Titel 2713

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Klaudi
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Titel 2713

Beitrag von Klaudi »

Im Wolkenmeer von Christian Montillon
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Hidden-X
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Re: Titel 2713

Beitrag von Hidden-X »

Klaudi hat geschrieben:Im Wolkenmeer von Christian Montillon
Nebelkuppel?
Talanis?
Atlan?
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Kreggen
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Re: Titel 2713

Beitrag von Kreggen »

Tippe aus einem Bauchgefühl heraus auf Bully, und wie es mit ihm weitergeht ...
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Casaloki
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Re: Titel 2713

Beitrag von Casaloki »

Klaudi hat geschrieben:Im Wolkenmeer ....
....herrscht ne Sichtweite von unter 50 Parsec. Also Licht an und Tempo runter. :D
Aktuelle Musikempfehlung "White Bear Lake" von Johnny Bob

„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben.“ Blade Runner, Roy Batty (gespielt von Rutger Hauer).
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Kreggen
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Re: Titel 2713

Beitrag von Kreggen »

Nachdem das Titelbild da ist, ist auch klar, was mit dem Titel gemeint ist: das Mare Nubium auf Luna, zu deutsch "Wolkenmeer" ...
streichholzentitaet
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Re: Titel 2713

Beitrag von streichholzentitaet »

Kreggen hat geschrieben:Nachdem das Titelbild da ist, ist auch klar, was mit dem Titel gemeint ist: das Mare Nubium auf Luna, zu deutsch "Wolkenmeer" ...

Und die Technohäkel, schon wech?
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Negasphäre
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Re: Titel 2713

Beitrag von Negasphäre »

Untertitel:
Der Lunare Widerstand wird aktiv - Vorstoß ins Mare Nubium

Info:
Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine aufregende, wechselvolle Geschichte erlebt: Die Terraner - wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen - haben nicht nur seit Jahrtausenden die eigene Galaxis erkundet, sie sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen - und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.

Im Jahr 1514 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das nach alter Zeitrechnung dem Anfang des sechsten Jahrtausends entspricht, gehört die Erde zur Liga Freier Terraner. Tausende von Sonnensystemen, auf deren Welten Menschen siedeln, haben sich zu diesem Sternenstaat zusammengeschlossen.

Doch auf dem Erdmond hat sich eine fremde Macht eingenistet und Luna in eine geheimnisvolle Technokruste gehüllt. Die Onryonen fordern im Namen des Atopischen Tribunals die Auslieferung Perry Rhodans und Imperator Bostich - sie sollen wegen zahlreicher Verbrechen vor Gericht gestellt werden.

Das schlimmste Verbrechen liege allerdings in der Zukunft und wird als "Weltenbrand" umschrieben.
Während Perry Rhodan die Flucht vom Mond gelingt, schließen sich seine Begleiter dem Lunaren Widerstand an, um den mysteriösen Gegner auszuspähen und ihm nach Möglichkeit zu schaden.
Ihr Weg zu den neuen Geheimnissen des Mondes endet IM WOLKENMEER ...
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Kreggen
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Re: Titel 2713

Beitrag von Kreggen »

Kreggen hat geschrieben:Nachdem das Titelbild da ist, ist auch klar, was mit dem Titel gemeint ist: das Mare Nubium auf Luna, zu deutsch "Wolkenmeer" ...
Bingo! :st:
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Negasphäre
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Re: Titel 2713

Beitrag von Negasphäre »

Leza Vlyoth – Der Marshall des Atopischen Tribunals versucht seinen Ruf als perfekter Jäger zu retten.

Shanda Sarmotte – Die Telepathin sondiert die lunare Lage.

Fionn Kemeny – Der Wissenschaftler forscht nach dem Geheimnis der Technokruste.

Pri Sipiera – Die Anführerin des Lunaren Widerstands muss lernen, sich durchzusetzen.

