Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

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Slartibartfast
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Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

Beitrag von Slartibartfast »

gibt es schon so einen Thread?

Hier könnt Ihr Links zu Webseiten und Videos mit Autorentipps posten, Tutorials wie man Spannung erzeugt, wie Dokumente lesefreundlich und professionell aussehen sollten, was man unbedingt wermeiden sollte, was die größten Leservergraulersünden sind**), wie man Gesichter und Körper richtig zeichnet, wo es die besten Tutorials zu Paint Shop Pro Photoshop, Freehand und Corel Draw gibt, welche Software für Autoren empfehlenswert ist, wer noch gute echte Schreibmaschinen baut, warum Laserdrucker besser als Tintendrucker sind oder nicht, wie man gute Comics plant, Ideen findet, textet und zeichnet, was brauchbares reales Handwerkszeug für angehende Grafiker ist (Aquarell, gescheite Haarpinsel, Acryl, Gouache, Kohle, Pinselstifte, was für Zeichenpapier), ob die Maltechniken von Bob Ross wirklich so gut sind, wo man online PDFs und Epubs erzeugen kann...


Ich beginne mit einem Klassiker, KNFs 12teiliger Ratgeber:

http://www.uwehermann.com/index.php/fuer-autoren.html





**) zum Beispiel überlange Worte wie Leservergraulersünden :o(
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Wulfman
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Re: Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

Beitrag von Wulfman »

Find ich ne gute Idee! Für Grafiker kann ich diese Seite empfehlen:
https://www.psd-tutorials.de/

Außerdem gibt es bei Youtube jede Menge guter Tutorials. Ein Klassiker den man sich schon allein zum Spaß reinziehen sollte ist diese Reihe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=U_X5uR7 ... 03&index=1
Slartibartfast
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Re: Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

Beitrag von Slartibartfast »

Was immer du schreibst -
schreibe kurz, und sie werden es lesen,
schreibe klar, und sie werden es verstehen,
schreibe bildhaft, und sie werden es im Gedächtnis behalten.
(Joseph Pulitzer)


Edition Elles meint dazu: "Die Kürze kann man etwas ausdehnen, denn Herr Pulitzer war Journalist, kein Romanautor."
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Re: Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

Beitrag von TCai »

Hilfreiche Tipps rund ums Schreiben und Veröffentlichen finden sich auf der Homepage von Andreas Eschbach. Nicht umsonst war der Autor viele Jahre Dozent an der Bundesakademie in Wolfenbüttel.

http://www.andreaseschbach.de/schreiben/schreiben.html
»Denn Phantastik schreiben, heißt ja nicht, die Realität mit anderen Mitteln nachzuerzählen, sondern die Realität mit anderen, eben phantastischen Mitteln aufzubrechen.«
Sascha Mamczak

https://www.christina-hacker.de
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GruftiHH
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Re: Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

Beitrag von GruftiHH »

Auch wenn dahinter eine komerzielle Zeitschrift steckt ist die Seite des TextArt Magazins doch zu empfehlen, wie das Heft und die Sonderpublikationen.

http://www.textartmagazin.de/

Die Zeitschrift veröffentlicht zum Beispiel auch Termine für Wettbewerbe oder auch Seminare.

Und im Internet besuche ich gerne mal das http://www.literaturcafe.de/ :-)
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
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ulimann644
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Re: Tipps für angehende Autoren, Zeichner, Kreative

Beitrag von ulimann644 »

Toll, dass es einen solchen Thread hier gibt.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass viele ambitionierte Roman-Projekte von Fans nicht wegen mangelnder Fähigkeiten elendig zugrunde gehen, sondern schlicht deswegen, weil viele (gerade beginnende) Jung-Autoren denken, eine Geschichte kann man einfach so drauflos in die Tastatur hauen (das mag bei kleinen Geschichten noch funktionieren, bei umfangreichen Projekten zahlt man zumeist Lehrgeld).

Ich selbst habe das bei meinem ersten Versuch (vor viiiiielen Jahren) auch gedacht - und es geschaft, einen monumentalen Plot für geschätzte 1000 Seiten auf gerade mal 30 DIN-A-5 Seiten zu quetschen. Herrlich... autsch.

