saypos eben doch nicht so "harmlose" Schwätzer und Leichenfledderer wie man dachte.
Zur Zahl 80.000.000 Dosanthi: Das hört sich nach richtig viel an. Verteile ich diese Anzahl Dosanthi auf die einzelnen Raumer, habe ich 2.000 Dosanthi auf jedem Raumer. Hört sich plötzlich nicht mehr so viel an. Ich denke Marc und damit Uwe, haben diese Zahl 80.000.000 sehr bewusst eingesetzt, um zu verdeutlichen über was man hier überhaupt redet. Zudem wohnen die Dosanthi in Wohnkavernen und wurden geschildert als Lebewesen, die darauf angewiesen sind in großen Gruppen zu leben. Leider weiß ich nicht mehr den Namen dieses ehemals Daueraggressiven, der wunderbar gezeichnet wurde und sich dann dem Verzweifelten Widerstand anschloss... Aber damals wurde sehr schön geschildert, welche Qualen die Dosanthi durchleben, wenn sie von ihren Artgenossen gemieden werden. Auch wenn ich mich an die dort genannten Zahlen nicht mehr erinnern kann, so sind diese doch nicht wichtig, denn nur mit diesem Wissen, weiß ich: Aha... Rudelvolk. Je mehr, desto besser.
Und somit erscheint mir die Anzahl von 2.000 Panikmachern gemäßigt.
Es ist im Übrigen ein wunderbares Beispiel mit welcher Akribie Uwe diesen Zyklus aufgebaut hat.
Die Saypos wurden nicht als willenloses Hilfsvolk von QIN SHI geschildert. Ein Volk, das völlig heterogen aufgestellt ist. Ein Volk, das denkt, die Terraner hätten den gleichen Weg eingeschlagen, wären diese nicht gleich in die Fänge einer SI geraten. Mehrheitlich betrachten sie die Terraner als eine Art Genpool für ihre Frischzellenkur. (Schaut euch dazu bitte folgenden Link an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Frischzellentherapie).
Ein solches Volk plant natürlich die Terraner vor QIN SHI zu schützen. Ich lasse mir doch meinen Sonntagsbraten auch nicht vor der Nase wegziehen. Und erst recht nicht von etwas, das ich plane als Schoßhündchen/Pitbull zu missbrauchen.
Marc: Das war ein richtig Klasse Roman und wenn ich beginne die einzelnen Fäden innerhalb des Zyklus zu betrachten, gefällt mir persönlich dieser extrem gut.
Ich beginne mich immer mehr zu fragen, wer hier mit wem alles unter einer Decke steckt und wer sein eigenes Süppchen kocht? Die Rolle Delorians auf Seiten von Samburi, die eine Nekrophore spazieren fährt.
Was wäre, wenn Delorian und Samburi gemeinsame Sache mit den Sayporanern machen? Saypos und Delo/Samburi geht es anscheinend nicht darum QIN SHI zu vernichten. Ennerhahl geht es auch nicht primär um die Vernichtung QIN SHIs. Dieser will Delorian finden. Aber zu welchem Zweck? Es erscheint fast so, als sollte Ennerhahl die Aufgabe haben, Delorian zu stoppen.
Im Übrigen in meinen Augen ein Zyklus, der durchaus als Vorbereitung betrachtet werden könnte, die HM glaubhaft aus dem Perryversum auszuschließen.
Dieses ganze Drumherum mit Anomalien in die HM und deren Technik in ernsthafte Probleme geraten. Sayporaner, die sich von SIs nichts sagen lassen wollen. Splenta die SI Leichen als Verschandelung "schöner Landschaftsstriche" betrachten. Delorian und Samburi, die anscheinend nichts mit den HM sowie SI zu tun haben wollen.
Und betrachtet man nun die Extraktion ARCHETIMs und der psychischen Folgen für die Terraner, dann muss man sich doch unwillkürlich die Frage stellen: Wurden die Terraner möglichweise seit jeher manipuliert?
Dieser Zyklus scheint erheblich komplexer aufgebaut als der TRAITOR Zyklus mit seiner sehr klaren Schwarz/Weiß Struktur. Bei TRAITOR war doch von Anfang an klar, wie es ausgeht. Da kommen die megabösen Feinde unendlich überlegen und dann ist es wie im Fußball:
Football is a simple game; 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.
(von Gary Lineker).
Am Ende gewinnt immer Perry.
Auch diesmal wird Perry gewinnen. Aber was wird der Preis sein? Da noch nicht einmal klar ist, wer hier gegen wen vorgeht, könnte der Zyklus mit einer weitaus heftigeren Sache enden als der scheinbar banale Verlust einer Ritteraura.
Ich bin sehr gespannt und hoffe nicht auf ein Ende, wie es in jedem Asterixband zelebriert wird.