halut hat geschrieben:Julian hat geschrieben:Warum sollte das was im Roman steht nicht moeglich sein.
Wir befinden uns doch im Rhodan Universum. Da funktioniert das scheinbar. Denn alles was in den Romanen steht ist kreative Schöpfung.
Weil man in der Science-Fiction nur von der realen Wissenschaft und Technik abweicht, wenn es notwendig ist. Es macht einen erheblichen Anteil an der Romanatmosphäre aus, wenn es sich echt anfühlt.
Was sich "echt anfühlt" mag durchaus von dem abweichen, was man aus der realen Wissenschaft und Technik ableiten würde. Das hier mal wieder aufgebrachte Themen "Wendigkeit" von Raumschiffen oder allgemein die Kinematik von Raumschiffen ist ein gutes Beispiel dafür. Es fühlt sich in der Tat richtig an, dass kleine, leichte Raumschiffe "wendiger" sind als große, schwere, weil das unserer Alltagserfahrung entspricht, ob das nun Autos sind oder auch Tiere. Die physikalischen Gründe dafür sind aber in der PR-Serie außer Kraft gesetzt. Trotzdem wurden seit Beginn der Serie kleinere Raumschiffe als wendiger geschildet als große, obwohl Kurt Mahr sicher darauf hinwies, dass dies mit den den Raumschiffen zugeschriebenen Eigenschaften nicht realistisch sei (sofern das Scheer das nicht selbst klar war).
PR war nie Hatd-SF im Sinne bspw. eines Arthur C. Clarke. Scheer führte Antigravantrieb und Andruckabsorber ein, aber er wollte eben "aufbrüllende" Impulstriebwerke die von leistungstarken Fusionreaktoren gespeist werden mussten. Da war es ihm egal, dass man ein in seiner Masse auf (nahe) Null reduziertes Raumschiff mit einem Ventilator auf (nahe) Lichtgeschwindigkeit in kürzester Zeit beschleunigen hätte können müssen. Er machte sich keine Gedanken um Energieerhaltung, die eigentlich dafür sorgen würden, dass jedes Raumschiff mit Impulstriebwerken eigentlich nach ein paar Beschleunigungs- und Bremsmanöver einen Tankstopp einlegen müsste, weil ein Raumschiff mit halber Lichtgeschwindigkeit eben die kinetische Eniergie von 1/8 m c
2 hat (nichtrelativistisch gerechnet, relativistisch wäre es noch mehr), und diese muss ja von den Fusionsreaktoren erzeugt werden. Er wollte nicht einfach bessere elektronische Computer für die Arkoniden, also bekamen sie Positroniken, ohne je zu erklären, wie die denn funktionieren sollen. Usw. undsofort.
Das geschah alles ais "dramaturgischen" Gründen, die Physik war dabei schnuppe.
Das heißt nicht, dass sich die heutigen Autoren nicht bemühen sollten, es besser zu machen als die Altmeister. Und in den meisten Fällen tun sie das auch. Aber wenn "dramaturgische" Gründe dafür sprechen, dass man die Kinematik mal nicht so genau nehmen sollte, dann kann ich darüber mit einem Schmunzeln hinwegsehen. Das ist dann wie bei dem Witz, bei dem ein Mann in der Wüste plötzlich einem Löwen gegenübersteht und sich dann in letzter Sekunde auf einen Baum rettet....