Im Laufe der Zeit habe ich mir einige Vorgehensweisen angewöhnt, die das Schreiben einer (umfangreichen) Geschichte (oder gar Serie) nicht nur vereinfachen, sondern auch (trotz der Mehrarbeit) beschleunigen.

Ich möchte noch voranschicken, dass meine Tipps einerseits keine Profi-Tipps sind, sondern Tipps von einem Hobby-Schreiber für Hobby-Schreiber, und dass es andererseits immer Alternativen gibt. Diese Tipps sind also keinesfalls DIE Lösung, oder der einzig gangbare Weg. Es ist lediglich EINER, mit dem ich persönlich ganz gut fahre...
Auch möchte ich betonen, dass diese Tipps sich an Leute richtet, die große Projekte verfolgen - Kurzgeschichtenschreiber finden da vielleicht nicht wirklich das, was ihnen weiterhilft.


MEINE GANZ PERSÖNLICHEN AUTOREN-TIPPS

DIE STRUKTUR:

Zuerst eimal die Frage: Struktur ?? Was bringt das ??

Meiner Meinung nach ist die Struktur einer Geschichte das Alpha und Omega. Die Struktur einer Geschichte ist sozusagen das Skelett und ohne dieses Skelett kann sie nicht stehen.
Sprich: Man sollte - bevor man die erste Zeile seiner Geschichte schreibt - zuerst einmal wissen WORÜBER man da letztlich überhaupt schreiben wird und was alles passieren soll.
Und zwar von Anfang bis Ende...!!

Nichts ist schwieriger, als "einfach drauflos zu schreiben", denn man kann keine Anspielungen oder Hinweise auf später folgende Ereignisse schreiben, wenn man diese Ereignisse selbst noch gar nicht kennt. Aus diesem Grunde halte ich vier Schritte beim Schreiben für wichtig:

1. Die Ideensammlung: In dieser Phase schreibe ich quasi alles was mir an Ideen kommt in ein Notizheft - diese Ideen müssen nicht miteinander zusammenhängen, das folgt später.
2. Das Exposé: Hier schreibe ich dann - ähnlich wie in einem Drehbuch - die einzelnen Szenen auf und füge auch vereinzelt sehr detailiert schon Unterhaltungen ein.
Dieses Exposé kommentiere ich mit Gedanken zu den einzelnen Szenen, oder ich füge Fragen ein. Deshalb schreibe ich das Exposé auch so, dass ich jede zweite Zeile frei lasse - das lässt Platz auch mal Dinge umzuschreiben...
Zu den Fragen schreibe ich später auch Antworten in´s Exposé - dieses Fragen und Antworten hilft Logikfehler zu minimieren oder Ungereimtheiten im Ablauf der Geschichte zu erkennen.
3. Ich schreibe mir einen Fahrplan - tatsächlich mit der Zeit, die einzelne Aktionen dauern, um Fehler im Ablauf mehrerer Handlungsstränge zu vermeiden - wenn z.B. ein Landetrupp Tage unterwegs ist, an Bord, bis zu deren Rückkehr aber nur scheinbar Stunden vergangen sind, klingt das später etwas merkwürzig...
4. Erst nun beginne ich mit dem Schreiben der eigentlichen Geschichte, wobei auch in dieser Phase noch neue Story-Elemente mit einfließen können. Mit der beschriebenen Vorarbeit erkennt man jedoch viel besser, was machbar ist, oder wie sich dieses neue Story-Ellement einfügen lässt.


DAS ZUSAMMENSTELLEN DER "HELDENTRUPPE":

Ich selbst benutze gerne eine Gruppe von sieben Personen, welche den harten Kern der Hauptfiguren bilden (die Glorreichen Sieben könnte man sagen)
Lustigerweise findet man diese spezielle Anzahl von Protagonisten auch in vielen Filmen (Alien) oder Büchern wieder.
Um eine interessante Mischung zu erhalten, bei der die Zusammenarbeit, aber auch Konflikte gleichermaßen glaubhaft funktionieren, ist es wichtig auf das Zusammenspiel der Charaktere zu achten.