Angh Pegola – Ein Widerständler verfolgt eigene Ziele.
Sonnentransmitter
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Re: Titel 2713

Beitrag von Sonnentransmitter »

^^^ Nega, da hättest Du gleich die Leseprobe mit posten können... Ach ja, der Roman fängt mit dem "Epilog" an (während 2713 mit dem "Prolog" beginnt)

Leseprobe:
Spoiler:
Epilog

Am Ende (1)

Der perfekte Jäger Vlyoth versuchte sich nach der Katastrophe zu entspannen – ein wenig zu sehr: Während er sich weiter fortschleppte, zerschmolzen zwei seiner Finger und flossen zusammen.

Dieses Zeichen extremer Schwäche entsetzte den Gestaltwandler. Er kannte das Phänomen, hatte es aber nie am eigenen Leib erfahren: Er konnte seine similierte Form nicht mehr halten!

Er tastete mit zitternden Fingern nach dem Zentrum des Schmerzes, zog einen Metallsplitter heraus, der nach der Explosion in seinen Körper geschlagen hatte. Viel mehr als das ängstigte ihn seine Veränderung. Er verlor die Kontrolle über seine Fähigkeit, über sich selbst!

Er konzentrierte sich. Jeder Atemzug schmerzte, aber er ignorierte es. Nur ein wenig, und es war vorbei. Sein Fleisch rund um die Wunde zerrann, die Haut schlug Blasen, formte sich um; dieses Mal wollte er es so.

Er heilte.

Gleichzeitig lösten sich die zerschmolzenen Finger voneinander, nahmen jedoch nicht das gewünschte Aussehen an. Seine Hand sah aus wie ...

... wie er. Wie ein Jaj in seiner eigentlichen Gestalt, die er schon so lange nicht mehr angenommen hatte, dass er sich in ihr fast fremd fühlte.

Nicht hier! Nicht jetzt! Es ist noch nicht vorbei.

Vlyoth zwang seinen Körper zurück in die geplante Form. Kein Mondbewohner durfte ihn in seiner Ursprungsform sehen und erst recht kein Onryone! Es ging niemanden etwas an. Die Jaj hüteten das Geheimnis ihrer Herkunft sorgsam. Nicht einmal alle Atopischen Richter wussten davon. Matan Addaru Dannoer, ja ... und zweifellos einige andere, die in den Weiten des Universums verstreut lebten ...

Müdigkeit drohte ihn in tiefen Schlaf zu reißen oder in eine heranjagende Ohnmacht, er konnte es nicht unterscheiden. Außerdem litt er darunter, womöglich endgültig zu versagen.

Das durfte nicht geschehen! Bei der Atopischen Ordo und im Namen sämtlicher Richter des Tribunals, das ließ er nicht auf sich sitzen! Er war nicht irgendein Jaj, sondern Leza Vlyoth, der perfekte Jäger!

Nein, diese Jagd war längst nicht vorbei.

Vlyoth machte sich bereit.

1. 29. Juli 1514 NGZ:

Der Beginn

Das Raubtier direkt vor dem Sprung ...

Leza Vlyoth kam immer wieder zu dieser Assoziation, wenn er die Holoaufnahme des Mare Nubium betrachtete. Wie den gesamten Mond überzog das Technogeflecht auch dieses Wolkenmeer, wie der altterranische Name übersetzt lautete. Die erhabene, ewige Metallweite wogte und wallte, formte sich ständig um.

Dort ging die Verwandlung schneller voran als überall sonst. Es sah fast aus, als pulsiere tatsächlich echtes Leben.

Kein Wunder, lag in diesem Bereich doch das ... Herz des Technogeflechts. Das Synapsenpriorat. Die zentrale Schaltstelle, die allem überhaupt erst einen Sinn verlieh.

»Erhöhe die Geschwindigkeit weiter!«, befahl der Jäger der Raumpositronik, die auch die Holowiedergabe steuerte – und das Raubtier sprang: Technologie brodelte, ein Turm wuchs in die Höhe, schickte tastende metallene Tentakel aus, formte Brücken, verband sich wieder mit der Ebene des Geflechts, schrumpfte in es hinein. Etwas brach aus dem kränklich grünen Schein heraus, der das Mare Nubium erfüllte, huschte in den Himmel, auf und davon, und verschwand.

