Oh, natürlich kann der Leser den Eindruck haben, es sei ein Füller. Er liegt damit halt falsch. Das ist aber sein gutes Recht.Mentro Kosum hat geschrieben: ↑9. August 2020, 11:28 Hier zeigt sich offenbar erneut die unterschiedliche Wahrnehmung von Autor und Leser.
Wenn ein Autor Dinge erklären muss, ist das, was aus seiner Sicht offensichtlich ist, aus Sicht des Lesers offenbar nicht immer offensichtlich (sonst würde der Leser seinen Eindruck ja nicht so äußern).
Es geht nicht um "unnötig verkomplizieren", sondern darum, welcher Grad von Komplexität nötig ist. Bei PRMS 2 ist nun wirklich jeder Einzelband in sich gut verständlich, insofern ist das Leseerlebnis sicher nicht hochkomplex oder überfordernd.Mentro Kosum hat geschrieben: ↑9. August 2020, 11:28Und irgendwie habe ich gerade eine Verständnisfrage: Was wäre denn so schlimm daran, hätte eine Serie "eine etwas durchsichtige Struktur"?
Warum Dinge unnötig verkomplizieren?
Auf die Gesamtserie bezogen sieht das etwas anders aus. Ich bin ja nicht nur Autor, sondern auch Leser. Als solcher finde ich Texte furchtbar langweilig und absolute Zeitverschwendung, bei denen ich nach dem ersten Viertel schon genau ersehen kann, wie es denn jetzt wohl ausgehen wird. Mein Anspruch als Autor ist, eine Geschichte zu schaffen, die ich selbst als Leser spannend fände – und deshalb nicht so leicht vorhersehbar. (Ich finde es auch ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar, dass "nicht sofort offensichtlich" hier umformuliert wird zu "unnötig verkompliziert." Als gebe es nur die zwei Grade "babyleicht" und "braucht Literatur-Masterstudium" und nichts dazwischen.)
Die Gratwanderung zwischen den Zielgruppen "Ich möchte mich nur entspannen" und "Ich möchte ein bisschen Hirnreiz" versucht die Serie zu bedienen mit relativ straighten Einzelromanen, aber einer ganz schön komplexen Gesamthandlung. Klar kann ich den Regler in die eine oder andere Richtung verschieben, vergrätze damit aber die jeweils andere Lesergruppe.