Was sich nicht empfielt ist eine Gruppe reiner Extremcharaktere. Zugegebenermaßen ist eine solche Zusammenstellung verlockend, aber allgemein funktioniert eine solche "Extremgruppe" auf Dauer nicht so gut.
Besser ist hier die Wahl zweier verschiedener Extreme - und die restlichen Personen näher am "Durchschnitt" anzusiedeln
Beispiel: Ein Choleriker einerseits der einem Phlegmatiker andererseits gegenübersteht - und alle anderen Personen liegen vom Temperament eher dazwischen.
Aber auch zwei Charaktere, die sich in den Extremen gleichen können gut funktionieren - zum Beispiel, wenn beide sehr Temperamentvoll sind.

Idealerweise haben diese Personen die verschiedensten Vorlieben und Fähigkeiten, wobei einige der Interessen sich durchaus überlappen sollten um auch Berührungspunkte zu haben.
Allgemein gilt: je mehr man von den Figuren erfährt desto lebendiger wirken sie - allerdings sollten sich die einzelnen Eigenschaften nicht widersprechen (Geduldig UND Temperamentvoll bei ein und derselben Person - das glaubt man nicht wirklich)

Aus Erfahrung hat es sich als Vorteilhaft erwiesen, wenn man sich ein Notizbuch zulegt, in dass man sich die wichtigsten Eckdaten zu seinen Personen notiert. Schon um ausloten zu können, wer mit wem besser oder schlechter kann, oder ob eine gewisse Szene mit einer bestimmten Person funktioniert.


DER PROLOG:

Wozu überhaupt ein Prolog ??
Der Prolog ( ist übrigens nicht die Vergangenheitsform von: Pro lügt ) bietet sich dazu an eine Vorgeschichte zu erzählen - besonders wenn diese Vorgeschichte einen größeren Zeitraum umfasst, den man eigentlich in einer eigenen Geschichte erzählen könnte, aber nicht so ausschweifend erzählen will.
Dieser Zeitraum kann wenige Tage, bis Jahrtausende umfassen - ganz danach, wie monumental eine Geschchte ausgelegt ist.
Aber auch Geschehnisse, die einige Zeit vor den aktuellen Ereignissen liegen, die beschrieben werden sollen und evt. Auswirkungen auf diese haben können sehr gut in einem Prolog abgehandelt werden.
Auch Zwischenschritte zwischen zwei zusammenhängenden Geschichten, die zeitlich auseinander liegen sind hier denkbar.

Im Allgemeinen benutzt der "klassische" Prolog die erzählerische Form, aber auch Abweichungen davon. Auch das Einfügen einer normalen Handlung, die aber von der eigentlichen Geschichte abgetrennt sein soll, ist hier keine Seltenheit - was dem Prolog eine vielfältige Einsatzmöglichkeit gibt.

Ein sehr schönes Filmbeispiel für die Anwendungsmöglichkeit eines Prologs ist hier der schriftliche Prolog in den STAR WARS Episoden - aber auch der erzählte Prolog, wie im Originalfilm "Krieg der Welten" aus dem Jahr 1953, oder auch im Kinofilm: "Kampfstern Galactica" wird ab und an angewandt.
Ein anderes ist die Vorschau auf Dinge, ohne dem Zuschauer alle Informationen zu geben, und die eigentliche Handlung dann auf einen Zeitpunkt davor zu verlegen und den Prolog später quasi einholen zu lassen. Gerade die TV-Serie SMALLVILLE nutzt diese Art des Prologs sehr oft.


DER ANFANG:

Die Frage die ich mir bei einem Anfang zuerst stelle ist - "Was soll am Anfang passieren...??" Oder besser - welches Tempo benötige ich dafür...??
Actionlastig einzusteigen und mitten in eine laufende Raumschlacht zu springen wird gerne dazu benutzt um sich zunächst einmal vor den lästigen Beschreibungen zu drücken - aber die holen einen später gnadenlos ein, soviel ist sicher... Wink
Bei einem solchen Paukenschlag sollte man danach aber unbedingt die ruhige Phase der Geschichte fest einplanen und die Vorstellung einiger Personen dann nachholen...

