Tach allerseits, von mir diesmal 2/2/2.
Wie Apocalypse im neusten X-Men Film sagt, als er die Nuklearwaffen entsorgt: "It is always the same..." Ob nun die Sieben Mächtigen, die Diener der Materie, diverse Bünde von Superintelligenzen, die Ritter der Tiefe oder nun die Atopen im Dienst von Thesz, die Entropie ist nicht aufzuhalten, irgendwann entstehen Risse selbst im perfektesten Gebäude. Ja selbst bei den Kosmokraten gab es Abweichler, wie man an Taurec sah. Die säulenheiligen Atopen entpuppen sich mehr und mehr als, trotz oder gerade wegen all der Jahrmillionen auf dem Buckel, zunehmend verschroben oder machtgierig auftretende Wesen, bei denen Partikularinteressen stark das Handeln mitbestimmen. Der Matan will und muß seine Genese absichern, Chuv konzentriert sich ebenfalls auf seine Ursprünge, genau wie der Kristalline Richter in Larhatoon, Veridandi äußert sich als Rebell - die Parallelen zu Figuren wie Bardioc oder Torr Samaho sind deutlich. Selbst der anscheinend so engagierte Tifflor pflegt seinen Spleen, indem er sich ein eigenes New York baut. Im Grunde finde ich das nachvollziehbar. Wir haben es ja immer noch mit lebenden Wesen zu tun, nicht mit sturen Maschinen.
Hin und wieder hat Uwe Anton Ausreißer nach unten in der Qualität seiner Romane. Man merkt ihm dann deutlich an, dass er keine rechte Lust drauf hatte, wenn er massig Stoff aus der PP einkopiert oder Seiten mit schwachen Dialogen füllt. Dies ist hier eindeutig
nicht der Fall, die Art und Weise, wie er das Heft gestaltet, hat mir wirklich gut gefallen. Die Lebensgeschichte wurde gut eingebettet, eine kleine, aber nicht unrelevante Nebenhandlung wurde mit dazu gereicht, die Figuren wurden interessant dargestellt, insgesamt eine saubere Arbeit. Einige kleinere Unschönheiten, etwa in der Form von durch Datenblattzusätze unnötig in die Länge gezogenen Füllsätzen senken die Note zwar etwas, das Gesamtbild bleibt aber ansehnlich. Zusätzlich möchte ich lobend hervorheben, dass UA, zumindest fällt es mir bei ihm am deutlichsten auf, sich Gedanken um das Aussehen des zukünftigen Sol-systems macht. Man siehe z.B. seine Beschreibung des Jupitermondes Europa in 2826, wie auch die von Titan hier. Sowas gehört bei einer Science-fiction Serie ab und zu einfach zwingend dazu.
UA verwendet etwas Zeit auf die Technomahdithematik. Ich hatte zum Heft letzter Woche ja schon spekuliert, ob es dabei nicht um einen Zusammenschluß von KI´s des Solsytem gehen könnte, dieser Roman bestärkt mich etwas in dieser Spekulation. Es wird ausgesagt, dass der Technomahdi vermutlich Ausdruck eines Kollektivs sein könnte und die Losung "Wenn Engel in die Geschichte eintreten, werden sie Maschinen sein." zielt für mich auch in die Richtung. Rhodan denkt dabei an eine Metapher. Wofür eigentlich? Klingt für mich eher konkret.
Gruß.
Ahja:
Darf ich fragen, wo du die Zahl her hast? Hab noch mal nachgesehen, finde aber nichts. Hab ich was verpasst oder überlesen?