»Anhalten!«, sagte Vlyoth. Die Wiedergabe stoppte, flackerte kurz und zeigte nun die Echtzeit-Aufnahmen dieses Gebiets. Noch immer gab es Veränderungen und Umformungen, aber in sehr viel langsamerem und geringerem Ausmaß. Vlyoth hatte es in etwa hundertfachem Tempo ablaufen lassen, um ein Gefühl für die Umformungen zu entwickeln.

»Geh zeitlich zurück!«, ergänzte er. »Index 28-0901, und spiel dann in Normalzeit ab.«

Da war es wieder, das sich durch eine speziell geschaltete, genau passende Öffnung der Technokruste schob, als bräche es mitten hindurch: ein Raumschiffsbeiboot onryonischer Bauweise. Bedeutungslos, wenn auch ungewöhnlich, denn ins Herz, ins Synapsenpriorat, kamen normalerweise keine Onryonen. Sie hatten dort nichts zu suchen.

Genauso wenig, wie NATHAN sich ausgerechnet für dieses Gebiet besonders interessieren sollte. Und doch war es geschehen. Der Genifer Aytosh Woytrom hatte es Vlyoth vor Kurzem bestätigt. Seitdem sah sich der Jaj nahezu ständig die Aufnahmen des Technogeflechts über dem Wolkenmeer an.

Und je länger er witterte, umso mehr wuchs seine Überzeugung, dass ihn sein erstes Gefühl nicht getrogen hatte. Der Lunare Widerstand streckte seine Finger nach dem Mare Nubium aus. Es wurde höchste Zeit, diese Finger zu brechen ...

Der Jäger hatte alles mit der ihm eigenen Sorgfalt vorbereitet. Die Infiltration war bestens gelungen. Nachdenklich betrachtete Leza Vlyoth seine aktuelle Gestalt: die des Terraners Laurence Wu, in dessen Identität er die aktuelle Jagd eingeläutet hatte. Nur dass seine Beute von nichts wusste; sie blieb ahnungslos, wiegte sich in Sicherheit.

Nun konnte die nächste Phase beginnen. Wenn es sein musste, war er bereit, den Weg hinein ins Synapsenpriorat zu gehen, in den für Onryonen gesperrten Bezirk.

Niemand außer den Tolocesten hatte dort etwas zu suchen.

Die Tolocesten waren ein seltsames, mächtiges, entscheidendes und nicht minder verwirrendes Volk. Trotz all seiner Erfahrung hatte Leza Vlyoth nie einen von ihnen getroffen, geschweige denn mit ihnen geredet.

Bei dieser Vorstellung lachte er.

Kommunikation mit einem Tolocesten? Alles andere als einfach, aber wenn es so sein sollte, stellte er sich selbst dieser Herausforderung. Ein rätselhaftes Volk, Neuland – also eine reizvolle Aufgabe. Wahrscheinlich hatte kein Jaj jemals die absonderliche Gestalt eines Tolocesten similiert. Ob Vlyoth bald der Erste war, der es versuchte?

Er scheute sich nicht davor.

Herausforderungen dienten dazu, Erfahrungen zu mehren, und das konnte nichts Schlechtes sein.

»Schalte die Holowiedergabe ab!«, sagte er in guter Stimmung. Der Jagdeifer pulste ihm durch den ganzen Körper, setzte die Muskeln unter Strom. Er würde das tun, wozu er geboren worden war, und er freute sich darauf.

»Musik!«, rief der Jäger, und die letzten erlöschenden Funken des Holos schwebten im Takt der getragenen Melodie, die Vlyoths Wohnung übergangslos erfüllte. Sie regneten zu Boden.

Die Positronik spielte ein Lied aus der Heimat der Jaj, die er nie gesehen hatte und nach der er sich trotzdem sehnte.