Der Anfang anhand einer Einzelperson gehört ebenfalls zu meinen bevorzugten - sieht dann etwa so aus:

- Lieutenant Rania Singh-Badh - der schon zu Akademiezeiten eine gewisse Tollpatschigkeit anhaftete - war mit den Nerven ziemlich zu Fuß. Vor etwas mehr als fünf Stunden war sie im Orbitalstützpunkt angekommen, und jetzt, nachdem sie endlich, nach einer wahren Odyssee durch die verschiedensten Abteilungen dieser Riesenstation, den Liegeplatz erreicht hatte, an dem die U.S.S. ICICLE in wenigen Minuten anlegen sollte, hätte sie fast geweint vor Freude...

Hier konzentriert man sich erst einmal auf eine der Hauptpersonen und erzählt in nur wenigen Sätzen bereits etwas von der Vergangenheit der Person, und verpasst ihr einen markanten Zug ( der Tollpatsch ) b.z.w. was unmittelbar zuvor war. Sowas verleiht Tiefe ohne dass man sich dafür besonders anstrengen muss... Und man kann sehr schön weitere Hauptpersonen einfach dazubringen und sie quasi "durch die Augen" dieser einen Figur beschreiben, was sich besser in der Handlung auflöst.

Was ich versuche unbedingt zu vermeiden sind Anfänge a la:

- Es war ein warmer, sonniger Frühlingstag. Der Himmel war strahlend blau und wolkenlos. Wind blies vom tiefblauen Meer landeinwärts. Rings um Rania Singh-Badh war es still. Sie trug lediglich... - So sehen die meisten ersten Versuche aus ( auch meiner, vor viiiiilen Jahren... )

Besser ist es solche Äußerlichkeiten durch eine Figur beschreiben zu lassen - etwa so:

- Rania Singh-Badh spazierte gerne kurz nach Sonnenaufgang am Strand entlang. Zu dieser frühen Stunde war hier, für gewöhnlich, noch nichts los. Trotz des noch jungen Morgens war es bereits so warm, dass Rania lediglich eine dünne, cremefarbene Bluse und passende Shorts dazu trug. Sie blieb kurz stehen und drehte ihr Gesicht dem tiefblauen Meer zu. Mit geschlossenen Augen genoss sie den leicht auffrischenden, salzig schmeckenden Wind auf ihrer samtbraunen Haut. Sie atmete tief durch und blickte nach einer Weile hinauf zum tiefblauen Himmel, wo sie einige vereinzelte, kleine Quellwolken am östlichen Horizont erblickte, die im Begriff waren sich aufzulösen...

Hier beschreibe ich quasi dasselbe wie zuvor, allerdings löse ich diese Beschreibungen in der Handlung auf - ich lasse die Figur beschreiben statt dass ich dies selbst mache...


DAS GRUNDGERÜST:

Natürlich gibt es auch hier kein Patentrezept, aber ein gewisses Muster lässt sich doch, gerade in actionlastigen Geschichten immer wieder beobachten, und man kann (muss aber nicht) es für sich nutzen:

Ein gern benutzter Aufbau:

1. Ein steiler Spannungsanstieg; der erste Feindkontakt - meist verbucht hier erst einmal der Gegner den Triumph.
2. Abflachen der Spannungskurve und ein etwas genaueres Beschreiben der allgemeinen Lage.
3. Die Planungsphase - hier finden sich die Helden zusammen und überlegen was zu tun ist. (Mit einem Seitenblick was der Gegner derzeit macht)
4. Eine zweite erneute Kontaktaufnahme zum Feind.
5. Das hineinreiten der Heldenpartie in größere Schwierigkeiten denen man...
6. ...nur mit Mühe und Not entkommt - manchmal erleidet man hier einen schmerzlichen Verlust
7. Der Anstieg der Spannungskurve - man trifft sich zur finalen Auseinandersetzung ( Eventuelle erneute Verluste inklusive )
8. Das mehr oder weniger glorreiche Ende derer, die überleben.

Sicher gibt es auch Abweichungen oder Erweiterungen dazu, aber dieses Grundgerüst kann man oft - gerade in Filmen - beobachten. (Zum Beispiel benutzt "Star Wars Episode 4" genau diesen Aufbau.)


