Grundsätzlich sehe ich da auch ein Problem, weil solche Romane zu Auswüchsen und Beliebigkeit neigen, aber dieser Roman war erstaunlich zielstrebig und konsistent. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Das Rätsel wurde schrittweise gelöst. Atlan erkannte sehr schnell, was das Geheimnis des Planeten ist.Grauer Lord hat geschrieben: ↑30. März 2020, 11:50 Der zweite Roman um die Jagd des Ligriden Halphar auf Atlan (Band 712) hat mich ehrlich gesagt enttäuscht. Das mag daran liegen, dass ich Romane, in denen Bewusstseine durch einen Cyberspace irren, einfach noch nie mochte, warum auch immer.
Interessant fand ich, dass der Planet ein riesiger Computer/Datenspeicher auf herkömmlicher elektronischer Basis war, denn Positronik wäre zu aufwändig (kompliziert und teuer) gewesen. Gespeichert sind Informationen über die ganze Galaxis in ferner Vergangenheit. Das erinnert an eine Mischung aus Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis) und Isaac Asimov (Foundation).Grauer Lord hat geschrieben: ↑30. März 2020, 11:50Geboten werden immerhin Szenen auf Dawaggor, die im Gedächtnis bleiben, wie die miteinander kämpfenden Schemen. Am Ende stellt sich heraus, dass große Teile des Planeten vor „vielen Hunderttausend Jahren“ vom Volk der Qalbyten in einen gigantischen Computer umstrukturiert wurden, der dann „über Jahrzehntausende“ als Archiv der Kurguten diente, die damals die herrschende Macht in Manam-Turu waren. Die ganze Oberfläche des Planeten - ein einziges Computernetz. Als das Imperium der Kurguten unter den Angriffen eines nicht näher geschilderten Feindes zerbrach, gingen die Qalbyten in ihrem Netzwerk auf, um die Daten zu sichern. Ob wir von den beiden Völkern nochmal etwas hören werden? Ich glaube eher nicht, ihre Epoche liegt nun wirklich schon sehr lange zurück.
Am Ende des Romans sind alle Daten gelöscht, das Archiv über die ferne Vergangenheit Manam-Turus existiert nicht mehr.
Leider wird von Dawaggor aus nie wieder ein galaxisweites Imperium entstehen. Aber die Idee ist sehr faszinierend. Auch dass die ehemaligen Bewohner, die Qalbyten, nicht etwa in der Zeit eingefroren sind, sondern im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Planeten herumgeistern und eine Art "Matrix" nutzen. Ist es Zufall, dass im Namen "Qalbyten" das Wort "Byte" steckt?
Der Roman enthält etliche weitreichende SF-Konzepte auf engem Raum. Selbst ein Philip K. Dick hätte seinen Spaß gehabt. Ich finde, der Roman ist einer der besten des Zyklus.
Der große Fehler der Qalbyten war, jemanden wie Halphar in das System zu bringen. Zwar war mir Halphar immer noch nicht sympathisch, aber seine Fähigkeiten und sein planvolles Vorgehen waren beeindruckend, wie er im Inneren der "Matrix" eine Kopie von Bastion-V erschuf, usw. Er ist ein mehr als würdiger Gegner für Atlan, der kein leichtes Spiel mit ihm haben wird. Zwar bestand kurzfristig die Chance, Chipols Vorschlag entsprechend, Halphar zu töten und ihn so aus dem Spiel zu nehmen, aber das war natürlich nicht im Sinne der Expokraten.
Immerhin hat sich Terrid auch die Mühe gemacht, eine Gegenfigur zu Halphar zu entwickeln Khodar, so dass das Volk der Ligriden insgesamt einen besseren Eindruck hinterlässt als jenen, den man von Halphar bekommen hat. Khodars Ende hat natürlich auch etwas Tragisches. Willi Voltz hätte der Figur vermutlich eine größere Rolle geben.