Wenn er die Augen schloss, sah er Bilder vor sich: tanzende Sonnen und wogende Sternennebel, Landschaften, die nur in seiner Vorstellung lebten. Sie entstammten seiner Phantasie, waren für ihn aber wirklicher als diese ganze Galaxis, ob sie nun genauso existierten oder nicht.

Die Onryonen mochten sich in dieser Milchstraße zu Hause fühlen, mehr noch zu Hause sein, aber für ihn galt das nicht. Er arbeitete lediglich in dieser Gegend des Universums, jagte ... Vielleicht starb er auch eines Tages in dieser Sterneninsel, doch das änderte nichts an den Tatsachen.

Er war kein Onryone im Dienst des Gerichtsfalls Weltenbrand!

Er war ein Jaj und damit mehr als alle Onryonen zusammengenommen!

Während er das Lied bis zum Ende hörte, genoss er das Feuer der beginnenden Jagd in sich. Es machte ihn lebendig, ganz egal, wo er sich aufhielt. »Ich brauche eine Funkverbindung!«, rief er der Raumpositronik zu.

»Mit wem?«, antwortete die Maschine mit ihrer üblichen seelenlosen Stimme.

»Mit Kanzler Fheyrbasd Hannacoy.«

Ein kaum merklicher Moment verstrich. »Der Ryotar möchte nicht gestört werden.«

»Es ist wichtig«, stellte der perfekte Jäger klar. »Identifiziere dich in meinem Namen und unter Nutzung meines Überrangkodes.«

Ein neuerlicher kaum merklicher Moment verging, dann ploppte ein Holo auf und zeigte die markanten Gesichtszüge des greisen Onryonen.

*

»Was willst du?«, fragte Fheyrbasd Hannacoy. Sein Emot, das kreisrunde Organ auf der Stirn, kräuselte sich wie die Wasseroberfläche eines Sees bei sanftem Wind und färbte sich leicht grünlich: Der alte Onryone war gelinde verärgert.

Vlyoth kannte dieses Volk lange genug, um selbst dezente Gefühlsregungen an ihrem Emot ablesen zu können. Manche verstanden sich gut darauf, ihre wahren Emotionen zu verschleiern; Hannacoy gehörte definitiv nicht dazu.

»Mit dir sprechen«, sagte der Jaj gut gelaunt. In Gedanken hörte er nach wie vor die beschwingte Melodie des Liedes, das ihn an die ferne, unbekannte Heimat erinnerte und in dem er schon seinen kommenden Triumph erkannte. Unter mangelnder Zuversicht litt Vlyoth nicht; trotz des Desasters in Bezug auf den Haluter Icho Tolot, den er zuerst gefangen genommen hatte und der schließlich nach Rhodans Gegenattacke wieder befreit worden war. Dabei war Tolot ebenso ein Fraktor wie Perry Rhodan, wenngleich nicht ganz so bedeutend. Und bislang nicht direkt angeklagt, sondern vor allem als potenzieller Helfer des Fraktors Rhodan dingfest zu machen. Als Fraktoren galten in der Atopischen Ordo alle Wesen oder Geschehnisse, die große Auswirkung auf die Entwicklung des Kosmos hatten.

»Mit mir sprechen?« Das Grün wurde intensiver, was jedoch nicht hieß, dass der Ärger sich verstärkte – die Gefühlslage wechselte stattdessen zu einem gewissen Amüsement. Die lackschwarze Gesichtshaut legte sich um den Mund herum in Falten. »Das dachte ich mir.«

Vlyoth konnte sich dem onryonischen Kanzler gegenüber einiges erlauben; er wusste genau, dass Hannacoy ihn gern als engen Mitarbeiter an seiner Seite hätte. »Es geht um den Lunaren Widerstand.«