DIALOGE:

Wer schon einmal eine längere Geschichte geschrieben hat, der besitzt eine leise Ahnung, dass Dialoge mitunter nervig sein können, insbesondere wenn mehr als zwei Leute in diese Unterhaltung involviert sind. Ich gehe dabei von folgenden Überlegungen aus:

- Wer spricht - und worüber...??
- Wie stehen die sprechenden Figuren zu einander...??
- Wo findet die Unterhaltung statt...??
- Was bezwecken die Charaktere mit dem Gespräch...?

Und ganz wichtig:
- Was bezweckt der AUTOR mit dem Gespräch...??

Ich selbst z.B. nutze solche Unterhaltungen gerne um reinen Fließtext zu vermeiden. In der folgenden kleinen Szene aus ICICLE könnte ich auch trocken in einem Fließtext beschreiben, dass der Captain der USS ICICLE in Schwierigkeiten steckt, er auf Befreiung wartet und was seine Crew deswegen unternehmen will, aber spannender (und eleganter) geht es IMO so (wobei dies nur ein Textfragment einer längeren Geschichte ist - darum fehlen hier natürlich einige wichtige Infos, die weiter vorne im Text erklärt werden, in der Geschichte - es geht hier nur um das Beispiel):

Als Commander Pasqualina Mancharella die Kabine von Tal´Inuray Filiz betrat, waren alle anderen Eingeweihten bereits anwesend. Die andorianische MACO hatte für alle Beteiligten passende Einsatzanzüge mitgebracht und in Pasqualina wurden seltsame Erinnerungen wach. Auch Victoria Leandros, Namoro Kunanga und der Tellarit, Tearash Corin, tauschten bedeutungsvolle Blicke.
Commander Mancharella sah die Anwesenden nach einander an und sagte dann: „Ich danke Ihnen allen, dass sie dem Captain und auch mir wahrhaftige Treue erweisen. Ihnen allen muss klar sein, dass es nun kein Zurück mehr gibt, deshalb hoffe ich, dass Sie sich diesen Schritt gut überlegt haben, denn er wird höchstwahrscheinlich das Ende ihrer Sternenflottenkarriere bedeuten.“
Ausgerechnet der so ruhige Namoro Kunanga war es, der für alle Anwesenden antwortete: „Bisher hat der Captain sehr gut für uns alle gesorgt, und ich habe ihn als aufrechten und ehrenhaften Offizier kennen gelernt. Nun werden wir etwas für den Captain tun, Commander.“
Pasqualina nickte dem, beinahe ebenholzschwarzen, Mann zu. Sie spürte sein Vertrauen, und auch das Vertrauen der übrigen Anwesenden, und sie spürte, wie sehr sie bereits Teil dieser Mannschaft geworden war. Ihre Bedenken der letzten Tage schwanden in diesem Moment. „Danke, Mister Kunanga. Gehen wir den Plan noch einmal durch. Mister Corin?“
Der Tellarit spannte sich an. „Ich werde zuerst Mister Kunanga und den Chief, mit dem Transporter der ICICLE, auf Deck 5 der Station beamen. Danach warten wir auf ihr Codewort: Aufbrecher. Sobald es eintrifft werde ich das restliche Team drei Decks über der Inhaftierungsebene in einen Lagerraum beamen, damit sie von dort, über eine Jeffreys-Röhre, ungesehen bis auf das Zieldeck gelangen können.“
Die Spanierin nickte wohlwollend.
„Perfekt, Mister Corin.“ Sie wandte sich an das restliche Team: „Filiz und Ivarsson, Sie sind sicher, das Sicherheitssystem der Gefängnissebene umgehen zu können?“
„Eine meiner leichtesten Übungen“, bestätigte der blonde Norweger und auch die Andorianerin nickte zuversichtlich. „Aber sobald wir die Schilde der Zellen deaktivieren, wird eine Meldung an die OPS erfolgen. Das können wir nicht verhindern. Und wenn wir keine korrekte Rückmeldung senden, dann wird Alarm gegeben.“
Pasqualina Mancharella erkundigte sich rasch: „Wie lange werden Sie die OPS hinhalten können?“
„Ich hoffe der Captain und der Talarianer sind sportlich auf der Höhe, sonst wird es knapp mit dem Verlassen des Inhaftierungstrakts.“
„Wird schon werden.“ Sie wandte sich an Kunanga und McMahan: „Sie sind sich im Klaren darüber, dass Ihnen beiden eine Anklage wegen Verschwörung und Fluchthilfe droht, meine Herren? Wir werden Sie nicht mitnehmen können, da Sie beide unsere Flucht gewährleisten müssen. Sobald wir weg sind, sollten Sie beide sich stellen und keinen Widerstand leisten, dann haben sie eine Chance mit einem blauen Auge aus dieser Angelegenheit heraus zu kommen.“
Kunanga und McMahan, die mehr wussten als sie sagen durften, nickten knapp.
In diesem Moment schlug auf einem Regal in Tal´Inuray´s Kabine eine altertümliche Uhr genau zwölf mal.
Mitternacht – die Geisterstunde.
Der Tag der Entscheidung brach an.


