Alles richtig gemacht

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Loxagon
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Alles richtig gemacht

Beitrag von Loxagon »

Ich kann nur sagen, dass ihr alles richtig gemacht habt. Immerhin sollte alleine durch die Stelle wo es passiert klar sein, dass ein Klon stirbt. Und es war für mich nie eine Frage: "Ist der Echte tot?" weil mir als Mensch der denken kann, klar war: Da hat wer gefakt!

Es gibt nur zwei spannende Fragen, die ja sicher "bald" gelöst werden: wer und warum?

Ihr könnt nichts dafür, wenn einige Leser lieber motzen statt zu denken. Zumal eh bekannt ist, dass Gucky nie gekillt wird. Wurde oft genug gesagt.

Zudem dünkt es mich zu erinnern, dass im 26XX odervä 27XX Bereich Bully starb, man ne Spuralgalaxie sah und es im Forum ruhig blieb, eben weil man als Leser wusste: nö, is nicht der Echte. Und nun bei Gucky das Gejammere?

Und: die Tius fand ich toll.
Wim Vandemaan
Plophoser
Beiträge: 417
Registriert: 29. Juni 2012, 18:01

Re: Alles richtig gemacht

Beitrag von Wim Vandemaan »

Lieber Loxagon,
es ist ja eigentliche keine Frage, sondern ein Statement - dafür vielen Dank. Natürlich haben wir nicht alles richtig gemacht, und ich denke, hier geht es um drei Dinge, die, falsch gemacht, zusammengenommen, sich eher multiplizieren als addieren.

Zunächst einmal: der Angriff auf eine Lieblings-Figur, die viele Leserinnen und Leser als Angriff auf sich selbst wahrnehmen, als Beraubung. Dafür habe ich Verständnis, und es ist ja ein absolutes Kompliment an die Serie, dass eine so starke Identifizierung stattfindet.
Ich habe in den letzten Tagen zwischen 70 und 80 Mails geschrieben, in vielen Antworten werden persönliche Gucky-Geschichten erzählt - so schöne Geschichten, dass, würde man daraus ein Buch machen, es eine wunderbare Verbeugung vor Walter wäre (und anderen Autoren, die seitdem Gucky adoptiert haben, wie Leo, meinem Empfinden nach).

Die zweite Ebene ist die Art seines Todes. Oft möchten wir, dass der Tod, der jedesmal sinnlos ist, doch wenigstens sinnvoll erscheint. Auch das verstehe ich und halte es für richtig - in Grenzen. Die Tode von Dumbledore, Dobby, Han Solo, Winnetou waren solche Tode, die sinnvoll schienen: da opferte sich einer für andere, viele, für uns.
Mir, um ganz ehrlich zu sein, behagen solche Geschichten nicht unbedingt. Immer, wenn ich den letzten Teil von Harry Potter sehe, ist für mich die berührendste Szene, wenn Potter durch die Reich der Toten geht - der stummen Opfer, die nicht im Scheinwerferlicht standen. Der Randfiguren (vielleicht schreibe ich da noch mal etwas in Hinsicht auf PR Nr. 20, Venus in Gefahr).

Die dritte Ebene ist vielleicht das Heikelste: Kunst will auch und meist unterhalten. In Spannungsserie wird gestorben. Wie soll es gezeigt werden? Der Tod der zahllosen Geschwister und der Mutter von Nemo wird ganz an den Anfang gerückt: Grausamkeiten zuerst! Bei Potters werden die Guten nicht entstellt, und die Bösen zerspringen in tausend schmutzige Splitter oder Ascheflocken. Bei Bonds sind die Gegner oft uniformiert, ent-individualisierte Massen, die von Maschinen(Gewehren) niedergemäht werden. Manchmal frage ich mich bei solchen Szenen: Ob bei denen zuhause vielleicht eine Familie sitzt, ein Sohn oder eine Frau ins Smartphone tippt: "Warum meldest du dich nicht? Alles gut?" Aber sie sind ja mit den Bösen im Bund; es ist nur ein Bond; wir zucken mit der Achsel.
Was mir übrigens nicht gefällt.
Was tun? Soll man zeigen, wie gestorben wird? Soll man den Tod lieber schminken und beschönigen? Wäre es lesbarer gewesen, den Ilt mit einem Impulsstrahler zu töten? Weniger empörend? Würdevoller?
Ich denke: Wahrscheinlich. Aber ganz sicher bin ich mir noch nicht.
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