Fheyrbasd Hannacoy zupfte sein schreiend buntes Gewand über der Schulter zurecht. Die Holoverbindung übertrug ein leichtes Rascheln. »Was scherst du dich um dieses Häuflein witzloser Gestalten? Ich dulde die Widerständler schon lange. Sie treiben sich im Untergrund von Luna herum. Sie sind der Mühe nicht wert, sie zu zerschmettern.«

Du lügst, dachte Vlyoth. Wenigstens ein bisschen. Du hast dich arrangiert, aber sie stören dich durchaus. »Sie mögen nicht sonderlich gefährlich sein –noch nicht. Doch sie wappnen sich.«

»Glaubst du?«

»Sie werden das Mare Nubium angreifen.«

Keine Antwort, für mindestens zwanzig Sekunden. Hannacoy dachte nach. »Das Synapsenpriorat«, sprach der greise Onryone schließlich das Offensichtliche aus.

»Exakt.« Mehr sagte Vlyoth nicht; er ließ seine vergangenen Worte wirken.

»Sie wollen ernsthaft das Synapsenpriorat angreifen und sabotieren?« Der alte Onryone schien es nicht glauben zu können. »Es passt nicht zu ihnen. Bist du dir sicher?«

»Sie sind unterwegs zum Mare Nubium. Das weiß ich.« Dass es keine hundertprozentige Gewissheit gab, verschwieg der Jaj. Ein wenig zu dramatisieren schadete in diesem Fall nicht. »Wie viel sie über die ... Funktion dieses Gebietes wissen, ist mir bislang unklar. Ich finde es bald heraus.«

Hannacoys Emot hellte sich auf, bis es fast unnatürlich gelb leuchtete – welch ein Zorn! »Und wenn der Widerstand all seine Kräfte aufbietet, werden sie dennoch scheitern! Das Synapsenpriorat ist außerordentlich gut gesichert. Oder hältst du mich für einen Narren?«

»Nichts läge mir ferner«, versicherte der perfekte Jäger und fragte sich, wie viel Lüge in diesen vier unscheinbaren Worten steckte. Er wusste es selbst nicht.

»Der Widerstand brauchte eine ganze Armee, eine Raumflotte, um diesen Ort zu gefährden! Woher sollen sie die Soldaten nehmen? Oder auch nur ein einziges Schiff? Sie sind ein schwacher Haufen Verzweifelter.« Hannacoys Worte klangen lauernd, als wolle er eigentlich etwas ganz anderes sagen.

»Trotzdem bist du unsicher«, sagte Vlyoth.

»Wie kommst du dazu, das zu behaupten?«

»Weil ich dich kenne. Wir sind keine Gegenspieler, Ryotar.«

»Wieso nennst du mich plötzlich so?«

»Ist es nicht dein offizieller Titel?«

»Wann hast du ihn im Gespräch mit mir zum letzten Mal benutzt? Du willst dich einschmeicheln, weil du meine Unterstützung suchst.«

Dumm war er nicht. Natürlich nicht; schon die Erfahrung vieler Lebensjahre sprach dagegen. »Entschuldige«, sagte der Jaj leichthin. »Ein Rest Unsicherheit bleibt immer. Und ich sehe in dieser Situation weniger eine Gefahr für das Synapsenpriorat als vielmehr eine Chance.«

»Eine ... Chance?«

Hannacoy konnte den Gedankensprung offenbar nicht nachvollziehen. Er war eben kein Jäger. Ein Politiker, ja, ein militärischer Ausbilder sogar in früheren Zeiten und ein guter noch dazu – aber ihm fehlte der Instinkt.