WENN EINER EINE REISE TUT...

...dann kann er was erzählen (und der Autor muss sich deswegen oftmals ganz schön quälen...)

Mehr, als alles andere, trifft dies - sei es in der SF oder auch in der Fantasy - für den Plot einer Geschichte zu. Denn eine interessante Geschichte ist immer die Geschichte einer Reise. Besonders in der Fantasy fällt auf, dass es im Vor- oder Nachspann des Buches eine oder mehrere Karten gibt - und das kommt nicht von ungefähr...

Diese Karten sind da, damit man die Reise(n) der Hauptakteure besser nachvollziehen kann, und man eine vage Vorstellung vom "Spielplatz" bekommt. Wer "Die Zwerge" oder "Die Orks" oder "Herr der Ringe" gelesen hat, der wird sich daran erinnern, dass die Heldentruppe quasi an jedem Fleck der Karte irgendwann aufgetaucht ist.

In der SF machen zumeist Sternenkarten mehr Sinn - der Zweck bleibt derselbe.
Jeder der STAR WARS kennt der erinnert sich an Luke Skywalkers Reisen...

- In Episode IV von Tatooine über den Todesstern nach Yavin IV
- In Episode V von Hoth über Dagobah nach Bespin
- In Episode VI von Tatooine über Dagobah und Sullust nach Endor

Dieses Reisen von A nach B ist in jeder größeren Geschichte das A und O.
Einfach weil Ortswechsel mit ihren veränderten Gegebenheiten die Möglichkeit geben, schon allein durch die Exotik des Ortes zu faszinieren - in der SF und in der Fantasy vielleicht mehr, als in jedem anderen Genre. Lebt der HERR DER RINGE von Orten, wie Moria, Helm´s Klamm oder Minas Tirith, so sind es in STAR WARS Orte oder Umgebungen, wie Hoth, Bespin, Tatooine, oder Endor, die den Zuschauer (in Büchern die Leser) faszinieren.

Ein wenig höre ich jetzt den Einwand: "Aber was ist mit DIE HARD...??"
Mancher wird mir nun sagen: "Die Geschichte spielt an nur einem Ort - nämlich im Hochhaus..."
Guter Einwand, aber falsch. Denn innerhalb des Hauses "reist" John McClane ebenfalls zu verschiedenen Orten - wenn auch nur im Kleinen (Vom Büro seiner Frau in die unfertige Etage, von dort zum Büro des Chefs, weiter auf´s Dach, in den Aufzugschacht, ins Treppenhaus, in den Lüftungsschacht, etc. pp.

Diese Reise eines oder mehrerer Helden zu planen und durchzuführen ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte. Denn die Heldentruppe reist in den wenigsten Fällen zum Selbstzweck, sondern weil man an den verschiedenen Orten die verschiedensten Aufgaben zu erfüllen hat (oder weil man dorthin entführt wird) Hier kann mitunter allein durch das Timing - besonders wenn es mehrere Handlungsstränge gibt - Spannung erzeugt werden.


Soweit meine persönlichen Überlegungen zum Thema Autorentipps. Wie eingangs erwähnt: Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, oder darauf, es ginge nicht auch ganz anders... :)
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