Tennessee hat geschrieben: ↑8. Januar 2024, 19:50
Im Rahmen unserer Diskussion finde ich es aber ein wenig kontraproduktiv, dies so stark zu betonen - auch wenn du vermutlich Recht hast, dass andere Lesergruppen Anderes diskutieren oder andere Schwerpunkte setzen. Aber ein Gespräch mit diesem Argument zu versehen, stellt letztendlich die Frage, wie man sich denn dann verhalten soll?
Und da gäbe es m.E. zwei Optionen:
Nummer Eins wäre, nur aus der Perspektive zu sprechen, die man kennt und mit der man vertraut ist, also der eigenen bzw. der (durchaus heterogenen) Forumsmeinung und die restlichen Lesergruppen zunächst beiseite zu lassen. Das bedeutet natürlich, dass man ganz bewusst auch in Kauf nehmen muss, dass die eigene Meinung nur eine Teilmeinung darstellt und primär den Diskussionsort hier hat.
Nummer Zwei hieße, einfach zu schweigen und nichts zu sagen, weil einem bewusst sein muss, dass jede Meinung und jede Diskussion zu Perry Rhodan nur die Meinung und die Diskussion einer Teilgruppe ist, welche niemals die Meinung von etwa 50.000 Käufern erreichen kann (außer man kann alle Fragen...)
Ich schlage Option 3 vor:
Durchaus Wahrnehmungen und Meinungen äußern und diskutieren, sich dabei aber bewusst halten, dass man in einem bestimmten Segment der Leserschaft diskutiert. Dieses Segment besteht hier im Forum (mit gewissen Unschärfen) aus ...
... langjährigen Leserinnen und Lesern
... mit einer gewissen Internet-Affinität
... die die in diesem Forum gepflegte Diskussionskultur schätzen oder zumindest nicht abschreckend finden
Inwiefern dieses Segment repräsentativ für die gesamte tatsächliche oder gar die gesamte potenzielle Leserschaft von
Perry Rhodan ist, kann schwer evaluiert werden.
Vielen Foristen ist das auch bewusst.
Es gibt aber auch immer wieder Wortmeldungen, die vorschlagen, die Ausrichtung eines Zyklus oder gar der Serie so zu ändern, dass sie dem eigenen Geschmack besser entspricht. Dabei gibt es grob gesehen zwei Ausrichtungen:
1) Allein die eigene Meinung zählt - auch die Mehrheiten hier im Forum werden ignoriert
2) Es wird geschaut, was allgemein im Forum gut bzw. schlecht ankommt
Auch wenn man künstlerische Erwägungen beiseite lässt und sich rein auf ökonomische Überlegungen fokussiert (was eine realitätsferne Annahme ist - würden die Akteure so denken, wäre keiner von ihn im Literaturbetrieb tätig), wäre es nicht ratsam, die Verlagspolitik nach einem Einzelsegment auszurichten.
Das ab und zu bewusst zu machen, erscheint mir im Sinne eines Erwartungs-Managements sinnvoll. Dass es schlicht unmöglich ist, jeden einzelnen Leserwunsch zu erfüllen (s.o. 1), wird jedem klar sein. Aber dass auch die Foren-Gesamtmeinung (s.o. 2) eben nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, verliert man vielleicht ab und zu aus dem Blick, wenn man sich oft und gern in diesem Forum bewegt.
Wenn das aber klar ist, kann man das Forum als das nehmen, was es ist und was es leisten kann: eine Austauschplattform interessierter Fans.