»Eine Chance«, wiederholte Leza Vlyoth, »um den Widerstand zu zerschlagen. Seiner führenden Kräfte habhaft zu werden. Ich habe etwas vorbereitet. Während einer kleinen ... Auseinandersetzung.«

»Etwas vorbereitet, so«, sagte der alte Onryone. »Und du brauchst trotzdem mich?«

»Natürlich, denn es betrifft dich und deinen Zuständigkeitsbereich unmittelbar. Und wer bin ich, dich hintergehen zu wollen?«

Das Emot schlug amüsierte Falten. »Selbstverständlich käme dir das nie in den Sinn.«

»Ich kann ... nun, sagen wir, mit einiger Wahrscheinlichkeit den Weg der Widerständler verfolgen, wenn sie sich dem Mare Nubium nähern.«

Vlyoth sah sie wieder vor sich, jene kleine, scheinbar unbedeutende Bewegung während der Kämpfe: Seine Hand fuhr über Pegolas Wunde an der Hüfte. Die Manipulation des Menschen Angh Pegola war perfekt, und genau wie alle anderen hielt ihn auch Pegola immer noch für einen Freund, für den im Kampf gefallenen Laurence Wu, der vielleicht zu den falschen Mitteln gegriffen, aber stets auf der Seite des Widerstands agiert hatte. Diese Narren!

»Und wie du sagst, Ryotar ...« Vlyoth zögerte kurz, doch diesmal wandte Hannacoy nichts ein. »... wie du sagst, würden sie scheitern. Nicht jedoch, wenn ich ihnen den Weg ein wenig ebne. Gerade so viel, dass sie keinen Verdacht schöpfen.«

»Du könntest die eine oder andere Schwachstelle in die Umgebung des Synapsenpriorats einbauen.« Hannacoy klang erleichtert, fast triumphierend. Vielleicht dachte der Onryone sogar, dass ihm diese Idee selbst gekommen wäre.

Vlyoth war es gleichgültig. Jedenfalls hatte der greise Onryone schnell begriffen. »Exakt. Du musst dich nicht sorgen. Sie werden trotzdem nicht weit kommen.«

»Das will ich hoffen. Du weißt, dass die Tolocesten ...«

»Oh ja«, wagte der perfekte Jäger zu unterbrechen. »Es wäre nicht gut, wenn der Widerstand sie zu Gesicht bekäme.«

»Dann sind wir uns einig«, sagte der Kanzler. »Bau deine Schwachstellen ein, Vlyoth. Stell dem Trupp des Widerstands eine Falle. Aber sorg dafür, dass sie ganz sicher zuschnappen wird.«

»Selbstverständlich.« Der Jaj war einigermaßen verblüfft. Er hatte damit gerechnet, wesentlich mehr Überzeugungsarbeit leisten zu müssen. Doch darüber, dass einmal etwas unproblematischer als erwartet ablief, würde er sich bestimmt nicht beschweren.

Er war zufrieden.

Er hatte, was er wollte.

*

Fheyrbasd Hannacoy beendete die Holoverbindung. Zuerst war er über die Störung durch Vlyoth verärgert gewesen, doch im Lauf des Gesprächs hatte sich wieder einmal bewiesen, dass der Jäger ein fähiger Mann war.

Und keinesfalls dumm, natürlich nicht, obwohl Hannacoy ihn leicht hatte beeinflussen können. Wahrscheinlich glaubte Vlyoth, es sei seine Idee, den Weg des Widerstandsteams mithilfe einiger Schwachstellen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Die eine oder andere passende Sollbruchstelle, und die Gegner kamen genau dort an, wo der Jaj es wollte.

Das klang gut.

Verheißungsvoll.

Der Kanzler wusste die Jagd bei Marshall Leza Vlyoth in guten Händen. Es gab keinen besseren Mann.

Später würde er Shekval Genneryc über das gemeinsame Projekt mit dem perfekten Jäger informieren. Schließlich musste der militärische Befehlshaber der Onryonen auf Luna darüber Bescheid wissen.

Später.

Es hatte keine Eile. Sosehr Hannacoy als Kanzler auch Shekval Genneryc schätzte – so sehr schätzte er eben manchmal nicht unbedingt, was Genneryc tat.

Vlyoth war eigentlich Gennerycs Mann, aber Hannacoy wollte ihn gern als engen Mitarbeiter an seiner Seite sehen. Die aktuelle Mission bot eine gute Gelegenheit dazu, eine Veränderung anzustoßen.

Womöglich stellte das den Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit dar. Und vielleicht konnte Hannacoy noch ein anderes Rätsel lösen. Er mochte nämlich keine Rätsel. Dinge gehörten geklärt, damit alles seine Ordnung hatte. Es interessierte ihn schon lange, wer sich wirklich hinter den Jaj-Jägern verbarg. Welche ihre Ursprungsgestalt war, die sie besser hüteten als die Atopische Ordo.

Der Kanzler kehrte zufrieden zu seinem Sessel zurück, ließ sich nieder und schloss die Augen. Es wurde höchste Zeit, die unterbrochene Ruhepause fortzusetzen.

*

Die Wunde schmerzte eigentlich nicht, sie ... sie ...

Angh Pegola suchte nach dem richtigen Wort, gab aber bald auf. Er fand es nicht. Er war nicht zum ersten Mal verletzt, kannte das übliche Jucken und das spätere ständige Kitzeln, das mit dem Heilungsprozess einherging.

Ein Mediker des Widerstands hatte die Verletzung an seiner Hüfte nach den Kämpfen versorgt. Die Heilung war mit sämtlichen Finessen vorangetrieben worden, nicht nur mit einer gezielten Operation, sondern auch mit Regenerationssprays und Salben, mit allen Wundern der modernen Medizin, die für Pegola tatsächlich genau das waren: Wunder. Er verstand nichts davon. Es interessierte ihn nicht – er nahm es hin, freute sich, dass es half, und gab sich zufrieden.

Eigentlich war seine Wunde dank dieser Hilfen bereits verheilt. Gewiss, der Arzt hatte etwas von einigen Tagen Schonung gesagt, von Ruhe und Leg-dich-die-meiste-Zeit-hin-Blabla.

Gerade das tat er ganz bestimmt nicht! Nicht, wenn der Widerstand erstmals so aktiv handelte, wie es nach Angh Pegolas Geschmack richtig war! Die Ankunft von Perry Rhodan vor wenigen Wochen und die Tatsache, dass dessen Begleiter nach Rhodans Flucht zurückgeblieben waren, weckten offenbar auch die Anführerin Pri Sipiera aus ihrer Apathie. Endlich!

Nun ging es los!

Ein Team machte sich auf den Weg, um eines der zahlreichen Rätsel der Technokruste zu lösen: Im Mare Nubium, einem großen Krater auf Luna, zeigte das Technogeflecht ungewöhnlich starke energetische Aktivität. Etwas musste sich dort abspielen, und das konnte nichts Gutes sein.

Was lag da näher, als ein Sabotageteam loszuschicken?
Sonnentransmitter
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Re: Titel 2713

Beitrag von Sonnentransmitter »

Zwei Wochen (!) nach dem letzten posting (die in diesem thread von mir gebrachte Leseprobe war wohl kontraproduktiv...) hier eine Hochspülaktion...

Kommt heute der Spoiler?
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ganerc
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Re: Titel 2713

Beitrag von ganerc »

Von mir nicht. Ich werde ihn, falls er heute nicht kommt, morgen schreiben.
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Die EM 2024 in Deutschland steht an und wir haben wieder ein Tippspiel für EUCH am Start!
Meldet euch an!
Also ran, den nachfolgenden Link anklicken und anmelden!!!
Link zum Tippspiel
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Re: Titel 2713

Beitrag von DelorianRhodan »

ganerc hat geschrieben:Von mir nicht. Ich werde ihn, falls er heute nicht kommt, morgen schreiben.
Sehr schön :st:
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Rainer1803
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Re: Titel 2713

Beitrag von Rainer1803 »

ganerc hat geschrieben:Von mir nicht. Ich werde ihn, falls er heute nicht kommt, morgen schreiben.
Wir freuen uns drauf :st: Du darfst auch einige "Enthüllungen" bringen 010011001101010100111 :devil:
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Kardec
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Re: Titel 2713

Beitrag von Kardec »

Ein Jäger stellt sich selbst ein Bein und es soll der Mond entwendet werden.
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